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Bad Königshofen
Photovoltaikanlage auf Dach der Frankentherme Bad Königshofen: Droht bei Gasknappheit trotzdem die Schließung?
Umweltverträglich Strom und Wärme erzeugen: In der Frankentherme in Bad Königshofen geht man den nächsten großen Schritt. Droht bei Gasknappheit trotzdem die Schließung?
Erfreuliche Entwicklung: Die Besucherzahlen in der Frankentherme Bad Königshofen erreichten im ersten Halbjahr 2022 fast schon wieder 'Vor-Corona-Niveau'.
Foto: Hanns Friedrich | Erfreuliche Entwicklung: Die Besucherzahlen in der Frankentherme Bad Königshofen erreichten im ersten Halbjahr 2022 fast schon wieder "Vor-Corona-Niveau".
Alfred Kordwig
 |  aktualisiert: 09.02.2024 13:46 Uhr

Es waren nicht nur die von Kurdirektor Werner Angermüller kürzlich präsentierten Übernachtungs- und Besucherzahlen für das erste Halbjahr 2022, die recht positiv ausfielen. Auch ein größeres Bauprojekt steht jetzt in den Startlöchern, das die Energieversorgung der Frankentherme auf nachhaltigere Füße stellen soll: die Errichtung einer riesigen Photovoltaikanlage auf dem Dach der Frankentherme.

Bei einem Pressegespräch informierte Angermüller über den Stand der Dinge über ein Bauprojekt, das schon länger geplant ist und nun in wenigen Wochen umgesetzt werden soll. "Wir werden Ende August, spätestens im September mit der Errichtung der Anlage beginnen und können damit rein rechnerisch beim Strom eine Autarkie-Quote von 36 Prozent erreichen." Die Anlage könne also im Jahresschnitt über ein Drittel des Stromverbrauchs der Frankentherme abdecken.

Viele Platz für Solarmodule: Auf dem Dach der Frankentherme in Bad Königshofen wird noch in diesem Jahr eine große Photovoltaikanlage installiert.
Foto: Hemmerich | Viele Platz für Solarmodule: Auf dem Dach der Frankentherme in Bad Königshofen wird noch in diesem Jahr eine große Photovoltaikanlage installiert.

Steuerungstechnik wird modernisiert

Die neue PV-Anlage bestehend aus mehreren Hundert Modulen aus deutscher Fertigung, wird rund 300.000 Euro kosten, etwa 600 Quadratmeter groß sein und über acht PV-Wechselrichter verfügen. Im Idealfall reicht die Fläche aus, um im Jahr bis zu 200.000 Kilowattstunden Strom zu erzeugen. Weiterer Effekt der umweltfreundlichen Stromerzeugung: "Die CO₂-Reduktion wird nach 20 Jahren Laufzeit über 1400 Tonne betragen", so Angermüller.

Um in der Frankentherme noch energieeffizienter zu werden, kündigt der Kurdirektor eine zweiwöchige Schließung der Einrichtung im November an. "Wir wollen die Steuerungstechnik von Heizung, Lüftung und Wasseraufbereitung auf den neuesten Stand bringen, was zu einer Energieeinsparung von fünf bis 15 Prozent führen könnte."

Probleme bei Gasknappheit?

Dass die Frankentherme schon seit vielen Jahren Wärmeenergie über die Bad Königshöfer Biosgasanlage bezieht, verbessert die Energiebilanz zusätzlich. Zusammen mit der neuen Photovoltaikanlage wird das aber zumindest mittelfristig nicht ausreichen, um weitgehend autark von fossilen Brennstoffen zu werden. "Auch wir sind bei der Energieversorgung auf Erdgas angewiesen, um unsere Wärme und Strom erzeugenden Blockheizkraftwerke im Keller zu betreiben", erklärt Angermüller.

Diese arbeiteten zwar sehr effektiv, in Folge des Ukraine-Krieges hätten sich die Kosten für das Gas aber bereits im zweistelligen Bereich erhöht. Ob im Winter eine Gasknappheit droht oder eventuell sogar die Schließung der Therme, wenn gar kein Gas mehr aus Russland kommt? "Darüber können wir zurzeit nur spekulieren", meint der Kurdirektor. Als möglichen ersten Einsparungsschritt nennt er Schließung des Außenbeckens. "Wir müssen jetzt einfach abwarten, welche Vorgaben bei einer Verschärfung der Lage von der Politik kommen."

Besucherzahlen fast wieder wie vor Corona

Anziehungspunkt: Auch der Heilwassersee an der Frankentherme trug zu der positiven Entwicklung der Besucherzahlen bei.
Foto: Hanns Friedrich | Anziehungspunkt: Auch der Heilwassersee an der Frankentherme trug zu der positiven Entwicklung der Besucherzahlen bei.

