Fahrt mehr Bus und Bahn! Dieser oft gehörte Appell nützt vielen Rhön-Grabfelderinnen und Rhön-Grabfeldern wenig. Denn sie ziehen nicht aus freien Stücken das eigene Auto den öffentlichen Verkehrsmitteln vor. Stattdessen ist es ihnen oft schlichtweg nicht möglich, sich mit Bus oder Bahn auf den Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen zu machen, weil die passende Verbindung zum passenden Zeitpunkt fehlt.
Dies möchten die Verantwortlichen des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Rhön-Grabfeld laut einer Pressemitteilung ändern und verdichten zum 1. Januar 2022 den Linienbusverkehr. Insbesondere in die Thüringer Nachbarlandkreise sollen Passagiere dann leichter und häufiger fahren können.
Was ändert sich für die Fahrgäste ab 1. Januar 2022?
Die vierstelligen sogenannten Kursbuchnummern, beispielsweise "8182" oder "8152", die momentan noch an den Bussen stehen, sollen in den nächsten Jahren durch dreistellige Nummern mit zusätzlichen geografischen Bezeichnungen ersetzt werden. Dadurch sollen Fahrgäste sich leichter im "Dschungel" der Fahrpläne orientieren können. Die dreistelligen Bezeichnungen sollen das Zurechtfinden an Haltestellen, aber auch in Fahrplan-System wie DB-Navigator und WohinDuWillst-App einfacher machen.
Eine neue Taktung der Abfahrtszeiten ermöglicht, dass das Busangebot nicht wie bisher nur Montag bis Freitag, sondern in Zukunft auch am Samstagvormittag verfügbar sein soll. Ergänzend steht außerhalb der Fahrplanzeiten wie bisher am Abend, am Samstagnachmittag und an Sonn- und Feiertagen das BusTaxi Rhön-Grabfeld nach Anmeldung zur Verfügung.
Welche neuen Busse sind wo unterwegs?
Drei Buslinien, die der Landkreis Rhön-Grabfeld finanziert, wurden zum 1. Januar 2022 neu vergeben. So verkehrt künftig der "Salzforstbus" (Betreiber Kurt Geis GmbH und Omnibusverkehr Bischofsheim GmbH) der Linie 811 (bisher 8182) zwischen Langenleiten, Gefäll, Waldberg, Sandberg, Schmalwasser, Windshausen, Kollertshof, Burgwallbach, Schönau, Kollertshof, Querbachshof, Leutershausen und Hohenroth bis Bad Neustadt.
Die Orte zwischen Münnerstadt und Bad Neustadt verbindet der neue "Lauertalbus" auf der Linie 814 (bisher 8152). Er wird von der Kurt Geis GmbH und der Seger AG bedient. Haltestellen gibt es in Münnerstadt, Reichenbach, Burglauer, Niederlauer, Salz, Löhrieth, Strahlungen und Bad Neustadt.
Am stärksten ausgeweitet wird das Verkehrsangebot auf der Linie 8183, die nun die Bezeichnung 821 trägt. Dieser neue "Elstalbus", den die Omnibusverkehr Franken GmbH (OVF) übernimmt, fährt von Fladungen über Oberelsbach und Bastheim nach Bad Neustadt. Haltestellen sind Fladungen, Oberfladungen, Leubach, Rüdenschwinden, Hausen, Stetten, Roth, Sondheim/Rhön, Urspringen, Ober- und Unterwaldbehrungen, Simonshof, Unter- und Oberelsbach, Ginolfs, Weisbach, Sondernau, Reyersbach, Bastheim, Rödles, Braidbach, Geckenau, Frickenhausen, Wechterswinkel, Wollbach, Lebenhan, Schweinhof und Bad Neustadt.
Welche Verbindungen kommen hinzu?
Der "Coburger" (weiterhin unter der Nummer 8300) pendelt seit Mai 2021 im Zwei-Stunden-Takt zwischen dem Gersfelder und dem Coburger Bahnhof. Für den Coburger wird eine zusätzliche Fahrt am Morgen eingeführt, Berufspendler und Studenten hatten sich dies gewünscht. Ab dem neuen Jahr wird es möglich sein, bereits vor 8 Uhr am Coburger Bahnhof zu sein, wo dann weitere Anschlüsse erreicht werden können. Der Coburger hält dann außerdem zusätzlich in Ober- und Untereßfeld. Diese Orte werden so laut der Mitteilung besser an Bad Königshofen, Bad Neustadt, Bischofsheim und den Gersfelder Bahnhof angebunden.
Das erweiterte ÖPNV-Angebot sieht auch mehr Fahrten nach Thüringen vor. Zum Jahreswechsel wird ein neuer Taktbusverkehr zwischen Bad Königshofen und Hildburghausen mit Zwei-Stunden-Takt eingeführt. Er bedient neben Römhild und weiteren Orten im Landkreis Hildburghausen auch Trappstadt und Eyershausen.
Der Omnibus-Service Mellrichstadt/Otto Sum (OSM) schickt mit der neuen Linie 829 Busse von Mellrichstadt zum Klinikum Dreißigacker in Meiningen und zurück. Außerdem wird mit der Linie 133, die von Dermbach über Kaltennordheim und Kaltensundheim nach Fladungen fährt, ein Busverkehr des Verkehrsunternehmens Wartburgmobil (VUW) neu an das Liniennetz des Landkreises Rhön-Grabfeld angeschlossen.
Was ist in Zukunft noch geplant, um den ÖPNV auszubauen?
Mit dem Beginn des neuen Jahres können mehr als 70 Prozent der Rhön-Grabfelderinnen und Rhön-Grabfelder im Ein-Stunden-Takt von den Haltestellen ihrer Wohnorte aus Bus und Bahn nutzen. Weiteren 16,5 Prozent ist dies alle zwei Stunden möglich. Wenn in den nächsten Jahren die übrigen Linienkonzessionen ablaufen, soll auch das Fahrtenangebot dieser Buslinien verdichtet und vertaktet werden.
Bewohnerinnen und Bewohner von Sulzfeld und Kleinbardorf können sich schon einmal freuen: Im Laufe des Jahres 2022 soll ein Ein-Stunden-Takt in Richtung Bad Königshofen und Schweinfurt geschaffen werden. Weitere Orte in Rhön-Grabfeld sollen dort ebenfalls angebunden werden.
Alle Fahrpläne des Öffentlichen Personennahverkehrs können online unter https://www.rhoen-grabfeld.de/themen/mobilitaet/oepnv angesehen und heruntergeladen werden.