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Oberelsbach
Nach anonymem Brief: Oberelsbachs Bürgermeister Björn Denner erhält Rückendeckung von Bürgern und dem Nikolaus
Kurz war die Stellungnahme von Bürgermeister Björn Denner zum anonymen Brief im Rathausbriefkasten. Was Gemeinderäte und der Nikolaus zu dem Schreiben sagen.
Unterstützung und lobende Wort von 'ganz oben', nämlich vom Heiligen Nikolaus, bekamen Bürgermeister Björn Denner (vorne rechts) und sein Marktgemeinderat am Donnerstagabend  bei der Sitzung im Oberelsbacher Rathaus.
Foto: Hanns Friedrich | Unterstützung und lobende Wort von "ganz oben", nämlich vom Heiligen Nikolaus, bekamen Bürgermeister Björn Denner (vorne rechts) und sein Marktgemeinderat am Donnerstagabend bei der Sitzung im Oberelsbacher Rathaus.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 09.02.2024 18:19 Uhr

In der Gemeinderatssitzung in Oberelsbach äußerte sich Bürgermeister Björn Denner zu dem mit Vorwürfen gespickten anonymen Brief, der am Mittwochmorgen im Briefkasten des Rathauses von Oberelsbach lag. Auch der Kindergarten, der Bauhof und einige Gemeinderäte hatten ihn erhalten. "Es allen recht getan ist eine Kunst, die niemand kann." Dieses Sprichwort sei in seiner Familie lange bekannt, sagte Gemeinderat Sven Breunig als Antwort auf den anonymen Brief, den Bürgermeister Björn Denner zu Beginn der Sitzung verlesen hatte.

"Bitte lass dich davon nicht entmutigen und mach weiter so, denn wir haben in der Gemeinde ein gutes demokratisches Gefüge", bat Breunig. Er werde sich davon auf keinen Fall entmutigen lassen, warf Björn Denner ein. Sven Breunig dankte ihm für seine offene Art, seine Transparenz und die zeitnahe Einbeziehung der Bevölkerung bei wichtigen, aktuellen Themen. Jeder Bürger der Marktgemeinde könne jederzeit mit dem Bürgermeister oder einem der Ratsmitglieder sprechen.

Das bestätigten auch Bürger, die in der Sitzung anwesend waren. Kein Verständnis zeigten sie vor allem dafür, dass der Brief anonym verfasst wurde. "Wer solche Vorwürfe äußert, sollte dazu stehen und seinen Namen nicht verheimlichen", hieß es da, "Ich finde das nicht gut", "Das ist Dummheit" oder "Ich muss den Mut haben, zu meiner Meinung zu stehen."

Der Nikolaus sprach Björn Denner in Oberelsbach Mut zu

Rückendeckung bekam Bürgermeister Björn Denner auch vom Nikolaus, der überraschend mit seinem Knecht Ruprecht zur Sitzung kam. Im Gegensatz zum Nikolaus sei Bürgermeister Björn Denner "tau-frisch im Amt", so der Nikolaus. Zum Bürgermeisteramt sagte er, dass sicherlich von Anfang an klar gewesen sei, dass man es in diesem Amt nicht jedem recht machen könne. Der Nikolaus wünschte Bürgermeister Björn Denner deshalb "ein dickes Fell und einen wachen Blick für die Nöte der Bürger." Nur dort, wo Menschen arbeiten, könne sich Gutes entwickeln und das geschehe in dem Gremium.

Ihm persönlich sei es wichtig, dass die Öffentlichkeit von den Vorwürfen erfährt, so Björn Denner. Den Vorwurf der fehlenden Transparenz seiner Arbeit, der aus dem Brief hervorgeht, wies er von sich.  "Transparenz ist mir wichtig und das ist mein Credo." Keinesfalls werde er sich in der Sitzung inhaltlich zu den einzelnen Anschuldigungen äußern. Er habe Hochachtung vor jedem, der in das Rathaus kommt, der ihn auf der Straße direkt anspricht, die Bürgersprechstunde besucht oder in den sozialen Medien kontaktiert. Dann gebe er gerne jedem Antwort zu seinen Fragen.

Denner: Probleme offen und direkt ansprechen

"Es bedarf nicht dieser Art und Weise, sich mit mir oder den Mitgliedern des Gemeinderates oder Verwaltung in Verbindung zu setzen", so Denner. "So brauchen wir das nicht im Markt Oberelsbach und so wollen wir es auch nicht und das ist mir ganz wichtig", sagte der Bürgermeister in Bezug auf den Brief. Jeder könne angerufen oder angesprochen und um Auskunft gebeten werden. "Das ist mein Verständnis von einem vernünftigen Umgang miteinander und das wünsche ich mir", betonte er.

