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Oberelsbach
Kiosk am Basaltsee in der Rhön seit einem Jahr geschlossen: Das ist geplant
Kreisbaumeisterin informiert über Hintergründe der Schließung, die Sanierungspläne und die Frage, wann der beliebte Anlaufpunkt wieder geöffnet werden soll.
Bis der Kiosk am Basaltsee wieder eröffnet wird, können sich Besucher an den Rastmöglichkeiten lediglich mit selbst mitgebrachten Speisen und Getränken stärken.
Foto: Thomas Pfeuffer | Bis der Kiosk am Basaltsee wieder eröffnet wird, können sich Besucher an den Rastmöglichkeiten lediglich mit selbst mitgebrachten Speisen und Getränken stärken.
Thomas Pfeuffer
 |  aktualisiert: 13.11.2024 02:37 Uhr

Manch uninformierter Wanderer oder Radler, der heuer bei seiner Rhöntour eine Rast am Basaltsee oberhalb von Ginolfs einlegen wollte, wird enttäuscht gewesen sein. Seit Ende des vergangenen Jahres ist der Kiosk dort nämlich geschlossen. Tische und Bänke sind am "Steinernen Haus", wie das idyllische Gelände auf 723 Metern Höhe auch bezeichnet wird, einige zu finden. Aber Besucher, die hier rasten wollen, müssen ihre Verpflegung selbst mitbringen.

Der Landkreis, als Eigentümer der Anlage, hatte den Pachtvertrag für den Kiosk Ende des vergangenen Jahres auslaufen lassen. Damit wurde der Weg frei, die in die Jahre gekommene Anlage umfassend zu sanieren. Bevor sich Besucher an dem beliebten Treffpunkt mit dem knapp einen Hektar großen See wieder mit einem Imbiss und kühlen Getränken stärken können, wird allerdings einige Zeit vergehen.

Glaubt man einem am Gebäude angebrachten Transparent, auf dem der Landkreis kurz über das Vorhaben informiert, ist mit der Wiedereröffnung des Kiosks im Frühjahr/Sommer 2026 zu rechnen. Das bestätigt auf Nachfrage dieser Redaktion auch Kreisbaumeisterin Rebecca Lingerfelt. Sie beantwortet auch die Frage, ob der Kioskbetrieb nicht hätte weiterlaufen können, da ja in diesem Jahr offensichtlich noch keine Arbeiten erfolgt sind, mit einem klaren "Nein!".  

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Die Kreisbaumeisterin führt dafür mehrere Gründe an. In erster Linie hätte die mangelhafte Hygiene, die fehlende Stromversorgung sowie die nicht mehr zeitgemäßen technischen Standards zur Entscheidung gegen den weiteren Betrieb des Kioskbetriebes geführt. Damit sind auch gleich die Gründe für Notwendigkeit der Sanierung genannt.

Auftrag zur Planung im Kreisausschuss schon 2021

Die sind eigentlich schon länger bekannt. Dass die hygienischen und ökologischen Anforderungen des 1998 nach einem Brand wiedererbauten Gebäudes ein Handeln erforderlich machen, hatte Landrat Thomas Habermann schon 2021 erklärt. Ebenfalls vor drei Jahren hatte der Kreisausschuss beschlossen, die Verwaltung mit der Planung einer umweltfreundlichen und nachhaltigen Aufwertung des Kiosks am Basaltsee zu beauftragen.

Ein Transparent informiert Besucher am Basaltsee über die aktuelle Schließung des Kiosks.
Foto: Thomas Pfeuffer | Ein Transparent informiert Besucher am Basaltsee über die aktuelle Schließung des Kiosks.

Daraufhin seien für "das Basaltsee-Areal verschiedene Betreiberkonzepte mit entsprechenden Vorentwürfen und dazugehörige Kostenschätzungen ausgearbeitet und mit möglichen Förderkulissen abgeglichen worden", erläutert Rebecca Lingerfelt. Die Abfrage von Förderkulissen seien lang andauernde Prozesse. Hier gebe es noch keine finale Klärung. 

