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Bischofsheim
Sabotage gegen Bischofsheimer Busunternehmen: Acht Busse beschädigt, Schulbusverkehr am Freitagmorgen gestört
In der Nacht zum Freitag schlug ein unbekannter Täter in der Querenteichstraße zu und verursachte erheblichen Schaden. Ermittlungen der Polizei laufen.
Acht Busse des Bischofsheimer Unternehmens OVB wurden in der Nacht zum Freitag von einem Unbekannten beschädigt. Am Vormittag machten sich dann Mechaniker und Fahrer daran, zertrennte Kabel und zerstörte Schläuche zu reparieren oder und zu ersetzen. 
Foto: Thomas Pfeuffer | Acht Busse des Bischofsheimer Unternehmens OVB wurden in der Nacht zum Freitag von einem Unbekannten beschädigt.
Thomas Pfeuffer
 |  aktualisiert: 28.03.2025 02:39 Uhr

Man muss Heinz Geis von Omnibus Verkehr Bischofsheim (OVB) gar nicht erst nach seinem Befinden am Freitagvormittag fragen. "Mir geht es richtig gut, saugut!" schimpft er. Dass er stinksauer ist, bricht richtig aus ihm heraus. Dabei läuft er über den Betriebshof des Unternehmens von Bus zu Bus und bespricht sich mit Fahrern und Mechanikern, die meist unter die Motorhauben gebeugt sind und dort schrauben, löten oder sonstige Reparaturen erledigen.  

Großer Aufwand und verschiedene Absprachen waren bei der Reparatur der Busse erforderlich.
Foto: Thomas Pfeuffer | Großer Aufwand und verschiedene Absprachen waren bei der Reparatur der Busse erforderlich.

Zwischen den Bussen sind auch Polizeibeamte in Uniform und Zivil zu sehen, von denen letztere auf dem Gelände Spuren sichern. Der Grund ihrer Anwesenheit ist auch der Grund für die schlechte Stimmung von Geis. Ein noch unbekannter Täter hat in der Nacht zum Freitag acht der 44 Busse des Unternehmens erheblich beschädigt und fahruntüchtig gemacht.

Die erste Nachricht kam um 4.55 Uhr

Die erste Nachricht kam um 4.55 Uhr. Als ein in Weimarschmieden lebender Fahrer den dort abgestellten Bus starten wollte, stellte er die Sabotage fest. Wenige Minuten später kam eine erste Meldung vom Betriebshof in der Bischofsheimer Querenteichstraße. Als kurz darauf eine Mitarbeiterin einen Reisebus im Hof zur Abfahrt bereitstellen wollte, entdeckte auch sie eine Pfütze und eine Spur, die der Bus im Betriebshof hinterlassen hatte.

Heinz Geis muss viele Ersatzteile für die Reparatur der beschädigten Busse bestellen.
Foto: Thomas Pfeuffer | Heinz Geis muss viele Ersatzteile für die Reparatur der beschädigten Busse bestellen.

Allmählich wurde die Dimension der Sabotageaktion klar. Insgesamt acht Busse waren beschädigt und nicht mehr fahrbereit. Damit war klar, dass es Probleme beim morgendlichen Schulverkehr geben würde. Die entsprechenden Stellen wie Landratsamt und Schulamt wurden informiert, über deren Kanäle und soziale Medien erfolgte eine erste Information der Öffentlichkeit. Auch die Polizei wurde aktiv und verschickte entsprechende Informationen, die umgehend auch von dieser Redaktion auf den Online-Kanälen vermeldet wurden.

Viele Schüler wurden von den Eltern gefahren

So konnten einige Schulbuslinien nicht bedient werden, auf anderen waren Ersatzbusse unterwegs. Da, wo sie fuhren, beförderten sie allerdings meist weniger Schüler als üblich. Viele waren von den Eltern zur Schule gebracht worden, wie der Nahverkehrsbeauftragte des Landkreises, Ronald Ziegler, wusste, der nach Bischofsheim gekommen war, um sich vor Ort über die Situation zu informieren.

Ziegler und Geis hatten dann eine gute Nachricht. Während die Reparaturen auf dem Betriebshof anliefen, wurden Ersatzbusse organisiert. Entsprechend konnte am Vormittag vermeldet werden, dass der Schulbusverkehr am Mittag wieder regulär laufen würde.

Aus den zerstörten Leitungen liefen Flüssigkeiten aus. 
Foto: Thomas Pfeuffer | Aus den zerstörten Leitungen liefen Flüssigkeiten aus. 

Neben dem Bus in Weimarschmieden wurden sieben weitere auf dem Betriebshof in der Querenteichstraße beschädigt. Bei allen acht Fahrzeugen wurden Kabel durchschnitten, Keilriemen zerstört und Kühlwasserschläuche gekappt. Gemeinsam mit Werkstattleiter Erich Geis sind die Mitarbeiter am Vormittag dabei, Schäden festzustellen und erste Reparaturen zu erledigen. "So einen Zirkus hatten wir noch nie", kommentiert einer von ihnen.

50.000 bis 60.000 Euro Schaden

Unter den Helfern ist auch Günter Riedenberger. Der heutige Rentner war früher selbst Busunternehmer in Oberelsbach. "Wir haben uns schon immer geholfen, wenn es Probleme gab", erklärt er seine Anwesenheit, während er gerade Schrauben im Motorraum eines Busses löst.  

'Wir haben uns schon immer geholfen.' Auch der ehemalige Oberelsbacher Busunternehmer Günter Riedenberger beteiligt sich an der Reparatur der Busse. 
Foto: Thomas Pfeuffer | "Wir haben uns schon immer geholfen." Auch der ehemalige Oberelsbacher Busunternehmer Günter Riedenberger beteiligt sich an der Reparatur der Busse. 

Während Fahrer und Mechaniker im Motorraum der Fahrzeuge hantieren, ist Heinz Geis dabei, Ersatzteile zu bestellen, die in der Werkstatt nicht vorrätig sind. Er fragt nach Keilriemen, Reduzierstücken, gibt Artikelnummern durch und will vor allem wissen, wann die Teile geliefert werden können.

Hinweise, dass sich der Täter ausgekannt haben muss

Den Schaden schätzt Geis auf 50.000 bis 60.000 Euro. Der Täter, so nimmt nicht nur er an, ist in der Nacht über eine Böschung an die dort rückwärts geparkten Fahrzeuge gelangt und hat dort sein Zerstörungswerk angerichtet. In die Halle sei er nicht eingedrungen. Nach der Überzeugung von Geis, die auch seine Mitarbeiter teilen, muss sich der Täter ausgekannt haben. Das beweise nicht nur die Art der Beschädigungen, sondern auch, dass er offensichtlich von dem in Weimarschmieden geparkten Bus wusste. Geis hat auch einen konkreten Verdacht. Der Betroffene habe ihm erst vor wenigen Tagen entsprechend gedroht.

Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Weitere Auskünfte, so ein Sprecher am Freitagnachmittag, seien noch nicht möglich. 

 
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Kommentare
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  • Bernd Ress
    Wegen so einer „Rache“ den Schulalltag auf den Kopf zu stellen, find ich ist sehr lächerlich
    Ich hoff, dass der Verursache tüchtig für seine Zerstörung zahlen muss
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