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Mellrichstadt
Mellrichstadt: Welche Vorgaben sollen für das neue Baugebiet gelten?
Die Ansicht auf Mellrichstadt wird sich durch das neue Baugebiet verändern. Die Stadtvertreter wünschen sich ein einheitliches Bild. Wie also sollen die Dachformen aussehen?
Am Weg zum Suhlesturm in Mellrichstadt soll ein neues Baugebiet entstehen. Die Entwurfsplanung wurde bereits auf den Weg gebracht.
Foto: Simone Stock | Am Weg zum Suhlesturm in Mellrichstadt soll ein neues Baugebiet entstehen. Die Entwurfsplanung wurde bereits auf den Weg gebracht.
Simone Stock
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:01 Uhr

In Mellrichstadt soll schnellstmöglich ein neues Baugebiet am Hainberg erschlossen werden. 19 Bauplätze sind in Richtung Suhlesturm und abschüssig zur Staatsstraße vom Hainhof kommend geplant, die um eine Ringstraße angeordnet werden. Bis es soweit ist und die Bagger anrücken können, muss die Verwaltung einige Vorarbeit leisten.

Für das Baugebiet "Suhlesweg" wurde laut Stadtratsbeschluss vom 27. Januar  die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen. In der Bauausschusssitzung am Donnerstagabend billigten die Bürgervertreter nun die Pläne, die vom Planungsbüro Ledermann aus Bahra ausgearbeitet wurden, bereits als Entwurf, um im Verfahren zügig weiterzukommen. Als Nächstes kommen die Träger öffentlicher Belange zum Zug und können ihre Stellungnahmen abgeben.

"Das Baugebiet wird den Blick auf die Stadt, von Frickenhausen kommend, deutlich verändern", schickte Bürgermeister Michael Kraus voraus. Daher gelte es, klare Richtlinien etwa für Dachformen, Wandhöhen und Nebengebäude festzulegen. "Die Bauten sollen zusammenpassen und eine einheitliche Ansicht ergeben." Angeregt wurde zum jetzigen Stand bereits, dass im "Suhlesweg" keine eingeschossigen Bungalows und keine Flachdächer gebaut werden dürfen. Vielmehr würden sich als Dachformen Satteldächer, Krüppelwalmdächer sowie versetzte Pultdächer anbieten. Denkbar wäre auch, für Nebengebäude explizit eine Dachbegrünung vorzusehen.

Ein Bauplatz mehr am Bolzplatz?

Laut Stadtchef werde die jetzige Entwurfsplanung konkretisiert, wenn der Bebauungsplan festgelegt wird. Bis dahin sind die Ausschussmitglieder aufgerufen, sich Gedanken zu machen, durch welche Vorgaben sich das neue Baugebiet am besten ins Stadtbild einfügt.

Direkt gegenüber, angrenzend an das Baugebiet "Heidelbergblick", sollen auf einem Teil des Bolzplatzes ebenfalls sechs Bauflächen ausgewiesen werden. Wolfgang Stahl regte dazu an, dass durch die Anordnung einer Stichstraße und die  Verkleinerung der Grundstücke ein Bauplatz mehr geschaffen werden könne. Zudem böte sich die Möglichkeit, bei Bedarf auch die Restfläche zu Baugrund zu machen. Dieser Vorschlag werde mit dem Planungsbüro besprochen, sicherte Kraus zu.

Riesen-Fläche für Photovoltaik bei Bahra

Entlang der A 71 im Stadtteil Bahra ist auf einer Fläche von 22 Hektar eine Freiflächen-Photovoltaikanlage geplant (Symbolbild).
Foto: Eckhard Heise | Entlang der A 71 im Stadtteil Bahra ist auf einer Fläche von 22 Hektar eine Freiflächen-Photovoltaikanlage geplant (Symbolbild).

Ändern wird sich auch die Ansicht entlang der Autobahn bei Bahra. Die Südwerk Projektgesellschaft will auf einer Fläche von über 22 Hektar eine Freiflächen-Photovoltaikanlage errichten und hatte die Einleitung eines Bauleitverfahrens mit Änderung des Flächennutzungsplans nahe der A 71 im Bereich des Stadtteils beantragt. Der Bauausschuss gab grünes Licht, zudem billigte das Gremium die Planung, die von der Südwerk Projektgesellschaft ausgearbeitet wurde, als Vorentwurf für die Aufstellung des Bebauungsplans "Solarpark Bahra". Die Kosten des Verfahrens trägt der Antragsteller, so der Stadtchef. Angrenzend sollen im Bereich der Gemeinde Oberstreu noch einmal zehn Hektar Fläche mit Photovoltaik bebaut werden, informierte Kraus.