Die horrende Entwicklung der Baupreise während Corona und die Auswirkungen des Ukrainekrieges auf die allgemeine Wirtschaftslage nennt sie als zwei der Gründe, weshalb die Sanierung des Kiosks in den Jahren 2022 und 2023 nicht mit oberster Priorität verfolgt wurde. 

Stromversorgung verlegt und Nebengebäude abgerissen

Auch wenn die Förderung noch nicht geklärt ist, scheint Bewegung in das Bauvorhaben zu kommen. Bereits im Frühjahr wurde eine Trafostation errichtet und das Gelände somit an das Stromnetz angeschlossen. Ein baufällig gewordenes Nebengebäude, in dem ein Stromaggregat untergebracht war, musste aus Sicherheitsgründen abgerissen werden.  

Inzwischen ist das Gelände am Steinernen Haus an das Stromnetz angeschlossen.
Foto: Thomas Pfeuffer | Inzwischen ist das Gelände am Steinernen Haus an das Stromnetz angeschlossen.

Auch wenn über das Bauvorhaben noch wenig bekannt ist, ist doch klar, dass der Kioskcharakter erhalten bleiben soll. Dazu gehören Küche, Sanitäranlagen, Unterstellmöglichkeit und Sitzgelegenheiten auf dem Vorplatz im Freien. Dabei gelte es, so Lingerfelt, alle Funktionsbereiche "in der minimalst notwendigen Größe am vorhandenen Areal unterzubringen, auf das gewünschte Betreiberkonzept abzustimmen sowie die ständige Funktion zu gewährleisten."

Kosten werden in Dezember-Sitzung des Kreisausschusses vorgestellt

Noch nicht ganz geklärt sind alle Fragen beim Thema Wasser und Abwasser. Die Wasserversorgung für Sanitäranlagen soll über die Einspeisung von Quellwasser erfolgen. Bei der Frage, wie das Quellwasser zu Trinkwasser aufbereitet werden soll, werden laut Lingerfelt derzeit Lösungen geprüft. Eine Grundwasserversorgung über ein neues Wasserleitungssystem schließt sie aus. Das Abwasser soll in einer Grube gesammelt und regelmäßig abgepumpt werden.

Im Sommer wurde das Nebengebäude abgerissen.
Foto: Archiv Thomas Pfeuffer | Im Sommer wurde das Nebengebäude abgerissen.

Bei der Frage, was das gesamte Projekt samt des Stromanschlusses kosten wird, hält sich Lingerfelt bedeckt. Hier verweist sie auf den Bericht über aktuelle Baumaßnahmen des Landkreises, der in der Sitzung des Kreisausschusses im Dezember vorgestellt werden soll. Der weitere Zeitplan am Basaltsee ist aber klar. 2025 soll gebaut werden. Irgendwann im Jahr 2026 sollen Wanderer und Radfahrer am Basaltsee wieder in bewährter Weise bewirtet werden.

Der Kiosk am Basaltsee

In den 1930er Jahren begann eine "Basalt AG" mit dem kommerziellen Abbau der bis zu 12 Meter langen Basaltsäulen am Steinernen Haus.1950 wurde dann am "Steinernen Haus" das Basaltwerk Oberelsbach gegründet. In dem Steinbruch fanden bis zu 40 Männer aus Oberelsbach und Ginolfs Arbeit. 1969 wurden Steinbruch und Basaltwerk stillgelegt. Wo vordem Rhöner Arbeiter schufteten, entstanden der Basaltsee und die Erholungsanlage "Steinernes Haus" mit dem Kiosk. Von 1971 bis 2008 wurde er von Eberhard Lawnitzak und seiner Tochter Hannelore Omert betrieben. Weitere Pächter waren dann ab 2008 Katja und Marko Klein, ab 2015 Johannes Gründl und ab 2020 Franz Josef Dresch und Julia Sabljo. 1998 brannte der Kiosk ab und wurde im Folgejahr wieder neu aufgebaut.
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