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Oberelsbach
Anonymer Schmähbrief an Oberelsbacher Bürgermeister Denner sorgt für Aufregung im Rathaus
Vor der Jahresschluss-Sitzung sorgt ein anonymer Brief für Aufregung. Er ist gespickt mit Vorwürfen an den Bürgermeister. So reagiert der Nachfolger von Birgit Erb:
Oberelsbachs Bürgermeister Björn Denner sieht sich in einem anonymen Schreiben verschiedenen Vorwürfen ausgesetzt. Er sieht sich zu unrecht angegriffen und fordert ein 'offenes Visier' in der Auseinandersetzung. 
Foto: Marc Huter | Oberelsbachs Bürgermeister Björn Denner sieht sich in einem anonymen Schreiben verschiedenen Vorwürfen ausgesetzt. Er sieht sich zu unrecht angegriffen und fordert ein "offenes Visier" in der Auseinandersetzung. 
Gerhard Fischer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:27 Uhr

Der Brief, der Mittwochmorgen im Oberelsbacher Rathaus-Briefkasten lag, ist anonym. Vor allem aber ist er gespickt mit Vorwürfen gegen Bürgermeister Björn Denner, der im Mai 2022 seine Vorgängerin Birgit Erb ablöste.  Bei der Marktgemeinderatssitzung am Donnerstag will der Bürgermeister dazu öffentlich Stellung beziehen. Es ist die Jahresschluss-Sitzung, in der auch an Birgit Erb der Ehrentitel als Altbürgermeisterin verliehen werden soll.   

Wird über Birgit Erb geschwiegen?

Die Reihe der Vorwürfe beginnt mit einer Klage, dass im Gemeindeblatt "Oberelsbacher Nachrichten" auf die anstehende Verabschiedung von Birgit Erb nicht hingewiesen worden sei.  Ebenso seien die Feierlichkeiten in der französischen Partnerstadt nicht erwähnt worden. "Vermutlich liegt es daran, dass Frau Erb noch daran teilgenommen hat", mutmaßt der anonyme Briefschreiber. 

Gerade ein halbes Jahr nach dem Machtwechsel im Oberelsbacher Rathaus wird eine längere Negativliste aufgemacht. Bei der Suche nach einem Pächter für die Trachtenstube habe sich nichts getan. Die neuen Wellenliegen seien für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger "absolut ungeeignet", da man sie ohne Hilfestellung nicht mehr verlassen könne. Außerdem sei aus dem angekündigten Bürgerbus noch nichts geworden.    

Adressiert auch an Verwaltung und Gemeinderäte

Das Schreiben enthält noch weitere Vorwürfe, auch der Berichterstatter dieser Redaktion für den Markt Oberelsbach wird angegriffen. Der anonyme Brief lag am Mittwochmorgen in mehreren Ausfertigungen im Rathaus-Briefkasten, adressiert an den Bürgermeister sowie an die verschiedenen Abteilungen. Auch mehrere Gemeinderätinnen- und Gemeinderäte hatten die gleiche Post im Briefkasten, die auf eine politische Nähe zur abgewählten Bürgermeisterin Birgit Erb schließen lässt. 

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Bürgermeister Denner machte das Schreiben am Mittwoch sogleich auf seiner Facebook-Seite öffentlich und kündigte eine Stellungnahme dazu in der Gemeinderatssitzung vom Donnerstag an. "Eines vorneweg. Es ist im Grunde positiv, wenn sich Bürgerinnen und Bürger für das Wohl der Gemeinde einsetzen. Und ich bin der Letzte, der kein offenes Ohr dafür hat", so Denner. Ein anonymes Schreiben sei aber nicht der richtige Weg der Auseinandersetzung.   

Denner fordert "offenes Visier"

"Es gibt Bürgersprechstunden, über E-Mail und Social-Media-Kanäle bin ich immer erreichbar", sagt Denner. "Ich bin auch immer bereit, Fehler oder Versäumnisse einzugestehen. Aber Kritik sollte "mit offenem Visier" geführt werden, meint der Bürgermeister. Aus Gründen der Transparenz habe er die Briefe auf Facebook öffentlich gemacht. 

Zu den einzelnen Kritikpunkten will sich Denner gegenüber dieser Redaktion nicht äußern. Zur Berichterstattung über die Feierlichkeiten in Pompadour sagt er nur, dass damals das Gemeindeblatt noch unter der Regie von Birgit Erb geführt worden sei. Der Vorschlag, Birgit Erb den Altbürgermeister-Titel zu verleihen, sei von ihm selbst als eine der ersten Anregungen seiner Amtszeit gekommen. Mit dem Termin am Donnerstag in der Jahresschluss-Sitzung sei ein feierlicher, würdiger Rahmen gefunden, so Denner. Dafür sei auch eine ansprechende Urkunde entworfen worden.