Im Stadtteil Frickenhausen stehen keine Bauflächen der Stadt mehr zur Verfügung. Im vergangenen Jahr lag dem Gremium ein Antrag vor, ein Grundstück im Außenbereich zu bebauen. Der Antragsteller wollte nahe der Seestraße sogenannte Tiny-Häuser errichten. Der Stadtrat hatte damals das gemeindliche Einvernehmen nicht erteilt, insbesondere, weil ein Wassergraben am Grundstück entlangführt. Nach Rücksprache mit dem Landratsamt könnte jedoch eine Einbeziehung des Grundstücks in den Innenbereich erfolgen, wenn Fachstellen und Behörden, darunter das Wasserwirtschaftsamt, keine Einwände haben, informierte Michael Kraus den Bauausschuss. Die Behörden werden angeschrieben, der Stadtrat wird in der Folge über die Ergebnisse informiert.

Anwohner beklagen unübersichtliche Ausfahrt

Anwohner der Straße "Am Bildstöckle" hatten sich an den Bürgermeister gewandt und beklagt, dass die Ausfahrt in den Malbachweg unübersichtlich und gefährlich sei. Zudem war angeführt worden, dass in der engen Ringstraße zu schnell gefahren wird und die Kurven geschnitten werden. Bei einem ersten Ortstermin hatte der Stadtchef mit der Polizei bereits Möglichkeiten wie eine Einbahnstraßenregelung oder das Ausweisen einer Spielstraße abgeklopft, wobei sich laut Kraus beide Möglichkeiten als nicht praktikabel erwiesen hätten. Ein Spiegel soll nun zumindest für die Anlieger im Bereich der ersten Ausfahrt, von der VR-Bank kommend, für bessere Sicht in den Malbachweg sorgen, informierte der Bürgermeister den Bauausschuss vor Ort. Dabei zeigte Kraus auch Straßenschäden auf, die von den Anwohnern moniert worden waren.

Bauausschuss auf Ortsbesichtigung: Im Malbachweg zeigte Bürgermeister Michael Kraus (Vierter von links) Straßenschäden auf, die von den Anwohnern moniert worden waren.
Foto: Simone Stock | Bauausschuss auf Ortsbesichtigung: Im Malbachweg zeigte Bürgermeister Michael Kraus (Vierter von links) Straßenschäden auf, die von den Anwohnern moniert worden waren.

Zu guter Letzt handelte der Bauausschuss noch eine Reihe von Bauanträgen ab. Im Fronhof wird eine Physiotherapie-Praxis eingerichtet. Die Entscheidung über eine Balkonüberdachung im Bereich der Stadtmauer in Mellrichstadt obliegt dem Amt für Denkmalpflege, die Stadt hat ihr Einvernehmen erteilt. An der Eisdiele am Marktplatz soll der Schriftzug "Café Moritz" verschwinden und eine Werbeanlage mit der Aufschrift "Café del Corso" angebracht werden. Die Gestaltungssatzung der Stadt wird dabei eingehalten.

Grünes Licht für Bauanträge

Grünes Licht gab es auch für den Bau eines Carports in Mellrichstadt, für die Einrichtung einer Tierarztpraxis zwischen Mühlfeld und Roßrieth sowie den Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Carport in Mühlfeld. Im Mellrichstadt plant ein Bauwerber zwei Wohnhäuser mit jeweils zwei Wohneinheiten in Bungalowform. Dafür erteilte der Bauausschuss mehrheitlich die nötigen Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplans "An der Loh".

Ein Anwohner der Bauerngasse plant den Austausch von Fenstern und Eingangstüren sowie die Erneuerung seiner Innenhoffläche. Dazu hatte er einen Antrag auf Bezuschussung im Rahmen der Städtebauförderung gestellt. Der Bauausschuss beschloss, den Zuschuss für Fenster und Türen zu gewähren, für die Pflasterung des Innenhofs wurde eine Förderung jedoch bis auf Weiteres abgelehnt.

 
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