„Brutal und schonungslos“ soll es werden – das verspricht zumindest der Flyer für den Getting Tough-Lauf am Samstag in Mellrichstadt (Lkr. Rhön-Grabfeld). Die Veranstalter wollen die rund 1200 Teilnehmer bei dem Extrem-Hindernislauf an ihre Grenzen bringen.
In und um das Hainberg-Areal, eine ehemalige Bundeswehr-Kaserne, müssen die Läufer auf einer acht oder einer 18 Kilometer langen Strecke über 100 Hindernisse bewältigen. Es geht für sie durch Matschgruben, über Reifenhaufen und sogar im Steinbruch müssen sie sich beweisen.
Die besten Hindernisläufer Europas
„Es wird ein hochkarätiger Hindernislauf“, verspricht Lukas Storath vom Organisationsteam. Und der 36-jährige Polizist aus Willmars muss es wissen. Storath gehört als Mitglied des Getting Tough-Core-Teams zu den besten Hindernisläufern Europas.
Er ist stolz, Teilnehmern und Zuschauern einen so hochkarätigen Lauf in seiner Heimat anbieten zu können. Denn auch Großstädte wie Leipzig waren als Austragungsort im Gespräch. „Aber die Fläche und die regionale Unterstützung haben schließlich den Ausschlag für die Rhön gegeben“, sagt er.
Aber nicht nur Rhöner nehmen an dem Lauf teil, erklärt er: „Wir haben Anmeldungen aus New York, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, England und Algerien.“ Der gute Ruf eilt dem Ereignis voraus. Denn seit fünf Jahren findet im thüringischen Rudolstadt im Winter der Getting Tough-Lauf statt. Vier Jahre hintereinander wurde dieser zum besten Hindernislauf Europas gekürt. Bei der ersten Sommeredition des bekannten Events wollen die Veranstalter ihrem guten Ruf gerecht werden.
Ein Boxer und ein Comedian sind auch dabei
Denn der harte Kern der Hindernislauf-Szene kennt sich – und folgt den Organisatoren auch ins Streutal. Dazu gehören der ehemalige Profiboxer und IBF-Weltmeister im Mittelgewicht Sebastian Sylvester und der deutsche Komiker und Schauspieler Volker „Zack“ Michalowski, die sich am Samstag in Mellrichstadt quälen werden.
Und auch Organisator Markus Ertelt dürfte vielen bekannt sein. Er ist nicht nur einer der weltbesten Hindernisläufer, sondern auch Schauspieler. Ob Waldarbeiter bei Forsthaus Falkenau oder Bösewicht beim Tatort, Ertelt flimmert regelmäßig über deutsche TV-Bildschirme. Im Moment dreht er den ARD-Film „Über die Grenze“.
Die ganze Region zieht mit
Die beiden Begründer des Getting Tough-Laufs, Markus Ertelt und Michael Kalinowski, sind begeistert vom Veranstaltungsort für ihren Sommer-Lauf. „Es ist toll, dass die ganze Region mitzieht“, so Ertelt. „Das Kasernengelände bietet den Zuschauern eine super Möglichkeit, den Lauf zu verfolgen“, sagt Kalinowski. Obwohl der Lauf den Veranstaltern zufolge nichts für „Weicheier“ ist, gehe es nicht darum, die Ellbogen einzusetzen. „Der Lauf lebt vom absoluten Team-Spirit“, sagt Ertelt. „Beim Hindernislauf geht es darum Außergewöhnliches im Team zu leisten.“
Die ersten Teilnehmer reisen bereits am Freitag an und übernachten stilecht im ehemaligen Luftschutzbunker. Am Samstag beginnt der Tag um 10 Uhr mit einem Kinderlauf, bevor ab 11 Uhr der Startschuss für die erste Welle der Läufer fällt. Spätestens für die Siegerehrung um 18 Uhr sollten dann alle im Ziel angekommen sein, bevor die Party auf dem Gelände beginnt.