Mit dem vom Landkreis Rhön-Grabfeld entwickeltem Konzept der Abfallentsorgung ist man sehr gut aufgestellt und für die Zukunft gerüstet. Das sagte Gerald Roßhirt, Geschäftsführer des Kommunalunternehmens des Landkreises Rhön-Grabfeld, vor dem Ausschuss für Umwelt- und Naturschutzfragen in Bad Neustadt.
Zu den Mülltonnen im Landkreis sagte Gerald Roßhirt, dass aktuell 15 368 Tonnen ausgegeben sind (14 998 im Jahr 2020), Papiertonnen sind es 25 773 (25 201), Restmülltonnen: 26 865 (26 683). Die Zahl der Container stieg auf 103 (96). Immer mehr gefragt seien auch die Rohstoffe, um sie in den Kreislauf zurück zu führen. Hier sei der Landkreis bereits seit den 1970er Jahren Vorreiter.
An Abfällen kamen im vergangenen Jahr insgesamt rund 67 000 Tonnen zusammen. Hinzu kommen über 200.000 Tonnen über den Zweckverband Boden- und Bauschutt. Gerald Roßhirt sprach die Sondermüllentsorgung ebenso an wie Haus- und Sperrmüll. Beim Hausmüll ist eine leichte Zunahme zu verzeichnen. Die Sperrmüllmenge sank von 2379 auf 2359. Eine Zunahme gibt es allerdings bei den Gewerbeabfällen. Lagen diese 2020 noch bei 5936 Tonnen, so stiegen sie 2021 auf 7042 Tonnen. Grund dafür ist die neue Abfallbiogasanlage bei Herbstadt, die im Januar 2021 in Betrieb ging. Bei 18.000 Tonnen, die dort verwertet werden können gibt es auch Restmüll, mit etwa 1300 Tonnen. Die weitere Entwicklung müsse man abwarten.
Rückgang beim Problemmüll
Beim Problemmüll ist ein Rückgang von 94,19 Tonnen auf 89,15 Tonnen zu verzeichnen. Dazu gehören Lacke, Pestizide, Kfz-Batterien oder Haushaltsreiniger sowie unter anderem PU Schaum-Dosen. Eine Zunahme gibt es bei den Farben und Lacken, sowie den Laborchemikalien. Angesprochen hat Gerald Roßhirt das Sperrmüllsammelsystem. Hier sei man im Landkreis sehr gut aufgestellt sowohl durch die Sammlungen als auch mit Sonderannahmen. An der Umladestation in Herbstadt werden sonstige, nicht brennbare Abfälle, wie Baustellenabfälle oder nicht verwertbarer Bauschutt angenommen. Er erwähnte die Deponie Rothmühle, wo Asbest, Asphalt oder Boden und Steine mit Verunreinigungen zum Beispiel abgegeben werden.
Erdaushub und nicht verwertbarer, unbelasteter Bauschutt geht in die Kreisdeponie. Hier gibt es ein Aufkommen mit 201 858 Tonnen. Damit werde die Deponie sehr gut angenommen. Bei der Biotonne gibt es ebenfalls eine Steigerung von 3329 Tonnen im Jahr 2020 auf 3371 Tonnen im vergangenen Jahr. Diese Erhöhung kommt unter anderem durch die Abfallbiogasanlage Herbstadt. Beim Grüngut steigen die Abfälle. 2020 waren es 24 386 Tonnen, im vergangenen Jahr 31 458 Tonnen. Grund sei eine Restmenge aus dem Vorjahr, aber auch der Regen, der das Gras wachsen ließ. Die Abgabe von Elektro- und Elektronik-Altgeräten nahm weiter zu. Hierzu gehören Bildschirme und Monitore aber auch Großgeräte wie Maschinen oder Elektroherde und Photovoltaikmodule. Überlegungen gehen dahin eventuell differenzierter zu sammeln.
Weniger Altpapier
Papierabfälle sanken von 4090 Tonnen im Jahr 2020 auf 4054 im letzten Jahr. Gestiegen sind im Gegensatz dazu die Glassammlungen in den "Bockwürsten" von 2020 Tonnen auf 2112 Tonnen. In der Diskussion ging es um Holzschnitt, der oft zu lange liegt und sich dann dort Vögel einnisten. Hier gebe es die Vorgabe, in der Nistsaison häufiger die Grünabfallplätze zu leeren, wusste Gerald Roßhirt.
Stellvertretender Landrat Josef Demar, der die Sitzung leitete, sagte, dass man im Landkreis eine vorbildliche Entsorgung habe. An den Grünabfallplätzen wäre es ideal, wenn dort Astholz so abgelagert wird, dass man es schnell schreddern könne. Sein Dank galt Gerald Roßhirt und seinem Team.