
Manch uninformierter Wanderer oder Radler, der heuer bei seiner Rhöntour eine Rast am Basaltsee oberhalb von Ginolfs einlegen wollte, wird enttäuscht gewesen sein. Seit Ende des vergangenen Jahres ist der Kiosk dort nämlich geschlossen. Tische und Bänke sind am "Steinernen Haus", wie das idyllische Gelände auf 723 Metern Höhe auch bezeichnet wird, einige zu finden. Aber Besucher, die hier rasten wollen, müssen ihre Verpflegung selbst mitbringen.
Der Landkreis, als Eigentümer der Anlage, hatte den Pachtvertrag für den Kiosk Ende des vergangenen Jahres auslaufen lassen. Damit wurde der Weg frei, die in die Jahre gekommene Anlage umfassend zu sanieren. Bevor sich Besucher an dem beliebten Treffpunkt mit dem knapp einen Hektar großen See wieder mit einem Imbiss und kühlen Getränken stärken können, wird allerdings einige Zeit vergehen.
Glaubt man einem am Gebäude angebrachten Transparent, auf dem der Landkreis kurz über das Vorhaben informiert, ist mit der Wiedereröffnung des Kiosks im Frühjahr/Sommer 2026 zu rechnen. Das bestätigt auf Nachfrage dieser Redaktion auch Kreisbaumeisterin Rebecca Lingerfelt. Sie beantwortet auch die Frage, ob der Kioskbetrieb nicht hätte weiterlaufen können, da ja in diesem Jahr offensichtlich noch keine Arbeiten erfolgt sind, mit einem klaren "Nein!".
Die Kreisbaumeisterin führt dafür mehrere Gründe an. In erster Linie hätte die mangelhafte Hygiene, die fehlende Stromversorgung sowie die nicht mehr zeitgemäßen technischen Standards zur Entscheidung gegen den weiteren Betrieb des Kioskbetriebes geführt. Damit sind auch gleich die Gründe für Notwendigkeit der Sanierung genannt.
Auftrag zur Planung im Kreisausschuss schon 2021
Die sind eigentlich schon länger bekannt. Dass die hygienischen und ökologischen Anforderungen des 1998 nach einem Brand wiedererbauten Gebäudes ein Handeln erforderlich machen, hatte Landrat Thomas Habermann schon 2021 erklärt. Ebenfalls vor drei Jahren hatte der Kreisausschuss beschlossen, die Verwaltung mit der Planung einer umweltfreundlichen und nachhaltigen Aufwertung des Kiosks am Basaltsee zu beauftragen.

Daraufhin seien für "das Basaltsee-Areal verschiedene Betreiberkonzepte mit entsprechenden Vorentwürfen und dazugehörige Kostenschätzungen ausgearbeitet und mit möglichen Förderkulissen abgeglichen worden", erläutert Rebecca Lingerfelt. Die Abfrage von Förderkulissen seien lang andauernde Prozesse. Hier gebe es noch keine finale Klärung.
Die horrende Entwicklung der Baupreise während Corona und die Auswirkungen des Ukrainekrieges auf die allgemeine Wirtschaftslage nennt sie als zwei der Gründe, weshalb die Sanierung des Kiosks in den Jahren 2022 und 2023 nicht mit oberster Priorität verfolgt wurde.
Stromversorgung verlegt und Nebengebäude abgerissen
Auch wenn die Förderung noch nicht geklärt ist, scheint Bewegung in das Bauvorhaben zu kommen. Bereits im Frühjahr wurde eine Trafostation errichtet und das Gelände somit an das Stromnetz angeschlossen. Ein baufällig gewordenes Nebengebäude, in dem ein Stromaggregat untergebracht war, musste aus Sicherheitsgründen abgerissen werden.

Auch wenn über das Bauvorhaben noch wenig bekannt ist, ist doch klar, dass der Kioskcharakter erhalten bleiben soll. Dazu gehören Küche, Sanitäranlagen, Unterstellmöglichkeit und Sitzgelegenheiten auf dem Vorplatz im Freien. Dabei gelte es, so Lingerfelt, alle Funktionsbereiche "in der minimalst notwendigen Größe am vorhandenen Areal unterzubringen, auf das gewünschte Betreiberkonzept abzustimmen sowie die ständige Funktion zu gewährleisten."
Kosten werden in Dezember-Sitzung des Kreisausschusses vorgestellt
Noch nicht ganz geklärt sind alle Fragen beim Thema Wasser und Abwasser. Die Wasserversorgung für Sanitäranlagen soll über die Einspeisung von Quellwasser erfolgen. Bei der Frage, wie das Quellwasser zu Trinkwasser aufbereitet werden soll, werden laut Lingerfelt derzeit Lösungen geprüft. Eine Grundwasserversorgung über ein neues Wasserleitungssystem schließt sie aus. Das Abwasser soll in einer Grube gesammelt und regelmäßig abgepumpt werden.

Bei der Frage, was das gesamte Projekt samt des Stromanschlusses kosten wird, hält sich Lingerfelt bedeckt. Hier verweist sie auf den Bericht über aktuelle Baumaßnahmen des Landkreises, der in der Sitzung des Kreisausschusses im Dezember vorgestellt werden soll. Der weitere Zeitplan am Basaltsee ist aber klar. 2025 soll gebaut werden. Irgendwann im Jahr 2026 sollen Wanderer und Radfahrer am Basaltsee wieder in bewährter Weise bewirtet werden.