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Ostheim
Ostheim: Neben Häusern auf der grünen Wiese werden auch neue Wohnungen in der Stadtmitte gebaut
25 Bauplätze im Neubaugebiet Burgstraße und sieben neue Wohnungen in der Altstadt: Die Ostheimer Stadträte freuen sich über Bewegung auf dem Wohnungsmarkt.
Große Nachfrage nach Bauland in Ostheim: Im Bereich östlich der Burgstraße werden 25 Bauplätze erschlossen.
Foto: Archiv Eva Wienröder | Große Nachfrage nach Bauland in Ostheim: Im Bereich östlich der Burgstraße werden 25 Bauplätze erschlossen.
Simone Stock
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:58 Uhr

In Ostheim wird neuer Wohnraum geschaffen. Und das nicht nur im Neubaugebiet Burgstraße, sondern auch in der Altstadt. Zu den 25 Bauplätzen am Stadtrand kommen auf absehbare Zeit sieben neue Wohnungen in der Stadtmitte dazu. "Das ist hervorragend für den Wohnungsmarkt in Ostheim", freute sich Bürgermeister Steffen Malzer in der Stadtratssitzung, nachdem die Baugesuche vorgestellt worden waren.

Die Nachfrage nach Wohnungen im Streustädtchen ist groß. Um junge Familien in Ostheim zu halten und ihnen individuelle Baumöglichkeiten zu ermöglichen, hat die Stadt das Baugebiet Burgstraße auf den Weg gebracht. Im Juli 2020 hatte der Stadtrat den Aufstellungsbeschluss zur Ausweisung von Bauland östlich der Burgstraße im Norden der Stadt gefasst, in der Sitzung am Dienstagabend wurde der Bebauungsplan als Satzung beschlossen. Im kommenden Herbst soll laut Stadtchef die Tiefbauplanung angegangen werden, voraussichtlich im Frühjahr 2023 werden die Bauplätze dann erschlossen. "Der Zeitplan sieht gut aus", sagte Malzer zufrieden.

Amt für ländliche Entwicklung äußert Kritik am Neubaugebiet

Für die 25 Bauplätze stehen über 40 Bewerber Schlange. "Das belegt, wie gefragt Bauland in Ostheim ist", zeigte er auf. Damit nahm er Bezug auf eine Stellungnahme des Amts für ländliche Entwicklung (ALE) in Unterfranken, das als Träger öffentlicher Belange im Rahmen des Beteiligungsverfahrens Bedenken zur Ausweisung des neuen Baugebiets angemeldet hatte. Konkret geht es dem Amt darum, dass Ostheim, ebenso wie alle Mitgliedsgemeinden der Streutalallianz, aufgerufen ist, verstärkt in die Innenentwicklung zu investieren, um eine flächenverbrauchende Siedlungserweiterung am Ortsrand zu vermeiden.

Auch an den Festsetzungen im Bebauungsplan stört sich das Amt. Für die Bauherren sollten laut ALE, insbesondere was die Dachgestaltung und die Eindeckung betrifft, genaue Vorgaben für eine "ortsbildverträgliche Gestaltung" gelten. Für die Größe der Bauplätze solle zudem der "Leitgedanke des Flächensparens" angewandt werden.

Das stieß mehreren Gremiumsmitgliedern sauer auf. Zum einen wolle man den Bauherren bewusst Gestaltungsraum für ihre Neubauten lassen, zum anderen sei man in Ostheim durchaus bestrebt, für Leben in der Innenstadt und eine Verdichtung der Besiedlung zu sorgen. Doch das Thema ist schwierig: Wie der Bürgermeister bereits zu Jahresbeginn vorgestellt hatte, befinden sich 19 unbebaute Grundstücke im Stadtgebiet in Privateigentum und sind laut städtischer Nachfrage nicht zu verkaufen.

Stadt stellt klar: Nachfrage nach Wohnraum übersteigt Angebot bei Weitem

Auch wenn die Stadt hier immer wieder nachhakt, ergibt sich dadurch auf absehbare Zeit keine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt in Ostheim. Umso mehr ärgerte sich Bettina Graumann über die Stellungnahme des ALE. "Nimmt das Amt eigentlich unsere Bestrebungen zur Kenntnis, die Innenentwicklung zu stärken?", stellte sie als Frage in den Raum. "Wir müssen uns hier nicht vorwerfen lassen", machte der Stadtchef diesbezüglich deutlich. Entsprechend sei auch die Antwort der Stadt auf die Bedenken des ALE ausgefallen.

Malzer verwies dabei auf die Zahl und die geringe Größe der Neubaugrundstücke, zudem gebe der Bebauungsplan eine moderierende Gestaltung des Gebiets vor. Der wichtigste Punkt: "Auch wenn die Stadt ein aktives Flächenmanagement zur Erhaltung von Wohnraum im Altort betreibe, übersteigt die Nachfrage an Wohneigentum die vorhandenen Potenziale bei Weitem", so der Stadtchef.

Insgesamt waren im Beteiligungsverfahren zur Bauleitplanung des Baugebiets Burgstraße 50 Träger öffentlicher Belange angeschrieben worden. 25 Rückmeldungen waren bei der Verwaltung eingegangen, elf Hinweise wurden dabei zur Kenntnis genommen.

In ein 500 Jahre altes Einzeldenkmal zieht wieder Leben ein

Doch nicht nur die Aussicht, dass Familien in absehbarer Zeit ihren Traum vom Eigenheim in Ostheim verwirklichen können, sorgte beim Bürgermeister und den Stadtratsmitgliedern für zufriedene Gesichter. Auch die Anträge auf Baugenehmigung, die für den Um- und Ausbau von zwei Häusern im historischen Ortskern vorlagen, sorgten für Zuspruch beim Gremium.

In eines der ältesten Häuser Ostheims, Baujahr 1608, soll wieder Leben einziehen. Das ehemalige Gasthaus "Zum Roß" in der Roßgasse ist ein bedeutendes Einzeldenkmal in der Altstadt und wird, so der Bürgermeister, "aus dem Dornröschenschlaf wachgeküsst". Vier Wohnungen sind in dem stattlichen Gebäudekomplex vorgesehen. Die Umbaumaßnahmen greifen, auch aus Denkmalschutzgründen, nur unwesentlich in bestehende Wände und Decken ein, heißt es im Bauantrag. "Wir sind heilfroh, dass private Investoren solch ein ortsbildprägendes Gebäude wieder herrichten", dankte Malzer den Bauherren in der Sitzung.

Ein weiteres Gebäude im Stadtkern, angrenzend an das Schlösschen, wird ausgebaut. Hier werden laut Bauantrag vier Wohnungen sowie Geschäftsräume entstehen, in die laut Beschlussvorlage die örtliche Tourist-Info einziehen soll. Da nur vier Stellplätze auf dem Grundstück vorhanden sind, wird ein Ablösevertrag für weitere vier Stellplätze erforderlich, so die Verwaltung.

 
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