Nicht der erste Fall in Oberelsbach

Das anonyme Schreiben ist nicht der erste solche Fall. Beobachter der Oberelsbacher Politik erinnern sich an andere Brief-Aktionen, bei denen Schreiben ohne Absender-Nennung in Briefkästen Oberelsbacher Bürgerinnen und Bürger landeten.

 
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  • G. Z.
    ach ja....und wer "offenes Visier" fordert, der ist entweder im Mittelalter bei den Rittern stehen geblieben oder hat keine Ahnung vom Fechtsport. Nur dort gibts heute noch das Visier und dort ist das Visier Pflicht. Es geht um Sport. Man muss es sportlich nehmen ! Wenn Sie Herr Bürgermeister trotzdem mit offenen Visier kämpfen möchten, dann sind Sie in der heutigen Zeit in der politischen Realität fehl am Platz. Es wird mit allen Mittel gekämpft, aber mit offenen Visier ists nur in einer offenen Verwaltung und ehrlichen Politik möglich. Beides ist leider nicht vorhanden. Ein offenes Visier nur Wettbewerbsnachteil. Kritik bekämpft man mit den richtigen Antworten auf die gestellten Fragen. Das scheint in Oberelsbach noch nicht gelungen zu sein.
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  • W. W.
    Ist es wirklich so schwer zu verstehen, was mit "offenem Visier" gemeint ist??
    Unglaublich
    Gruß Stefan Hohmann
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  • G. A.
    Sie wollen die "richtigen" Antworten auf die gestellten Fragen, dann wäre es richtig aus der Anonymität zu treten, dann fällt das Antworten leichter. Nur im Dialog klären sich Unstimmigkeiten.
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  • G. Z.
    Der Schrieb ist meines Erachtens keine Veröffentlichung wert. Ich lese da mehr Entäuschung und Kritik heraus. Bei den Trachtenstuben hat sich offensichtlich nichts getan-und diese Liegen sehen schön aus, aber tatsächlich nur schwer begehbar/besteigbar. Bürgerbus ? Gibts anscheinend nicht. Dass man die Vorgängerin nicht erwähnt-na,ja - nobobdy ist perfekt. Aber besonders geschmäht oder beleidigt sehe ich da persönlich nicht. Aber wenn man wegen so einen Schrieb so ein Presse-Trara macht, und sich dünnhäutig gibt, dann ist man für den Bürgermeisterjob vielleicht doch nicht der richtige. Nix schlimmes steht im Brief, die Kritik und offenen Fragen wohl berechtigt. Dass die Presse da so mit reinspringt, dass stimmt auch schon bedenklich. Ich möchte nicht wissen, wie viele solche Briefe die Ex-Bürgermeisterin auf die Seite gelegt hat, ohne groß beleidigt gewesen zu sein. Und so richtig schlimmes steht da doch gar nicht drinnen !
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    Da schreibt halt jemand gerne ...
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  • M. B.
    Selbst bei Kommentaren in der Mainpost findet man seltenst User mit vollem Vor- und Nachnamen. Unter dem Deckmantel von "Phantasienamen" kommentiert es sich offensichtlich unbekümmerter. 😂 MfG Matthias Braun
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  • K. S.
    Ich darf Ihnen mitteilen das selbst hinter "Phantasienamen" bei der Mainpost der volle Namen sowie die Adresse hinterlegt ist. Das sollten Sie eigentlich auch wissen, denn Sie haben sich ja auch einmal registriert sonst könnten Sie hier nicht mitlesen !
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  • M. S.
    Selten so einen lächerlichen, größtenteils inhaltslosen Schmähbrief gelesen. Kein Wunder, dass der anonym abgeschickt wurde.
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  • H. D.
    Typisch - unter dem Deckmantel der Anonymität können solche Vorwürfe leicht geschrieben werden. Aber statt Gesicht zu zeigen und seine Meinung im entsprechenden Rahmen kund zu tun, nutzen solche - gelinde ausgedrückt - "Feiglinge" diesen Weg. Schämem Sie sich.
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  • M. S.
    @hedroe:
    ich kann da nicht einmal großartige Vorwürfe herauslesen, das ist doch zu 100% "Kinderkacke" was in dem Brief geschrieben steht.

    Ansonsten bin ich der Meinung, dass wirklich gravierende Versäumnisse die sich beweisen oder nachvollziehen lassen auch anonym geäußert werden können - Stichwort "Whistleblower".

    Der vorliegende Brief ist allerdings an Lächerlichkeit kaum zu überbieten.
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