Rundum zufrieden ist Werner Angermüller mit der Entwicklung des Kurbetriebs im ersten Halbjahr 2022, das zu Anfang immer noch geprägt war von Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie. Trotzdem erreichten die Besucherzahlen der Therme zum Teil fast schon wieder "Vor-Corona-Niveau", obwohl viele Leute wegen der hohen Inflationsrate bereits seit Monaten an allen Ecken und Enden sparen müssen. Vor allem die vielen zurückliegenden warmen und heißen Tagen lockten viele Gäste an, wie der Kurdirektor mutmaßt.

In Zahlen ausgedrückt: Im ersten Halbjahr 2020 kamen 50.023 Besucher in die Therme, 2019, also im Jahr vor Beginn der Corona-Pandemie, waren es im gleichen Zeitraum 54.496. In die Sauna wurden 13.979 Besucher gezählt (2019: 18.202). "Die Zahlen lassen auf ein starkes zweites Halbjahr hoffen", resümiert Angermüller, der auch für die kommenden Jahre optimistisch ist, was die Entwicklung des Kurbetriebs in Bad Königshofen betrifft.

Übernachtungszahlen

Die Übernachtungszahlen in Bad Königshofen im ersten Halbjahr 2022 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019: Hotels/Sanatorien: 19.432 (2019: 21.285), Gasthöfe/Pensionen: 1.542 (2019: 949), Privatquartiere: 334 (2019: 622), Wohnmobile: 14.480 (2019: 17.112). In Familien- und Bildungshäusern gab es 2022 keine Übernachtungen mehr. 2019 waren es noch 5.594. Insgesamt waren das im ersten Halbjahr 2022 35.788 Übernachtungen. Im ersten Halbjahr 2019 waren es 45.562.
Quelle: Kurbetriebs GmbH
 
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  • mar_do_7
    Die Photovoltaikanlage wird in den Wintermonaten nicht einmal annähernd die volle Leistung erreichen
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  • jhuller@gmx.de
    Ach ne, erzählen Sie auch mal was neues?

    Jede kWh zählt.

    Wenn's um Wärme geht, würde ich auch die Photothermie nicht vergessen. Mindestens 4x so effizient wie PV, erzeugt sie direkt Wärme, wo sie gebraucht wird, ohne mehrmalige Umwandlung von einer Energieform in die andere. Ideal für ein Schwimmbad mit hohem Wärmebedarf. Natürlich hat die auch im Winter weniger Ertrag. Trotzdem: jede kWh zählt.
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  • Funkenstern
    Stimmt. Aber man kann winteroptimiert planen, gerade bei derartigen Gebäuden.
    Was gestern noch dummgerechnet wurde, kann heute schon interessant werden.
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  • jhuller@gmx.de
    Hier spricht wieder der oberste Bedenkenträger gegen jedwede Form von erneuerbarer Energie.

    Ihr Vorschlag wäre also, das Bad zu schließen, richtig? Wenn's kein Gas gibt, machen wir halt alles zu und sitzen im Kalten. Das ist ihr Vorschlag.

    Falls nicht, nennen Sie bitte Ihren Lösungsansatz (der nicht kommen wird, weil Sie außer Bedenken NICHTS zu bieten haben)
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  • jhuller@gmx.de
    Ich lese hier immer noch nur viel Blabla, wo aber ist Ihre Lösung?

    Immer noch nichts?
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  • dominik.benkert@gmx.de
    @hentinger. Das Kalenderjahr besteht aber nicht nur aus der ersten Kalenderwoche!
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  • jhuller@gmx.de
    Sie sind doch Kernkraftbefürworter. Es ist doch deren Argument, die Laufzeit der AKWs zu verlängern, um an anderer Stelle Gas zu sparen. Jeder Kubikmeter Gas, der von Schwimmbädern im Sommer
    durch Sonnenenergie ersetzt wird, ist im Herbst zusätzlich in den Speichern und steht damit allen Gasverbrauchern mehr zur Verfügung. Das ist eure Argumentation! Oder gilt die nur, wenn es euch in den Kram passt?
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  • jhuller@gmx.de
    Die Vergleichsrechnung, den hentinger hier anstellt, ist sowieso hanebüchen. Er teilt einfach den Ertrag durch die Anzahl Stunden in der Woche.

    Das wäre das gleiche, als würde man den Verbrauch eines Autos nach der Zeit berechnen.

    Wenn das Auto in der Woche 500 km fährt und dazu 25 Liter Sprit verbraucht, verbraucht es laut hentinger in der Woche

    25l / 168= 0,14l/h

    Ein vollkommen blödsinniger, nichtssagender Vergleich.
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