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Bad Neustadt
Premiere der Teenie-Disco in Bad Neustadt endete in einem Großeinsatz: Wie geht es mit dem Event weiter?
Trotz Notfalleinsatz: In der Diskothek Pinocchio wird es wieder Angebote für Jugendliche geben. Was ergaben die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft?
Gute Nachricht für Bad Neustadts Jugend: Trotz des Notfalleinsatzes im März wird es weiter Teenie-Discos geben. Das nächste Event ist im Bad Neustädter Pinocchio für Sonntag, 30. Juli, geplant.
Foto: dpa/Britta Pedersen (Symbolbild) | Gute Nachricht für Bad Neustadts Jugend: Trotz des Notfalleinsatzes im März wird es weiter Teenie-Discos geben. Das nächste Event ist im Bad Neustädter Pinocchio für Sonntag, 30. Juli, geplant.
Ines Renninger
 |  aktualisiert: 15.07.2024 11:57 Uhr

Viel Wirbel um nichts?! Manch einer würde die Ereignisse rund um die erste Teenie-Disco im Bad Neustädter Club Pinocchio im März dieses Jahres rückblickend wohl so zusammenfassen. Umso erfreulicher, dass sich Bürgermeister Michael Werner und einer der Betreiber des Pinocchio, Dirk Mehling, von all dem offenbar unbeeindruckt zeigen: Für Sonntag, 30. Juli, haben sie die nächste Teenie-Disco angesetzt. Glückt diese Veranstaltung, sind weitere ähnliche Events geplant.

Doch vor dem Ausblick, ein kurzer Rückblick: Was ist an jenem Samstagabend im März passiert? Im Pinocchio fand im Rahmen der Veranstaltung "Jugend und Beruf"  eine Kinder- und Jugenddisco der Stadt Bad Neustadt statt. Kurz vor Ende kam es zu einem Großeinsatz von Rettungskräften, da mehrere Kinder und Jugendliche über "Unwohlsein" klagten. Letztlich wurden zwei Jugendliche ins Krankenhaus eingeliefert, denen es glücklicherweise bereits am Montag danach wieder gut ging.

Was hatte deren "Unwohlsein" ausgelöst? Videoaufzeichnungen entkräfteten zeitnah den Vorwurf, den Teenies sei etwas ins Glas gegeben worden. Laut Polizeiangaben hatten sich die Disco-Betreiber zudem an die Vorgaben gehalten, nur alkoholfreie Getränke auszuschenken. Die Feuerwehr Bad Neustadt schloss aus, dass Gase im Raum die Symptome ausgelöst hatten.

Staatsanwaltschaft: Ursache für Beschwerden der Jugendlichen lässt sich nicht aufklären

Letztlich dürfte der Konsum andernorts gekaufter Energydrinks ursächlich für die Symptome gewesen sein, erklärte der Disco-Betreiber noch am Abend auf seiner Facebook-Seite, die Polizei schloss sich dieser Vermutung offiziell in einer Pressemitteilung am darauffolgenden Tag an: "Aktuell geht die Polizei davon aus, dass zumindest Teile der jungen Besucher sich andernorts mit Energydrinks versorgt und diese offenbar auch konsumiert haben."

Ein Notfalleinsatz, der für ordentlich Wirbel sorgte: In der Discothek Pinocchio kam es an einem Samstagabend im März zu einem Großeinsatz von Rettungskräften.
Foto: Archivbild Sigrid Brunner | Ein Notfalleinsatz, der für ordentlich Wirbel sorgte: In der Discothek Pinocchio kam es an einem Samstagabend im März zu einem Großeinsatz von Rettungskräften.

Die Staatsanwaltschaft Schweinfurt nahm Ermittlungen auf. Diese bezögen sich auf die Ursache für die Beschwerden der Jugendlichen, erklärte der stellvertretende Oberstaatsanwalt Reinhold Emmert damals auf Anfrage. Inzwischen, informiert er auf Rückfrage dieser Redaktion, wurde das Ermittlungsverfahren eingestellt: "Die Ursache für die Beschwerden der Jugendlichen hat sich nicht aufklären lassen."

Wegen Fehl- und Falschbeschuldigung wird nicht mehr ermittelt

"Es wird auch nicht wegen falscher Verdächtigung oder dergleichen ermittelt", informiert Emmert weiter. Im Nachgang zum Vorfall hatte Bad Neustadts Bürgermeister Michael Werner die Hoffnung geäußert, dass die Ermittlungen Erkenntnisse dahingehen bringen, ob Fehlbeschuldigungen von Jugendlichen den Großeinsatz auslösten.

Das Thema Fehl- und Falschbeschuldigung beschäftigte über Wochen nach dem Vorfall auch Disco-Betreiber Dirk Mehling. Immer wieder stand er in Kontakt mit den Eltern des jungen Mannes, der anfangs fälschlicherweise beschuldigt worden war, Mädchen etwas ins Glas gegeben zu haben. Videoaufzeichnungen widerlegten diese Beschuldigung glücklicherweise zeitnah, berichtet Mehling. Auf den Bildern sei zu sehen gewesen, dass der Jugendliche seinen Platz nicht verlassen hat. 

Polizei Bad Neustadt führte mit Jugendlichen Gespräche

"Falschbeschuldigungen müssen Konsequenzen haben", hatte Bürgermeister Michael Werner im Zuge der Aufarbeitung des Vorfalls gefordert. Ob sie das für einige der Jugendlichen nun wirklich hatten, lässt sich zum derzeitigen Zeitpunkt nicht abschließend klären. Gespräche mit Jugendlichen und deren Familien hat die Polizei Bad Neustadt wohl geführt. Welchen Inhalts die waren, weiß nur der Leiter der Bad Neustädter Polizei, Jan Schubert. Der ist allerdings erst in der zweiten Juli-Hälfte wieder erreichbar.

Sicher ist derweil: Es wird wieder eine Teenie-Disco im Pinocchio geben. Die erste Teenie-Disco war mit rund 70 Besuchern gut besucht gewesen. Bereits wenige Tage nach dem Vorfall hatte Bad Neustadts Bürgermeister Michael Werner erklärt, er halte an dem Teenie-Disco-Konzept fest. Einige wenige hätten sich nicht an die Regeln gehalten und vor der Disco Energydrinks konsumiert. "Dafür alle zu bestrafen, wäre doof."

Die nächste Teenie-Disco soll sonntags stattfinden - Zutritt ab 14 Jahren

Für den 30. Juli ab 14.30 Uhr ist nun im Pinocchio eine School's out-Party angesetzt. Stattfinden soll das Event diesmal an einem Sonntag: So wolle man der Problematik, dass vor dem Disco-Besuch bei Discountern Energy-Drinks konsumiert werden, entgehen, erklärt Dirk Mehling. Zutritt erhalten Jugendliche ab 14 Jahren. Das Alter soll über den Schülerausweis der Jugendlichen kontrolliert werden. Diese Altersgrenze habe man bewusst gewählt: "Für uns ist das eine Haftungsfrage. Unter 14-Jährige sind strafunmündig. Ab 14 Jahren sind die jungen Menschen für ihr Handeln selbst verantwortlich."

Klassische Kinder-Discos, zu denen Kinder und Jugendliche allen Alters in Begleitung eines Erziehungs- oder Sorgeberechtigten Zutritt hätten, gebe es natürlich auch weiterhin: Die nächste ist als Helloween-Party für Sonntag, 29. November, ab 14 Uhr terminiert. 

 
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