Er rief die Unterzeichner –"besorgte Bürgerinnen und Bürger des Marktes Oberelsbach mit den Ortsteilen" – auf, zu ihm zu kommen und die Probleme offen anzusprechen. Er sei stets bereit, eventuelle Fehler einzugestehen und im konstruktiven Gespräch gemeinsame Lösungen zu finden, so Denner. Für ihn sie sei das Thema "Anonymer Brief" damit abgehakt. Lieber richte er den Fokus auf erfreuliche Dinge, zum Beispiel darauf, in der Sitzung  Personen zu ehren, die sich für den Markt  Oberelsbach engagieren oder engagiert hätten. Genau diese hätten Aufmerksamkeit verdient.

 
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  • G. Z.
    ach ja....unsere Bundesregierung beschließt soeben ein "Hinweisgeberschutzgesetzt" also ein gesetz, dass anonyme Hinweise fördert und schützt ! Nicht vergessen, es geht nicht um Majestätsbeleidigung, sondern um berechtigte Kritik und Hinweise wo was schief läuft! Das fordert die EU-Richtlinie und dafür macht man extra Gesetze!
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  • H. P.
    "Und zum Anonymen: Das ist in der Demokratie nicht unüblich und bei jeder demokratischen Wahl sogar Voraussetzung."
    Das müssen Sie mir ein bisschen erklären, warum Anonymität von Vorwürfen in der Demokratie üblich und sogar Voraussetzung ist. Ich habe größte Hochachtung vor jedem Bürger, der in der Kommunalpolitik und an anderer Stelle in der Gesellschaft Verantwortung übernimmt! Nur so funktioniert unsere Demokratie. Und nur in einer Demokratie möchte ich leben. Und das Mindeste an Respekt, das diese Menschen verdienen, ist, dass man ihnen (möglicherweise auch berechtigte) Kritik auch namentlich vorbringt.
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  • G. Z.
    Berechtigte Kritik/Fragen gehören zu einer Demokratie. Wenn eine Kritik berechtigt und offene Fragen nicht beantwortet werden, spielt es keine Rolle von wem eine Kritik ist oder wer die Fragen gestellt hat. Kritik und Fragen die unbeantwortet bleiben haben wohnt die Berechtigung solange inne, bis diese entkräftet, widerlegt oder beantwortet sind. Verantwortung tragen, heißt auch sich der Aufgabe, der Verantwortung, der Kritik und den Fragen zu stellen. Der Bürgermeister ist geheim und anonym vom Bürgern gewählt. Diese seine Bürger können, dürfen und sollen Fragen stellen dürfen und Kritik üben dürfen. Ob öffentlich, geheim oder anonym ist dabei dem Bürger überlassen. Dem Bürger der vorher anonym und geheim gewählt hat, dem gestatte ich anonym und geheime Kritik und Fragen. Der Bürger wollte und hat kein öffentliches Amt, der darf das. Der öffentliche Bürgermeister hat auf Kritik und Fragen zu antworten. Tut er das nicht, hat er die Fragen vielleicht damit schon beantwortet.
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  • G. Z.
    soviel Trara um nichts! soviel geheuchelte Empörung um einen Schrieb mit Kritik und kein einziges Widerwort zur Verteidigung. Die Kritik war zwar anonym aber im übrigen dann wohl berechtigt. Ich lese viel geheuchelte Empörung um zur geäußerten Kritik nicht Stellung nehmen zu müssen. Dann wäre es mal Aufgabe an die Presse nachzuforschen, ob es nun ne Veröffentlichung der Verabschiedung der Bürgermeisterin gab, ob und wie die angekündigte "Gastro-Offensive" stattgefunden hat, die Rhöner Trachtenstube nun verpachtet ist oder ab wann der Bürgerbus fahren wird. Diese Fragen, sollten aber spätestens bei der Bürgerversammlung gestellt werden, denn da muss die Antwort kommen. Und zum Anonymen: Das ist in der Demokratie nicht unüblich und bei jeder demokratischen Wahl sogar Voraussetzung. Und Kritik ohne Beleidigung ist nicht schlecht, auch wenn es manch einer als Majestätsbeleidigung auffassen mag. Nur mol su gesöt!
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