Lange rumorte es beim Automobilzulieferer Valeo am Standort Bad Neustadt, bis Ende September für die Beschäftigten traurige Gewissheit herrschte: Die Produktion in der Saalestadt soll im Juli 2024 geschlossen werden. Für diesen Donnerstag, 13.30 Uhr, hat die IG Metall (IGM) nun eine Protestkundgebung in der Siemensstraße vor dem Werkseingang von Valeo gegen die geplante Schließung der Fertigung angekündigt.
"Die Beschäftigten wollen ihrem Unmut Luft verschaffen und den Druck auf die Werkleitung hochhalten", so Reiner Gehring von der IGM in einer Pressemitteilung. Beschäftigte, Betriebsrat und IGM würden sich weiter "gegen das Vorgehen von Valeo zur Wehr" setzen und ihre Entschlossenheit mit einer weiteren Protestkundgebung demonstrieren, heißt es in der Mitteilung weiter.
Die Verhandlungen zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat über Sozialplan und Interessenausgleich hätten bislang zu keinem Ergebnis geführt. Es werde eine Einigungsstelle eingerichtet. Die Gewerkschaft fordert vom französischen Konzern ein "klares Zukunftskonzept für den Standort" und den Beschäftigten Perspektiven aufzuzeigen.
Nicht nur Werk in Bad Neustadt betroffen –Valeo streicht weitere Jobs
Mit der geplanten Schließung der Produktion in der Saalestadt geht ein massiver Stellenabbau einher, denn von bisher etwa 510 Mitarbeitenden sollen nur noch 200 in der Forschung und Entwicklung übrig bleiben. Neben 250 Mitarbeitenden des Unternehmens, die in der Produktion und in produktionsunterstützenden Funktionen tätig sind, würden auch 60 Menschen mit befristeten Verträgen ihren Job verlieren.
Valeo-Pressesprecher Andreas vom Bruch begründete die Entwicklung am Standort im September mit der Auftragsentwicklung. Bad Neustadt sei nicht mehr in der Lage, seine "Wettbewerbsposition" zu behaupten. Der Standort erlebe einen stärkeren Rückgang der Produktionsmengen als ursprünglich geplant. Der folgenreiche Nachfragerückgang sei nicht auf Versäumnisse von Valeo zurückzuführen.
Während bereits seit Spätsommer bekannt ist, dass Valeo in Bad Neustadt die Produktion dicht macht, wurde kürzlich ebenfalls bekannt, dass auch im Valeo-Werk in Ebern im Landkreis Haßberge massiv Stellen abgebaut werden sollen. Insgesamt sollen am dortigen Standort 280 Arbeitsplätze wegfallen.
Die „Großen “ stecken dabei das Geld ein, die „Kleinen“ bleiben auf der Strecke, weil wenn das Know How erst mal rausgezogen ist, werden sie nur noch ausgespuckt!
Valeo ist ein Französischer Konzern und seit 2018 auf Krisenkurs.
Die weltweiten Realitäten haben uns eingeholt.
Auch wir müssen kapieren das die “ Geiz ist Geil Mentalität" unsere Seelen frisst.
Wir brauchen keinen Daimler in der Garage.
Wir müssen nicht dreimal im Jahr in den Urlaub fliegen.
Wir sollten lieber faire Preise für
vernünftige Lebensmittel bezahlen.
Es gibt genügend Angebote aus der Pflege, oder aus der Gastronomie um einen anderen Job zu bekommen.
Auch ich habe mal Umschulen müssen.
Das Zukunftskonzept hat doch Valeo klar kommuniziert. Es gibt keine Zukunft. Ist das so schwer zu kapieren?