Die Allianz Fränkischer Grabfeldgau hat den Stein ins Rollen gebracht und vorgelegt: Der Grabfeldstern ist quasi die Keimzelle für das ÖPNV-Pilotprojekt unter dem Dach des Landkreises. Diesem Zukunftsprojekt sieht sich auch die Streutalallianz verpflichtetet. Schließlich gilt die Qualität des öffentlichen Nahverkehrs – Linienangebot und Zeittaktung – als Gradmesser für die Lebensqualität auf dem flachen Land. Das heißt: Der ÖPNV muss attraktiv, verlässlich und bezahlbar sein.
Ein Dreisatz, dessen Ergebnis nicht immer zufrieden stellt. Bisher jedenfalls. Und für die Bürgermeister der Streutalallianz mit dem Vorsitzenden, Bürgermeister Martin Link an der Spitze, immer eine Herausforderung, den Forderungen der Bürger zum Thema ÖPNV gerecht zu werden. Nämlich nach vielfältigen Angeboten, am besten maßgeschneidert dazu. Die Grabfeldallianz mit ihrem Vorsitzenden Jürgen Heusinger hat das Vorzeigeprojekt Grabfeldstern initiiert, das den ÖPNV mit einem attraktiven Liniennetz und entsprechenden Leistungen ins Bewusstsein der Bevölkerung rückt.
Der Grabfeldstern als Vorzeigeprojekt
Jürgen Heusinger ist in der Streutalallianz ein gern gesehener Gast. So auch in der Lenkungsgruppensitzung in der Besengau-Scheuer, als er über den Entstehungsprozess des Grabfeldsterns referierte und die Vorgehensweise Schritt für Schritt aufzeigte. Der Anstoß dazu kam mitten aus der Bevölkerung, denn Kritik wurde nach Heusingers Worten immer wieder laut über Probleme beim Umstieg zwischen den Buslinien beziehungsweise beim Anschluss von ÖPNV-Linien über die Landkreisgrenzen hinaus. Also war Handeln angesagt. Die Ausarbeitung eines detaillierten und themengerechten Fragebogens, der alle Haushalte im Grabfeld einbezog, war ein wichtiger Schritt.
„Was denkt, wünscht und fordert der Bürger?“ Gespannt auf die Antworten, zeigte sich Jürgen Heusinger „sehr zufrieden“ mit dem Rücklauf der Fragebögen. Das Interesse daran und vor allem die Akzeptanz in der Bevölkerung haben die Verantwortlichen der Grabfeldallianz überzeugt, „das war der Schlüssel für die Ausarbeitung des Grabfeldsterns“, betonte Heusinger. Dass mit Landrat Thomas Habermann auch der Kreistag Rhön-Grabfeld hinter dem Projekt steht, macht die Grabfeld-Protagonisten durchaus stolz. Ausgearbeitet hatte das Mobilitätskonzept für den Grabfeldbus-Sternverkehr das Planungsbüro "kobra Nahverkehrsservice GmbH" aus Kassel.
Streutalallianz will Fragebögen verschicken
Eine Chance für die Region nennt Jürgen Heusinger dieses Mobilitätskonzept. Wird es umgesetzt, bedeutet dies eine Aufwertung der Lebensqualität und deutliche Verbesserung der Lebensverhältnisse auf dem flachen Land. Danach strebt auch die Streutalallianz. Also soll ebenfalls eine ÖPNV-Bestandsaufnahme und Bedarfsabfrage bei den Bürgern folgen. Dem Beispiel der Grabfeldallianz nachzueifern, macht jedenfalls Sinn. Und auf Fragebögen zu diesem Thema in den Briefkästen können sich die Streutaler schon einmal einstellen.
Nur mehr formellen Charakter hatte der Evaluationsbericht zur ILE-Zwischenevaluierung der Streutalallianz, den Allianzmanagerin Gertraud Kokula verfasst und den Allianzbürgermeistern vorgelegt hatte. Mit ihrer Zustimmung können die Unterlagen somit für eine weitere Förderperiode von viereinhalb Jahren für die Streutalallianz beim ALE Unterfranken eingereicht werden. Der Erklärung zur gemeinsamen Fortführung der Integrierten Ländlichen Entwicklung Streutalallianz wurde von der Lenkungsgruppe zugestimmt.