Es waren nicht nur die von Kurdirektor Werner Angermüller kürzlich präsentierten Übernachtungs- und Besucherzahlen für das erste Halbjahr 2022, die recht positiv ausfielen. Auch ein größeres Bauprojekt steht jetzt in den Startlöchern, das die Energieversorgung der Frankentherme auf nachhaltigere Füße stellen soll: die Errichtung einer riesigen Photovoltaikanlage auf dem Dach der Frankentherme.
Bei einem Pressegespräch informierte Angermüller über den Stand der Dinge über ein Bauprojekt, das schon länger geplant ist und nun in wenigen Wochen umgesetzt werden soll. "Wir werden Ende August, spätestens im September mit der Errichtung der Anlage beginnen und können damit rein rechnerisch beim Strom eine Autarkie-Quote von 36 Prozent erreichen." Die Anlage könne also im Jahresschnitt über ein Drittel des Stromverbrauchs der Frankentherme abdecken.
Steuerungstechnik wird modernisiert
Die neue PV-Anlage bestehend aus mehreren Hundert Modulen aus deutscher Fertigung, wird rund 300.000 Euro kosten, etwa 600 Quadratmeter groß sein und über acht PV-Wechselrichter verfügen. Im Idealfall reicht die Fläche aus, um im Jahr bis zu 200.000 Kilowattstunden Strom zu erzeugen. Weiterer Effekt der umweltfreundlichen Stromerzeugung: "Die CO₂-Reduktion wird nach 20 Jahren Laufzeit über 1400 Tonne betragen", so Angermüller.
Um in der Frankentherme noch energieeffizienter zu werden, kündigt der Kurdirektor eine zweiwöchige Schließung der Einrichtung im November an. "Wir wollen die Steuerungstechnik von Heizung, Lüftung und Wasseraufbereitung auf den neuesten Stand bringen, was zu einer Energieeinsparung von fünf bis 15 Prozent führen könnte."
Probleme bei Gasknappheit?
Dass die Frankentherme schon seit vielen Jahren Wärmeenergie über die Bad Königshöfer Biosgasanlage bezieht, verbessert die Energiebilanz zusätzlich. Zusammen mit der neuen Photovoltaikanlage wird das aber zumindest mittelfristig nicht ausreichen, um weitgehend autark von fossilen Brennstoffen zu werden. "Auch wir sind bei der Energieversorgung auf Erdgas angewiesen, um unsere Wärme und Strom erzeugenden Blockheizkraftwerke im Keller zu betreiben", erklärt Angermüller.
Diese arbeiteten zwar sehr effektiv, in Folge des Ukraine-Krieges hätten sich die Kosten für das Gas aber bereits im zweistelligen Bereich erhöht. Ob im Winter eine Gasknappheit droht oder eventuell sogar die Schließung der Therme, wenn gar kein Gas mehr aus Russland kommt? "Darüber können wir zurzeit nur spekulieren", meint der Kurdirektor. Als möglichen ersten Einsparungsschritt nennt er Schließung des Außenbeckens. "Wir müssen jetzt einfach abwarten, welche Vorgaben bei einer Verschärfung der Lage von der Politik kommen."
Besucherzahlen fast wieder wie vor Corona
Rundum zufrieden ist Werner Angermüller mit der Entwicklung des Kurbetriebs im ersten Halbjahr 2022, das zu Anfang immer noch geprägt war von Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie. Trotzdem erreichten die Besucherzahlen der Therme zum Teil fast schon wieder "Vor-Corona-Niveau", obwohl viele Leute wegen der hohen Inflationsrate bereits seit Monaten an allen Ecken und Enden sparen müssen. Vor allem die vielen zurückliegenden warmen und heißen Tagen lockten viele Gäste an, wie der Kurdirektor mutmaßt.
In Zahlen ausgedrückt: Im ersten Halbjahr 2020 kamen 50.023 Besucher in die Therme, 2019, also im Jahr vor Beginn der Corona-Pandemie, waren es im gleichen Zeitraum 54.496. In die Sauna wurden 13.979 Besucher gezählt (2019: 18.202). "Die Zahlen lassen auf ein starkes zweites Halbjahr hoffen", resümiert Angermüller, der auch für die kommenden Jahre optimistisch ist, was die Entwicklung des Kurbetriebs in Bad Königshofen betrifft.
Jede kWh zählt.
Wenn's um Wärme geht, würde ich auch die Photothermie nicht vergessen. Mindestens 4x so effizient wie PV, erzeugt sie direkt Wärme, wo sie gebraucht wird, ohne mehrmalige Umwandlung von einer Energieform in die andere. Ideal für ein Schwimmbad mit hohem Wärmebedarf. Natürlich hat die auch im Winter weniger Ertrag. Trotzdem: jede kWh zählt.
Was gestern noch dummgerechnet wurde, kann heute schon interessant werden.
Ihr Vorschlag wäre also, das Bad zu schließen, richtig? Wenn's kein Gas gibt, machen wir halt alles zu und sitzen im Kalten. Das ist ihr Vorschlag.
Falls nicht, nennen Sie bitte Ihren Lösungsansatz (der nicht kommen wird, weil Sie außer Bedenken NICHTS zu bieten haben)
Immer noch nichts?
durch Sonnenenergie ersetzt wird, ist im Herbst zusätzlich in den Speichern und steht damit allen Gasverbrauchern mehr zur Verfügung. Das ist eure Argumentation! Oder gilt die nur, wenn es euch in den Kram passt?
Das wäre das gleiche, als würde man den Verbrauch eines Autos nach der Zeit berechnen.
Wenn das Auto in der Woche 500 km fährt und dazu 25 Liter Sprit verbraucht, verbraucht es laut hentinger in der Woche
25l / 168= 0,14l/h
Ein vollkommen blödsinniger, nichtssagender Vergleich.