
Der Stellenwert des fairen Handels nimmt in Bad Neustadt immer weiter zu. Seit 2015 ist die Stadt eine sogenannte Fairtrade-Town und befindet sich damit in guter Gesellschaft mit mehreren hundert Städten, die sich bundesweit alle zwei Jahre ihre Bemühungen um fairen Handel zertifizieren lassen. Die Stadt hat zum nunmehr dritten Mal die Rezertifizierung geschafft. Dass sie diese Hürde schaffen würde, stand aber außer Frage. Schließlich werden immer mehr Produkte in den Geschäften und auch bei der Stadt aus fairem Handel bezogen.
Fair gehandelten Kaffee und fair gehandelte Schokolade sollten mittlerweile alle kennen oder zumindest schon einmal gehört haben. Bei einer fair gehandelten Jeans, wie sie 3. Bürgermeister Karl Breitenbücher (Grüne) mit Begeisterung trägt, ist das aber schon wieder anders. Aber, und das ist die gute Nachricht, es geht stetig voran mit den fair gehandelten Produkten in Bad Neustadt. Es werden immer mehr.
Bemühungen haben längst Früchte getragen
Die Fairtrade-Town unter dem Motto "Wir sind FairNES" will alle zwei Jahre neu erarbeitet sein. "Auf den Lorbeeren ausruhen geht nicht", sagte Breitenbücher bei einem Pressegespräch in der Grundschule Herschfeld. Warum in der Schule? Weil die Schule um Leiterin Bettina Schindler das Thema Fairtrade in den Lehrplan aufgenommen hat.
Vor sechs Jahren war die damalige Stadträtin Franziska Burmester maßgeblich daran beteiligt, dass Bad Neustadt Fairtrade-Town wurde. Heute freut sie sich, dass das damals neue Thema längst Früchte in der Stadt getragen hat. "Es gehört für eine Stadt zum guten Ton, Fairtrade-Town zu sein", sagte Burmester. Breitenbücher betonte zudem die Vorbildfunktion für weitere Kommunen. Auch der Landkreis und der Bezirk Unterfranken bemühen sich derzeit um eine entsprechende Zertifizierung.
Eine-Welt-Laden als Leuchtturmprojekt
Für den Geschäftsführer der Tourismus und Stadtmarketing GmbH, Michael Feiler, wie für Stadträtin Angelika Högn-Kößler und Clara Maiwald vom Weltladen, ist es wichtig, dass das Thema Fairtrade einer immer breiter werdenden Öffentlichkeit bewusst wird. Was sich nicht alleine im Weltladen in der Hohnstraße – immer noch das Leuchtturmprojekt der Fairtrade-Town – niederschlägt, sondern auch in den Warenregalen der Supermärkte.
Dort sind immer mehr fair gehandelte Produkte zu finden. Die Lenkungsgruppe der Fairtrade-Town wird auch weiterhin den fairen Handel in der Stadt beleben. Teilnahmen an überregionalen Vernetzungstreffen stehen ebenso auf dem Programm wie das stetige Werben um noch viel mehr fairen Handel.