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Fladungen
Rhönmuseum Fladungen: Mächtig Druck im Kessel für eine Eröffnung noch in diesem Jahr
Ist nach zehn Jahren der Dornröschenschlaf des Rhönmuseums vorbei? Die vielen Handwerker im Haus sind ein gutes Zeichen. Aber ein konkretes Datum gibt es noch nicht.
Endlich Endspurt für das Rhönmuseum? Es spricht einiges dafür, dass Ende 2023 nun wirklich das Haus, das im linken Teil des Rathaus-Komplexes untergebracht wird, wiedereröffnet nach zehn Jahren Dornröschenschlaf. Die Handwerksbetriebe haben jedenfalls aktuell ordentlich zu tun in dem Haus.
Foto: Gerhard Fischer | Endlich Endspurt für das Rhönmuseum? Es spricht einiges dafür, dass Ende 2023 nun wirklich das Haus, das im linken Teil des Rathaus-Komplexes untergebracht wird, wiedereröffnet nach zehn Jahren Dornröschenschlaf.
Gerhard Fischer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:46 Uhr

"Es ist mächtig Druck im Kessel", das war das Bild, das Landrat Thomas Habermann für den aktuellen Stand in Sachen Rhönmuseum fand. Man kann es in zwei Richtungen deuten. Druck im Kessel, weil sich die Handwerker derzeit die Klinke in die Hand geben im historischen Gebäudekomplex mit dem angeschlossenen Fladunger Rathaus. Oder Druck im Kessel, weil die Menschen und nicht zuletzt die Fördergeber endlich die Eröffnung herbeisehnen.    

Einer, der bei der Jahreshauptversammlung der Freunde des Rhönmuseums im Sitzungsaal des Rathauses seinem inneren Druck Worte verlieh, war Altbürgermeister Robert Müller. Das zuvor verkündete voraussichtliche Eröffnungsdatum zum Ende des Jahres wollte Müller nicht für bare Münze nehmen. "Von der Eröffnung war schon die letzten fünf Jahre die Rede. Wir sollten vorsichtig sein. Ich habe Angst, dass es wieder nicht klappt. Es ist eine heikle Geschichte", drückte Müller sein ungutes Gefühl aus.     

Ist die Zeit der Fragezeichen hinter dem Eröffnungstermin vorbei?

Müllers Fragezeichen geisterte auch schon durch diverse Kreistagssitzungen, wo immer wieder Klagen zu hören waren über wiederholte zeitliche Verzögerungen. Nun, bei der Versammlung der Museumsfreunde in Fladungen überwog aber doch das Ausrufezeichen.

"Wir sind auf der Zielgeraden. Es hat sich sichtbar sehr viel getan in den letzten Wochen. Ich bin optimistisch, dass wir noch heuer eröffnen können", so Landrat Thomas Habermann. Und tatsächlich sind eine Menge Handwerker derzeit vor Ort in Fladungen, um das Haus bezugsfertig zu machen. 

Ausstellungs-Möbel werden gerade gefertigt

Bei einer Spezialfirma laufen gerade die Maschinen, um die Ausstellungs-Architektur anzufertigen, also Vitrinen, Podeste, Tafeln und ähnliches. Von der reinen Konzeptphase, wo es nur um Planungen ging, ist das Rhönmuseum insbesondere seit März ein gutes Stück entfernt. Seitdem sind die Elektriker im Haus und verlegen teilweise die Leitungen neu, so wie es das Ausstellungskonzept vorsieht. Als Laie möchte man vielleicht etwas den Kopf schütteln: Erst wird ein Haus saniert und es werden Leitungen verlegt. Dann wird ein Konzept erstellt und Böden oder Mauern müssen noch einmal aufgerissen werden. Logisch klingt das auf den ersten Blick nicht. 

"Ich habe lange damit gerungen, ob wir hier einen Fehler gemacht haben in der Reihenfolge", erklärte Landrat Habermann. Letztendlich hätte eine Haussanierung mit einem fertigen Museumskonzept ungleich mehr Aufwand bedeutet, auch in zeitlicher Hinsicht. Es sei richtig gewesen, den Baukörper erst einmal abgeschlossen zu haben. Letzten Endes habe man mit dem 1,5-fachen der ursprünglich veranlagten Kosten aber den Finanzrahmen vergleichsweise sehr gut einhalten können.      

Automatische Türen und weniger Schwellen für die Inklusion

"Derzeit bin ich völlig entspannt", so der Landrat zu den Freunden des Rhönmuseums. Museumsleiterin Eva-Maria König tat ihr Übriges, um Zuversicht zu verbreiten, was eine Eröffnung noch in diesem Jahr betrifft. Die Liste der Beauftragungen wächst, Arbeiten für Elektrik, Brandschutz und Sicherheitstechnik sind vergeben oder laufen bereits. "Mir liegt das Thema Inklusion am Herzen", so König. Deshalb freut sie sich, dass Türen automatisiert werden für leichteres Öffnen, oder Schwellen und Stolperfallen beseitigt werden.

Was fehlt, ist eine Sichtbarmachung des Rhönmuseums nach Außen. Anstelle des betagten Auslegers soll ein Schriftzug an dem Gebäude auf das Museum hinweisen. Außerdem soll ein beschilderter und ausgestalteter Fußweg zum Freilandmuseum die Verbindung und den ergänzenden Charakter beider Museen verdeutlichen.   

Ein kleines Gebäude für die Museumspädagogik steht im Hof des Fladunger Rathauses bereit. Derzeit wird es von der Verwaltung benutzt. Mit Eröffnung des Rhönmuseums sollen auch Schülerinnen und Schüler praxisnah Rhön-Geschichte erleben.
Foto: Gerhard Fischer | Ein kleines Gebäude für die Museumspädagogik steht im Hof des Fladunger Rathauses bereit. Derzeit wird es von der Verwaltung benutzt.

Ein Problem bleibt vorerst. Bildung und Vermittlung sind eigentlich ein Schwerpunkt der Museumspädagogik auch im Rhönmuseum. Aber Olivia Block, die 2020 als Halbtageskraft eine unbefristete Stelle angetreten war, hat im Sommer 2022 gekündigt. Die Stelle soll zeitnah nachbesetzt werden, aber der Bewerbermarkt gestaltet sich nicht einfach, war bei der Hauptversammlung der Museumsfreunde zu hören.   

Spannende Ideen für Sonderschauen

Immerhin verfügt das Rhönmuseum über ein Zusatzgebäude im Hof des Rathauses, das für die museumspädagogische Arbeit genutzt werden soll. Derzeit sind Teile der Verwaltung dort untergebracht. Sehr vielversprechend klangen die Ideen, was die Breitenwirkung des neuen Rhönmuseums betreffen könnte. Ein erstes Jazz-Konzert im letzten Jahr sei ein besonderer Erfolg gewesen. Und was Sonderschauen betrifft, so hat Eva-Maria König schon zu ganz besonderen Menschen mit Rhön-Bezug Kontakt. Das könnte wirklich was werden. 

Möglicherweise sind nach ihrem Besuch Mitte März im Rhönmuseum nun auch die Kreisrätinnen- und Räte sowie die Fladunger Stadträte beruhigter und optiomistischer, was eine Öffnung noch in diesem Jahr betrifft. Immerhin will auch Landrat Thomas Habermann als Vorsitzender der Museumsfreunde die Sache endlich zu einem guten Ende bringen. "Am 13. Juli bin ich 20 Jahre lang Landrat. Und ich kann Ihnen sagen: Das Rhönmuseum ist in all den Jahren das dickste Brett, das ich bohren musste!"   

 
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