
Eigentlich wollte Bürgermeister Eberhard Streit den Stadtrat und die Öffentlichkeit bei der Sitzung an diesem Donnerstag über die Anbindung des Rewe-Markts an den Kreisverkehr und die geplante Verkehrsführung informieren. Doch die Realität hat den Plan überholt. Am Montag haben die Arbeiten schon begonnen, und damit einher geht die nächste Straßensperrung in Mellrichstadt. Doch Autofahrer müssen nur noch knapp zwei Wochen durchhalten: Mit dem Bau der Zufahrt vom Rewe-Markt in den Kreisel wird dann unter die letzte Großbaustelle in Mellrichstadt ein Haken gesetzt.
Bei der Einweihung des neuen Kreisels im Bereich der nördlichen Supermärkte in Mellrichstadt hatten Vertreter des Staatlichen Bauamts schon vorgewarnt, dass demnächst auch am BayWa-Kreisel die Bagger anrücken. Am vergangenen Freitag wurde es amtlich: Die Sondheimer Straße in Mellrichstadt wird im Zuge der Arbeiten vom 1. bis voraussichtlich 20. Dezember zwischen dem Kreisverkehr und der Bahnunterführung/Einmündung Sonnenlandstraße gesperrt.
Autofahrer müssen Umwege in Kauf nehmen
Das bedeutet vor allem für die Bewohner des Sonnenlands erhebliche Einschränkungen. Und auch die Schüler der Mittelschule und des Gymnasiums kommen nicht mehr auf direktem Weg zur Schule. Die Busse werden über den Hohlweg umgeleitet. Daneben hatten sich besorgte Eltern am Montagmorgen beim Stadtchef gemeldet und nachgefragt, ob und wie ihre Kinder nun zur Schule laufen können. Natürlich bleibt ein Fußweg in der Baustelle frei, informiert Streit. Nun dürfen die Fußgänger im abgesperrten Bereich mitten durch den Kreisel laufen. Und nach den Weihnachtsferien ist die Baustelle Geschichte.
Der Bürgermeister ist froh, dass die großen Verkehrsprojekte in Mellrichstadt mit Ende des Jahres aus der Welt sind und der Verkehr dann wieder reibungslos fließen kann. Bis dahin ist nun noch ein letztes Mal Durchhalten angesagt. "Wir sehen, dass Autofahrer jetzt verstärkt den Weg durch die Stadt wählen, weil an der Umgehungsstraße der Verkehr über eine Ampel geregelt wird", so Streit. Daher ist geplant, an den Stadteingängen noch einmal mit großen Schildern darauf hinzuweisen, dass hier Schrittgeschwindigkeit herrscht. "Wir hoffen damit auf die Einsicht der Autofahrer, dass sie erkennen, dass der Weg durch eine überfüllte Stadt länger dauert als die Wartezeit an der Ampel."
Vierte Einfahrt in den Kreisel
Während am BayWa-Kreisel nun nur noch halbseitig der Verkehr rollt, geht es auf der anderen Seite betriebsam zu. Die Firma SST Straßen- und Tiefbau GmbH & Co. KG in Salz schafft hier im Auftrag des Bauunternehmens Alban Schmitt (Hohenroth) die vierte Zufahrt in den Kreisverkehr. Die Brücke über den Klippergraben ist gebaut, am ehemals geschlossenen Fahrbahnkreis stößt die Rewe-Einfahrt an. Neben der Anbindung an den Kreisel muss noch der Gehweg für Fußgänger verlegt werden. Selbiger wird in die Zufahrt führen und erhält eine Verkehrsinsel für das leichtere Überqueren der Fahrbahn.

Jürgen Omert, Geschäftsführer der SO-Bau GmbH, einem Unternehmen der Schmitt-Gruppe, hofft auf weiterhin mildes Wetter, dann könnten die Bauarbeiten in knapp zwei Wochen abgeschlossen sein. "Bislang sieht es gut aus, für den Rest der Woche bis Mitte Dezember sind eigentlich keine Frostperioden angekündigt."
Stichtag für die Übergabe ist der 31. Januar 2020
Die Vorzeichen stehen also gut für die Kreiselbaustelle. Und auch die Arbeiten am Rewe-Markt sowie am Außengelände liegen nach einer Verzögerung im Frühjahr nun voll im Zeitplan. "Der Übergabetermin an Rewe ist fix, der 31. Januar 2020 ist Stichtag", sagt Michael von Keitz, Geschäftsführer der Admira Handels- und Gewerbebau GmbH & Co. Verwaltungs KG, die Bauträger für den Supermarkt an der Sondheimer Straße ist. Der Rewe-Konzern mietet die Immobilie vom Investor, der Eröffnungstermin ist für Mitte/Ende Februar geplant.

Der Innenausbau des Markts ist so gut wie fertig, sagt von Keitz, Strom und Heizung nahezu komplett installiert. Auch die Arbeiten an den Parkplätzen und der Außenanlage liegen in den letzten Zügen. Mit der Anbindung an den Kreisel ist dann die Zufahrt zum Markt für die Einkäufer definiert, der Lieferverkehr soll im hinteren Bereich, über die einstige Zufahrt zur Baufirma Streit, fließen.
1650 Quadratmeter Verkaufsfläche
Die Verkaufsfläche des Vollsortimenters wird vom Bauträger mit 1650 Quadratmetern beziffert, inklusive Getränkemarkt und Bäckerei, die im Bereich vor den Kassen vorgesehen ist. 110 Parkplätze stehen für die Kunden zur Verfügung, so der Bauherr, der 5,5 Millionen Euro in den Bau des Supermarkts samt Zufahrt investiert. Bereits Ende November waren im neuen Rewe-Markt in Nordheim die Türen aufgegangen, in Mellrichstadt dauert es nun auch nicht mehr lange.