"Hurra, wir bekommen ein Baby." Eine Nachricht, die bei werdenden Eltern in der Regel große Freude auslöst und eine spannende Zeit einläutet. Dass alles gut geht und das Kind gesund zur Welt kommt, steht über allem. Beim Warten auf den neuen Sonnenschein gehört die Suche nach dem Vornamen zur schönsten Beschäftigung.
Bücher werden "gewälzt", im Internet nachgeschaut. Der Verwandten- und Freundeskreis gibt gut gemeinte Ratschläge. Eltern bringen den Namen auch häufig in Verbindung mit einem Kind, das sie kennen. "So soll unser Kind auch heißen." Oder eben nicht. Für viele Mamas und Papas ist die Bedeutung des Namens ein entscheidender Faktor. In jedem Fall wird ein kurzer Name favorisiert.
Die meisten Kinder haben einen Vornamen
Im Landkreis Rhön-Grabfeld schafften es Frieda und Noah nach ganz vorne. Sie belegten in der Namens-Hitliste 2023 die Spitzenplätze und lösten die Sieger von 2022, Ella und Emil, ab. Das geht aus der Statistik des Standesamtes der Stadt Bad Neustadt hervor. Dort werden die Babys, die am Rhön-Klinikum Campus in Bad Neustadt oder bei Hausgeburten das Licht der Welt erblicken, beurkundet.
Das waren im abgelaufenen Jahr 452 Babys, 113 weniger als im Jahr zuvor. 341 Mädchen und Jungen erhielten einen Vornamen. Bei 100 Babys fügten die Eltern einen Zweitnamen hinzu, wobei da Maria (fünfmal) und Sophie (dreimal) beziehungsweise Alexander (dreimal), Christoph, Emilio, Josef und Leo (je zwei) am gefragtesten waren. Elf Kinder tragen sogar drei Namen.
Frieda bedeutet "die Friedensreiche"
Bei den Mädchen entwickelte sich Frieda zur Höhenfliegerin. Für diesen Namen, der 2022 im Landkreis nicht unter den Top Ten zu finden war, entschieden sich sieben Elternpaare. Die Bedeutung: Die Friedliche, die Friedensreiche. Der Name stammt vom althochdeutschen Wort fridu, das Frieden bedeutet. Auf Platz zwei folgt Marie (fünf Nennungen) vor Ida (vier). Rang vier wird gleich neunfach belegt: Ella, Emma, Hannah, Helena, Lara, Lia, Mathilda, Mia und Rosa (je dreimal).
Emil ist aus den Top Ten herausgefallen
Bei den Jungen wurde Noah, im Vorjahr noch auf Platz vier, zum Gipfelstürmer. Acht Elternpaare begeisterten sich für diesen Namen. Noah stammt aus dem Hebräischen und bedeutet "Der Tröstende" und "der Beruhigende". Der Name ist besonders aus dem Buch Genesis und der biblischen Geschichte der Arche Noah bekannt. Auf Platz zwei folgt Paul (sieben Mal).
In der Spitzengruppe behauptete sich Ben, gemeinsam mit Felix (jeweils fünf) auf Platz drei. Den fünften Rang teilen sich neun Namen, für den sich jeweils vier Eltern entschieden: Adam, Elias, Jona, Leo, Louis, Matteo, Moritz, Samuel und Theo. Emil, 2022 noch am beliebtesten, ist aus den Top Ten herausgefallen.
Bei den Jungen lag Rhön-Grabfeld im bundesweiten Trend, wo nach Auswertung des Vornamen-Experten Knud Bielefeld ebenfalls Noah am höchsten im Kurs stand. Bielefeld und sein Team werteten nach eigenen Angaben 280.000 Geburtsmeldungen aus ganz Deutschland aus.
Dagegen taucht Landkreis-Siegerin Frieda nicht in den bundesweiten Top 10 auf. Emilia, 2022 noch Nummer zwei in Rhön-Grabfeld und auch 2023 die Nummer eins in Deutschland, hat an Beliebtheit eingebüßt und ist aus den Top Ten in Rhön-Grabfeld verschwunden. Die Geschmäcker sind eben verschieden.
459 Geburten im vergangenen Jahr
Wie blickt der Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt auf das Jahr 2023 zurück? In der Geburtshilfestation, so teilt das Klinikum auf Anfrage mit, wurden 459 Kinder geboren, was einen Rückgang um 89 Babys gegenüber 2022 bedeutet. Beim schwersten Baby zeigte die Waage 4760 Gramm an, beim leichtesten 2100 Gramm. Der größte Neuankömmling brachte es auf 57 Zentimeter Länge, der kleinste auf 44 Zentimeter.
"Wir freuen uns, dass sich jedes Jahr so viele Familien für unsere Station entscheiden", sagt Lena Gans, die stellvertretende Stationsleitung der Gynäkologie. 2023 sei ein "erfolgreiches Jahr" für die Geburtshilfe gewesen, "trotz sinkender Geburtenzahlen, die aber dem Deutschland-Trend entsprechen." Und sie ergänzt: "Wir sind stolz darauf, dass uns so viele werdende Eltern ihr Vertrauen schenken."
Umso mehr freue sie sich, dass "wir unser Angebot ausweiten konnten". Zwei Kinderkrankenschwestern haben die Weiterbildung zur Stillberaterin erfolgreich absolviert. Im neu gegründeten "Zwergenstübchen" am Campus werde für Mütter und ihren Babys seit Januar dieses Jahres einmal wöchentlich ein Still-Vorbereitungskurs (immer donnerstags von 10 bis 11.30 Uhr), der "Milchtreff", angeboten. Der Info-Abend "Erlebnis Geburt" findet wieder in Präsenz statt. Weitere Kurse wie Babymassage, Beikost oder Säuglingspflege seien laut Lena Gans in Planung.