Die Zeit der Querelen um das Schweinfurter Haus ist offensichtlich vorbei. Der bisherige Pächter hat das Anwesen geräumt. "Jetzt wird in die Zukunft geblickt", erklärt die Vorsitzende des Rhönklub-Zweigvereins Schweinfurt, Josefine Friedrich, zufrieden. Sie hat ein neues Pächterpaar für das beliebte Ausflugsziel am Gangolfsberg gefunden. In den nächsten Tagen wird es wieder geöffnet.
In den vergangenen Tagen waren Helfer des Rhönklubs Schweinfurt auf dem Gelände aktiv, um im Außenbereich die nötigen Arbeiten und Reparaturen zu erledigen und auch hier für Ordnung zu sorgen. Über die Vergangenheit und wie sie das Anwesen vorgefunden hat, mag die Schweinfurter Rhönklub-Vorsitzende nicht mehr sprechen. Sie blickt positiv in die Zukunft und ist überzeugt, dass nun alles besser wird.
40 Jahre Küchenerfahrung in verschiedenen Ländern
Faranak Astaraki heißt die neue Pächterin, die seit einiger Zeit mit ihrem Mann Gernot in der Küche und den Gasträumen für Ordnung sorgt. Da gibt es derzeit noch einiges zu überprüfen, aufzuräumen und zu reparieren. Erst wenn das geschafft ist und auch die letzten Formalitäten erledigt sind, werden wieder Gäste in dem Ausflugslokal empfangen. "Wir haben unsere Ansprüche. Es muss alles passen", betont ihr Ehemann, auch mit Blick auf die Küche. So rechnen die neuen Pächter mit der Wiederöffnung am kommenden Wochenende um den 20. Juli 2024.
In der Küche wird dann Gernot stehen. Wie er der 56-Jährige berichtet, hat er bereits 40 Jahre Küchenerfahrung und ist in verschiedenen Ländern Südostasiens, aber auch in Spanien oder in seinem Heimatland Österreich am Herd gestanden.
Den Besuchern des Schweinfurter Hauses will er künftig österreichische und bayerische Küche anbieten. Krustenbraten, Schnitzel, Kaiserschmarrn und Marillenknödel sollen auf der Speiskarte stehen. Ab und an wird auch seine Frau Faranak in der Küche aktiv werden. Sie ist gespannt darauf, wie Gerichte aus ihrem Heimatland Iran bei den Gästen ankommen und nennt als Beispiele dafür Spezialitäten aus der persischen Küche wie Ghormeh Sabzi oder Tahchin.
Ansonsten wird Faranak zunächst für den Service zuständig sein. Die neuen Pächter hoffen darauf, in nächster Zeit Personal finden zu können. Allerdings scheint das nicht ganz einfach zu sein. Sobald es aber gelungen ist, wollen beide ein weiteres wirtschaftliches Standbein aufbauen und einen möglichen touristischen Anziehungspunkt im Umfeld des Schweinfurter Hauses schaffen.
Bogensportschule als mögliches zweites Standbein
Das Pächterpaar hat nämlich eine gemeinsame Leidenschaft, den Bogensport. Wie Gernot einräumt, ist Faranak dabei die erfolgreichere. Sie sei nicht nur Bogentrainerin, sondern auch schon international aktiv gewesen. So planen beide den Aufbau einer anspruchsvollen Bogensportschule in der Rhön. Nicht zuletzt, weil sie das Schweinfurter Haus und die Umgebung für geeignet halten, haben sie sich um die Pacht beworben, nachdem sie das Angebot im Internet entdeckt haben.
Er habe auch schon erste Gespräche über die Einrichtung eines Parcours für 3D-Bogenschießen im Umfeld des Schweinfurter Hauses geführt, so Gernot Astaraki. Bei dieser Disziplin des Bogenschießens wird ein Parcours durchlaufen und dabei auf Tierfiguren aus Schaumstoff geschossen. Für dieses Angebot sehen beide in der Region ein großes Potenzial.
Bergmesse am 28. Juli als erster Höhepunkt für die neuen Pächter
Eine erste Bewährungsprobe hat das Pächterpaar am 28. Juli. Um 10 Uhr beginnt an diesem Tag die traditionelle Bergmesse mit anschließendem Festbetrieb am und um das Schweinfurter Haus. In den vergangenen Jahr war die Veranstaltung ein beliebter Treffpunkt für viele Wanderfreunde – nicht nur aus Schweinfurt.