Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Diesen Samstag,25. März, öffnet zum 27. Mal die Ausbildungsmesse "Jugend und Beruf" ihre Pforten. 70 Aussteller zeigen die Vorzüge von rund 140 Ausbildungsberufen, damit sich junge Menschen über ihre Zukunft orientieren können auf der Suche nach dem Wunschberuf. Die beteiligten Schulen freuen sich schon: "Wir brauchen in der Region weiterhin viele neue Fachkräfte. Darum packen hier alle Lehrer mit an bei der Messe", freut sich Christoph Rothaug von der Jakob-Preh-Berufsschule.
Und auch Tobias Weigand, stellvertretender Schulleiter an der FOS/BOS, ist voller Optimistimus dabei: "Unser Ziel ist: kein Abschluss ohne Anschluss. Das macht auch unser Schulsystem aus. Nach der Realschule kann man über die FOS/BOS zum Beispiel die Hochschulreife erlangen", so der Pädagoge.
Vier Mitwirkende an der Ausbildungsmesse erklären, was sich aktuell tut in Sachen Ausbildung und Beruf:
Hubert P. Büchs, Jopp: Eine Handwerksausbildung erleichtert auch das Studium
"Handwerk hat nach wie vor goldenen Boden. Darum müssen wir Kinder an handwerkliche Berufe heranführen. Wer eine handwerkliche Ausbildung hat, tut sich später auch mit einem Studium leichter. Früher haben sich die Azubis bei den Betrieben vorgestellt, heute werben die Betriebe um neue Azubis. Eine Chance auf wirtschaftlichen Erfolg liegt heute auch in der Selbstständigkeit als Handwerker."
Dagmar Rudolf, Personalmarketing Preh: Wir nehmen die Azubis an die Hand
"Der Markt dreht sich seit einiger Zeit, das spüren auch wir als Großunternehmen. Auch wir stehen in einem Wettbewerb um Nachwuchskräfte. Die jungen Leute wollen wissen, welche Benefits der Betrieb hat. Wir nehmen die Azubis an der Hand und fragen 'Was willst Du machen?' Und wenn den Auszubildenden ein weit entfernter Berufsschulstandort nicht gefällt, dann passen wir die Berufsbilder auch an, damit die Jugendlichen in der Region bleiben können. Was wir merken: Es waren drei schwierige Jahre mit Corona. Die Kinder hatten weniger Anschluss, das merkt man auch an weniger Ideen für die Zukunftsgestaltung."
Hermann Weiland, Personalleiter Siemens AG: Wir müssen mehr Frauen für Technik-Berufe begeistern
"Der Markt wird auch für uns als Industriebetrieb enger. Wir müssen unsere Werbung ausweiten und überregional auch über Social Media agieren. Vor allem müssen wir mehr Frauen für technische Berufe begeistern. Erfolgreiche Frauen in technischen Berufen begleiten uns auf Bewerber-Messen oder in Schulen, um als Vorbilder zu dienen. Immerhin: Der Anteil der Frauen bei den Auszubildenden beträgt rund 20 Prozent. Die werden später auch die Führungspositionen besetzen und den Weg für Frauen weiter ebnen. Aber auch die Inklusion gehen wir verstärkt an. Wir versuchen, pro Jahr einen Azubi mit Beeinträchtigungen zu bekommen. Zum Beispiel haben wir auch einen Kollegen mit einer Behinderung an der Hand, der als Zerspanungsmechaniker arbeitet. Das geht alles".
Barbara Hoffstadt, HWK: Jeder Dritte Handwerksbetrieb sucht einen Nachfolger
"Eine Messe wie die Schau 'Jugend und Beruf' ist auch eine Plattform für die Eltern, um sich über mögliche Berufe ihrer Kinder zu informieren. Der Handwerksberuf hat an Attraktivität gewonnen. Der Verdienst ist besser als noch vor Jahren. Vor allem aber sind die Berufe modern, mit technischem oder digitalem Anspruch. Die Zukunftschancen stehen besser als nie zuvor. Man muss nur daran denken, dass ein Drittel der Handwerksbetriebe in Unterfranken händeringend nach einem Nachfolger sucht. Im Handwerk sind Frauen eine feste Größe, 20 Prozent der Azubis sind Frauen."
Ausbildungsmesse "Jugend und Beruf" an diesem Samstag
www.jugend-beruf.de