
Wer glaubte, nach Jahren der Pandemie laufe in den Krankenhäusern wieder alles nach Plan, sieht sich getäuscht. Kliniken kämpfen um finanzielle Mittel, um Betrieb wie Investitionen in Zukunft stemmen zu können. Hinzu kommt der dramatische Fachkräftemangel in beinahe allen Bereichen. Die Rhön-Klinikum AG konnte sich im zurückliegenden Jahr in Sachen Umsatz und Gewinn behaupten. Die Jahresbilanz verzeichnet gar ein kleines Plus im Vergleich zu den Vorjahreszahlen.
Das Jahr 2023 nannte der Vorstandsvorsitzende Tobias Kaltenbach in wirtschaftlicher Hinsicht als "zufriedenstellend im Rahmen einer soliden wirtschaftlichen Entwicklung". Demnach erhöhte sich der Umsatz im Jahr des 50-jährigen Jubiläums des Klinikkonzerns um 17,9 Millionen Euro auf 1,464 Milliarden Euro. Der Konzerngewinn verbesserte sich um 13,3 Millionen auf 40,2 Millionen Euro. Im Jahr zuvor verzeichnete Rhön einen Gewinn von 26,9 Millionen Euro.
Umsatzsteigerung für 2024 erwartet
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen beläuft sich auf 105,9 Millionen Euro und verharrt auf dem Niveau des Vorjahres, laut Finanzvorstand Dr. Stefan Stranz. Die Zahl der Patientinnen und Patienten in den Klinikstandorten Bad Neustadt, Bad Berka, Frankfurt/Oder sowie im Universitätskliniken Gießen und Marburg stieg um 3,1 Prozent auf 881.775 an. Für das laufende Jahr erwartet Stranz eine Umsatzsteigerung auf 1,6 Milliarden Euro sowie einen Gewinn vor Steuern in Höhe von 110 bis 120 Millionen Euro. Dies alles trotz der Unsicherheiten im Zusammenhang mit weltweiten Krisen, Preissteigerungen und Inflation.
"Das Rhön-Klinikum sieht sich für Zukunftsaufgaben gut gerüstet", sagte Tobias Kaltenbach. "Es bestätigt sich, das wir mit unserer strategischen Ausrichtung auf dem richtigen Weg sind", so der Vorstandsvorsitzende. Die Kliniken werden sich auf ihre Kerntätigkeiten, sprich die Konzentration von stationären Behandlungsleistungen, fokussieren, mit dem Ziel, den Patientinnen und Patienten Hochleistungsmedizin an allen Standorten anbieten zu können. Neben dem Ausbau der Digitalisierung sowie der Prozessoptimierung im klinischen und administrativen Bereich nannte Kaltenbach die Steigerung ambulanter Leistungen als Ziel. Rhön profitiere hierbei von der engen Zusammenarbeit mit den Häusern der Asklepios Kliniken.
Personal aus dem Ausland dringend gesucht
Als großes Problem wirkt sich jedoch in fast allen Sektoren der Fachkräftemangel aus. "Wir brauchen dringend qualifiziertes Personal aus dem Ausland", so Kaltenbach. Neu aufgelegt hat die Rhön-Klinikum AB eine Nachhaltigkeitsstrategie, um bis zum Jahr 2040 treibhausgasneutral wirtschaften zu können. Um das zu erreichen, investiert das Unternehmen an allen Standorten in nachhaltige Technologien und plant Prozesse zum Schutz der Umwelt zu optimieren.
"Die größte Herausforderung sehen wir bei der nachhaltigen Energieversorgung unserer Klinikstandorte. Wir haben so Verbrauch und Effizienz unter die Lupe genommen und ein Transformationskonzept erstellt, das Energieeinspar- und -nutzungspotenziale ausweist", sagte Tobias Kaltenbach. Ebenfalls soll die Abfallmenge in den Häusern reduziert werden. "Die daraus abgeleiteten Maßnahmen sind der Fahrplan für unsere Umweltstrategie", so Kaltenbach.
Der Campus in Bad Neustadt verfügt über riesige Dachflächen. Warum steht da noch keine einzige Photovoltaikanlage?!
Nein wir brauchen kein qualifiziertes Personal aus dem Ausland, wir brauchen Nachwuchs die dann auch bei uns ihre Ausbildung machen und bleiben, weil die Rahmenbedingungen passen (Arbeitszeiten, Gehalt etc.). Abschaffung des unsinnigen Numerus Clausus. Der Beruf der Pflege muss wieder Attraktiv werden.
Warum nicht kurzfristig qualifiziertes Personal aus dem Ausland UND langfristig Beruf attraktiver machen?
UND Krankenhäuser reformieren.
Was mich aber jetzt wirklich interessieren würde: wenn es wirklich so ist, dass privat besser gewirtschaftet wird als im öffentlichen Bereich- woran liegts?
Bitte jetzt nicht bloß sagen: im öffentlichen Bereich wird mehr geschludert und langsamer gearbeitet.
Es geht um die Frage: Rhönklinikum erwirtschaftet auf der einen Seite Gewinne vor Steuern und auf der anderen Seite gehen kommunale Kliniken wie zuletzt in den Medien - irgendwo ein kommunaler Verbund im Norden Bayerns - pleite.
Wo liegt der entscheidende Unterschied?
Ist das Rhönklinikum in den Bereichen unterwegs in denen man Geld verdienen kann und die Pleitekliniken mussten halt die Wald- und Wiesenfälle übernehmen, für die die Fallpauschalen vorne und hinten nicht ausreichen?
Hat hier jemand wirklich Ahnung und kann Licht ins Dunkel bringen?