
Bereits seit dem Jahr 2015 gilt die Stadt Bad Neustadt offiziell als Fairtrade-Stadt. Eine Auszeichnung von Fairtrade Deutschland, wonach eine Kommune fünf Kriterien erfüllen muss, die das Engagement für den fairen Handel auf verschiedenen Ebenen einer Kommune betreffen. Dazu gehört unter anderem, dass Produkte in den Geschäften und auch bei der Stadt aus fairem Handel bezogen werden oder Schulen, Vereine und Kirchen ins Engagement einbezogen werden.
Diese Kriterien erfüllt Bad Neustadt, weshalb die Stadt erst im vergangenen Jahr zum dritten Mal die Rezertifizierung geschafft hat. Ein Problem: Weiten Teilen der Bevölkerung ist dieses Prädikat für ihre Stadt kaum oder gar nicht bekannt.
Wie die Fairtrade-Schilder in Bad Neustadt aussehen
Um dem entgegenzuwirken, hat die Stadt nun sichtbare Zeichen gesetzt - in Form von zwei Straßenschildern, die an beiden Stadteingängen (Schweinfurter Straße und Böschung nahe Toom-Baumarkt) angebracht worden sind. Die Schilder, die die identische Form der bekannten gelben Ortseingangsschilder besitzen, zeigen das Fairtrade-Logo sowie mittig die Silhouette von Bad Neustadt mit dem Hohntor als Wahrzeichen.
Bürgermeister Michael Werner freute sich über den gelungenen Standort des Schildes in der Schweinfurter Straße: "Auf der einen Seite die Gabionenwand als Werbefläche und auf der anderen Seite betreiben wir Eigenwerbung." Er bedankte sich bei den engagierten Menschen, die sich um das Thema Fairtrade verdient gemacht haben.
Fairtrade-Stadt: Ein "unheimlich zäher" Prozess
Hier ist vor allem die ehemalige Stadträtin Franziska Burmester zu nennen, die seit Beginn der Bemühungen 2012 die Fairtrade-Lenkungsgruppe geleitet hat und sich um die Koordinierung der Fairtrade-Aktivitäten kümmert. "Unheimlich zäh" beschrieb sie den gesamten Prozess und die Tatsache, dass erst sieben Jahre nach der ersten Zertifizierung Schilder angebracht worden sind.
Warum dies so lange gedauert hat, das konnte sich keiner der Verantwortlichen so wirklich erklären. Ordnungsamtsleiter Oliver Seufert berichtet davon, dass im Vorfeld einige Absprachen mit dem Landkreis Rhön-Grabfeld und dem Staatlichen Bauamt nötig waren. Denn die Schilder befinden sich auf einer Staatsstraße.

"Sie hat lange gekämpft und ist standhaft geblieben", verteilte die jetzige Grünen-Stadträtin Angelika Högn-Kößler ein großes Lob an Franziska Burmester. Sie äußerte den Wunsch, dass Fairtrade noch stärker in den Ämtern Einzug hält, was beispielsweise fairen Kaffee anbelangt.
Wem der Dank der Stadt Bad Neustadt gilt
Ulrich Leber, der als kommissarischer Leiter der Tourismus und Stadtmarketing Bad Neustadt GmbH (TS), symbolisch das Schild festschraubte, dankte Burmester ebenso wie den anderen ehrenamtlichen Unterstützern. Die TS kümmere sich lediglich um die Koordination und Vermarktung, für die lebendigen und bemerkenswerten Aktionen sorgen die "alten Hasen" der Steuerungsgruppe. Er verwies auf die Jubiläumsveranstaltung 30 Jahre Eine Welt Laden am 20. und 21. Mai am Hohntor.