
Alte Vornamen sind gerade wieder in. Das trifft allerdings nicht unbedingt auf den Namen Georg zu. Der landet in der Hitliste der beliebtesten Vornamen 2022 gerade mal auf Rang 588. Auch wenn heutzutage also kaum mehr ein Baby diesen Namen erhält, in früheren Generationen war das einmal anders. Von den heute etwas gereiften Männern wurde seinerzeit so mancher auf Georg getauft.
Ebenso viele Georgs wie Frauen als Bürgermeister im Landkreis
Das belegt zum Beispiel ein Blick auf die Bürgermeister im Landkreis: Da gibt es gerade einmal vier Frauen unter den 37 Amtsträgern. Ebenso viele heißten mit Vornamen Georg: Georg Straub aus Hohenroth, Georg Rath aus Herbstadt, Georg Menninger aus Hollstadt und Georg Seiffert in Bischofsheim.
Letztgenannter war es auch, der die Idee hatte, den Namen wieder etwas mehr in den Blickpunkt zu rücken. Gemeinsam mit einem weiteren Bischofsheimer, natürlich auch einem Georg, trug er einige Jahre die Idee mit sich herum, einmal ein Georgs-Treffen zu organisieren. 2020 sollte es so weit sein, doch dann kam Corona und die Pläne zerschlugen sich. Auch wenn der damalige Mitstreiter, Georg Rott, inzwischen gestorben ist, wie "Schorsch" Seiffert sehr bedauert, die Idee lebte weiter.
Ein Telefonat von Georg zu Georg
"Heuer muss es endlich gemacht werden", dachte sich Georg Seiffert zu Beginn des Jahres und nutzte zur Umsetzung seines Plans einen Standortvorteil von Bischofsheim. Im Stadtgebiet liegt bekanntlich der Kreuzberg und der ist als Veranstaltungsort besonders anziehend.

Also griff der Georg in Bischofsheim zum Telefonhörer, wählte die Nummer vom Kloster Kreuzberg und hatte am anderen Ende - wen wundert's - einen Georg. Auch wenn die Zahl der Brüder im Kloster auf dem Kreuzberg eher übersichtlich ist, ein Pater Georg findet sich darunter. Und auch der geistliche Leiter des Klosters, Guardian Korbinian Klinger, trug, bevor er seinen Ordensnamen annahm, den Namen Georg.
Es beginnt mit einer Andacht
Da ist es wenig erstaunlich, dass der das Projekt sofort als eine "Super-Idee" bezeichnete und erklärte, dass er da natürlich dabei sei, wenn es darum gehe, den schönen Namen wieder etwas aus der Vergessenheit zu holen und mehr "Nachhall" zu verschaffen, wie es der Bischofsheimer Bürgermeister bezeichnet. Die Frage nach dem Termin stellte sich nicht. Der 23. April ist der St.-Georgs-Tag. Der ist in Bischofsheim nicht unbekannt, schließlich ist der Heilige auch der Namenspatron der Bischofsheimer Stadtpfarrkirche und eine künstlerische Interpretation des Nothelfers und "Drachentöters" ist dort natürlich auch zu sehen.
Der Georgitag wird also am 23. April am Kloster Kreuzberg gefeiert. Um 17.30 Uhr beginnt er mit einer Andacht in der Klosterkirche, die selbstverständlich von einem Georg zelebriert werden wird. Alle mit dem Vornamen Georg, Schorsch, Jürgen oder Jörg sind dazu eingeladen.
Im Anschluss geht es dann in die Gasträume des Klosters, wo die Herren sich dann gemütlich austauschen können. "Ich freue mich sehr, am Georgitag viele Freunde mit dem schönen Namen Georg zu treffen", betont Georg Seiffert. Von der Resonanz auf dieses erste Treffen, will er es abhängig machen, ob in den nächsten Jahren weitere folgen.