Wolfgang Fritz kennt jeden Stein, jede Fliese, jeden Schalthebel im Hallen-Freibad in Mellrichstadt. Seit 1991 ist er Chef über Becken und Technik im Sportbad. Sein Wissen um die Besonderheiten der 1975 eingeweihten Anlage sorgt dafür, dass der Betrieb im stark sanierungsbedürftigen Bad weiterlaufen kann, auch wenn es mal im Getriebe knirscht.
Im Herbst geht Fritz in den Ruhestand. Sein Nachfolger steht aber schon in den Startlöchern: Bernhard Städtler wurde als neuer Bademeister in Mellrichstadt vorgestellt.
Bernhard Städtler fängt am 1. April an
Am 1. April fängt der Ostheimer an seinem neuen Arbeitsplatz an, 30 Jahre Erfahrung in Bäderbetrieben bringt er mit. 14 Jahre arbeitete der 53-Jährige im Schwimmbadbereich des Rhön-Park-Hotels in Roth, weitere Stationen in seiner beruflichen Laufbahn sind Bäder in Bischofsheim und Gersfeld.
Das Schwimmbad in Mellrichstadt ist das älteste in der Reihe, doch Bernhard Städtler kann das nicht schrecken: "Ich habe im technischen Bereich umfassende Kenntnisse gesammelt, und ich baue auf die gute Einweisung von Wolfgang Fritz." Mit Kerstin Cabut und Dirk Fiedler stehen dem neuen Mann außerdem zwei erfahrene Mitarbeiter zur Seite, die ihn unterstützen.
Betrieb läuft weiter wie bisher
"Beim jetzigen Stand der Technik sind oftmals individuelle Lösungen gefragt", plaudert Betriebsleiter Wolfgang Fritz aus dem Nähkästchen. Bürgermeister Michael Kraus vertraut darauf, dass auch Bernhard Städtler solche Lösungen finden wird. "Wir sind froh, einen qualifizierten Mitarbeiter gefunden zu haben, sodass es im Betrieb nahtlos weitergeht."
Die Sorge, dass Einschnitte im Badbetrieb drohen, kann Wolfgang Fritz derzeit auch schon vielen Badegästen nehmen. Denn dass sein Ruhestand naht, hat sich in der eingeschworenen Fangemeinde des Mellrichstädter Schwimmbads bereits herumgesprochen. "Natürlich werde ich gefragt, wie es dann weiterläuft", so Fritz. Schön, wenn man dann antworten kann: "So wie bisher."
Planungen zur Freibadsanierung laufen
Im Bereich Personal hat die Stadt also für die nächsten Jahre vorgesorgt. Und wie sieht es mit der weiteren Planung für die Sanierung des Sportbads aus? "Wir sind derzeit in der Verwaltung massiv mit der Planung zur Freibadsanierung beschäftigt", verrät Bürgermeister Michael Kraus.
Wie berichtet, wird das 48 Jahre alte Bad an aktuelle ökologische Standards angepasst und energetisch optimiert. Im Bereich hinter dem Wellenbad, Richtung Sportplatz, soll ein neues Gebäude mit Duschen, Umkleiden und Sanitärräumen gebaut werden, in dem künftig auch die Technik für das Freibad autark betrieben werden kann.
Baustart voraussichtlich im Frühjahr 2024
Voraussichtlich im Frühjahr 2024 soll der Bau losgehen. Hier ist als Baubegleitung natürlich auch das Schwimmbadpersonal gefragt, so Kraus, daher sei es gut, dass Bernhard Städtler schon jetzt Erfahrungen im Sportbad sammeln kann.
Bis dahin ist noch allerhand Formelles zu tun. Im vergangenen Dezember war die freudige Mitteilung bei der Stadt eingetroffen, dass die rund fünf Millionen Euro teure Sanierung des Freibads vom Bund mit einer Förderung von 3,78 Millionen Euro unterstützt wird. Für diese Förderung hatten sich insbesondere die Bundestagsabgeordneten Manuela Rottmann, Sabine Dittmar und Dorothee Bär wie auch der Landkreis Rhön-Grabfeld eingesetzt.
Förderantrag muss formal richtig sein
Nach der Förderzusage geht es nun ans Eingemachte. "Wir müssen nun bis Mitte April einen konkret ausgearbeiteten Förderantrag stellen", informiert der Stadtchef. Dazu habe es bereits mehrere Koordinierungsgespräche mit verschiedenen Stellen gegeben, diverse Vorarbeiten sind noch zu leisten, bis die zugesagten Fördergelder tatsächlich fließen werden.
Nach dem Vergabeverfahren für die geplante Maßnahme schließt sich die Ausarbeitung eines Bauplans an. Dann können 2024 endlich die Arbeiten losgehen. "Die Bauzeit wird dann hoffentlich kürzer werden als die Planungen bis dahin", so Kraus.