Auf dem Hainberg-Areal herrschte in den vergangenen Tagen geschäftiges Treiben: Gruben wurden ausgehoben, Reifenstapel aufgetürmt und meterhohe Holzwände aufgebaut. Damit an diesem Samstag die erste Sommeredition des Getting-Tough-Laufs in Mellrichstadt stattfinden kann, haben Organisatoren und zahlreiche Helfer ganze Vorarbeit geleistet.
Was die Teilnehmer der beiden acht und 18 Kilometer langen Strecken genau erwartet – davon haben sich am Mittwoch die Teammitglieder der Firma Reich vor Ort ein Bild gemacht. Heiko Krause, Christian Weikert, Lucas Fuchs, Florian Kraus und Simon Göpfert sitzen in den Abteilungen Einkauf, Logistik, Export und IT normalerweise am Schreibtisch.
Nach der Arbeit geht es sportlich zu
Nach Feierabend schnüren sie ihre Laufschuhe und bilden das Reich OCR Team. Zusammen sind sie schon beim Würzburger Firmenlauf oder beim Bamberger Weltkulturerbelauf an den Start gegangen. Einen Hindernislauf hat allerdings bisher nur Teamkapitän Heiko Krause hinter sich. Für alle anderen ist es Neuland, weshalb sie sich zusammen mit ihrer Teammanagerin Theresa Dietz aus der Personalabteilung bei dem Willmarser Mitorganisator Lukas Storath informierten.
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„Wir machen zum einen mit, um unsere Firma zu vertreten, und zum anderen nutzen wir die sportliche Herausforderung“, erklärt Christian Weikert die Motivation der fünf Männer. Aber für sie alle stehe der Spaß im Vordergrund, so die Teammitglieder. Vorab haben sie vor allem Ausdauer trainiert, die acht Kilometer lange Strecke sehen die Reich-Mitarbeiter nicht als Problem – nur auf die Hindernisse sind sie gespannt.
Hand in Hand zum Erfolg
Am Samstag gilt es für die Männer, sich durch Matschgruben zu kämpfen, über meterhohe Holzwände zu ziehen oder über Autoreifen zu klettern. Die Teilnehmer erwarten keine alltäglichen Hindernisse. „In Teamarbeit ist das locker zu schaffen“, sagt Storath, der selbst einer der besten Hindernisläufer Europas ist. „Wir gehen da Hand in Hand durch“, ist Teamkapitän Krause überzeugt.
In unter zwei Stunden wollen die Teammitglieder ihren ersten Getting-Tough-Lauf schaffen. „Unser Ziel ist es, ins Ziel zu kommen – und nicht als Letzte“, scherzt Simon Göpfert. Bei ihrer Teammanagerin Dietz haben sie auf jeden Fall schon einmal eine Runde Sieger-Burger geordert.
Extra-Auszeichnungen während des Laufs
Ihre Chancen stehen gut, dass sie für ihre Firma die eine oder andere Extra-Auszeichnung beim Lauf erringen. „Es gibt während des Laufs einzelne Wettbewerbe, die die Teilnehmer bestehen können“, erklärt Storath. Neben Medizinball-Weitwurf gilt es, sich ohne Bodenberührung an Hindernissen entlang zu hangeln oder auf einer Slackline zu balancieren. Da dass Event quasi vor ihrer Haustüre stattfindet, ist es für die Reich-Mitarbeiter Pflichtprogramm.
„Das wird von der Atmosphäre her super“, sagt Krause. Die Gruppe ist sich sicher, dass sie die Herausforderung zusammen bewältigen wird. „Weil die Gemeinschaft zählt. Wir sind nämlich auch auf der Arbeit eine super Truppe“, sagt Florian Kraus.
Der erste Versuch muss begeistern
Damit für Läufer und Zuschauer alles gelingt, sind am Samstag über 100 Helfer im Einsatz. Die Organisatoren wissen, dass es drei bis vier Jahre dauert, bis sich solch ein Ereignis etabliert – „aber wir haben nur den einen Schuss“, so Storath. Doch der Plan scheint aufzugehen.
Schließlich haben die Organisatoren mit 1200 Anmeldungen bereits doppelt so viele wie beim ersten Getting-Tough-Lauf im thüringischen Rudolstadt. „Was wir hier auffahren, schaffen nicht viele“, sagt Storath über die erste Sommeredition des Laufs.
Alleine auf dem Gelände der ehemaligen Bundeswehr-Kaserne erwarten die Teilnehmer und Zuschauer 34 Hindernisse. Neben auf der Wiese ausgehobenen Matschgruben wird auf dem ehemaligen Exerzierplatz ein Pool aufgebaut, und sogar eine Rutsche dürfen die Sportler zumindest für eine kurze Verschnaufpause nutzen.
Programm an der Birkighütte und im Steinbruch
Daneben wird den Zuschauern an der Birkighütte einiges geboten. Dort hat das THW eine Hinderniswand aus Reifen und Paletten aufgebaut. Ein Höhepunkt des 18 Kilometer langen Laufs ist sicherlich der Steinbruch, wo die Läufer stilecht Eimer mit Kies schleppen müssen.
Eine Woche lang waren sie bis zu 18 Stunden am Tag im Einsatz, aber ohne Hilfe der beiden beteiligten Gemeinden Mellrichstadt und Oberstreu hätten sie es schwer gehabt. Die Organisatoren sind froh über die gute Zusammenarbeit in der Region. „Ohne die Unterstützung der Bürgermeister Eberhard Streit und Matthias Liebst hätte das nicht so gut geklappt“, ist sich Storath sicher. „
Auch Manfred Reder vom Bauhof hat noch einmal Gas gegeben und das Areal eventtauglich gemacht“, so der Willmarser. Nun freuen sie sich auf Samstag und hoffen, dass die Teilnehmer aus aller Welt den Lauf im Streutal nicht so schnell vergessen werden.