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Oberelsbach
Massive Verstärkung: Künftig elf Ranger in der bayerischen Rhön
Amelie Nöth ist seit 2020 Rangerin beim Verein Naturpark & Biosphärenreservat Bayerische Rhön.
Foto: Andreas Göttler | Amelie Nöth ist seit 2020 Rangerin beim Verein Naturpark & Biosphärenreservat Bayerische Rhön.
Bearbeitet von Thomas Pfeuffer
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:11 Uhr

Rangerinnen und Ranger sorgen in Schutzgebieten für Besucherlenkung und -information. Mit steigendem Besucherdruck im Biosphärenreservat Rhön wird ihre Arbeit immer wichtiger. In der bayerischen Rhön sind daher die Ranger-Stellen in den vergangenen eineinhalb Jahren deutlich aufgestockt worden. Ab dem 1. September werden in den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld insgesamt elf Rangerinnen und Ranger im Einsatz sein, heißt es in einer Mitteilung des Biosphärenreservats. Unterstützt werden sie von einem Gebietsbetreuer der Kreisgruppe Bad Kissingen des Bund Naturschutz, der ebenfalls in diesem Jahr seine Arbeit aufgenommen hat.

Die Rhöner Kulturlandschaft mit ihrer Reichhaltigkeit und Eigenart zieht jedes Jahr Millionen Besucherinnen und Besucher an. Nicht nur die Rhönerinnen und Rhöner erfreuen sich beim Abendspaziergang, der Wanderung oder Fahrradtour an ihrer Schönheit, auch immer mehr Touristen gehen im Biosphärenreservat Rhön ihrer Lieblingsbeschäftigung in freier Natur nach. Doch dabei gelten Regeln und so tauchen immer wieder Fragen und Probleme auf. Am intensivsten und nachhaltigsten wirkt dann die persönliche Ansprache draußen durch Menschen, die diese Vermittlung – freundlich, verständnisvoll, fachkompetent und klar – zu ihrem Beruf gemacht haben, heißt es in der Mitteilung weiter.

Über Jahrzehnte waren die personellen Kapazitäten des Naturparks, der Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats und des Bund Naturschutz in der bayerischen Rhön sehr begrenzt. Die Verwaltungsstelle hatte zwei Ranger, die in den Naturschutzgebieten präsent waren, in der Langen Rhön erhielten sie früh Unterstützung durch Gebietsbetreuer und Berufsjäger der Wildland-Stiftung Bayern. Der Naturpark hatte keine Ranger, das Naturschutzgebiet Schwarze Berge, obwohl fast genauso groß wie die Lange Rhön, keine eigene Gebietsbetreuung.

Naturparkranger Daniel Scheffler (rechts) informiert Besucher in den Schutzgebieten. Beim bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber kommt er mit seinen Ausführungen offensichtlich gut an.  
Foto: Thomas Pfeuffer | Naturparkranger Daniel Scheffler (rechts) informiert Besucher in den Schutzgebieten. Beim bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber kommt er mit seinen Ausführungen offensichtlich gut an.  

Innerhalb von eineinhalb Jahren hat sich diese Situation grundlegend und zum Besseren gewandelt. Seit dem 1. Januar 2020 verfügt der Naturpark Bayerische Rhön über zwei eigene Ranger: Daniel Scheffler und Amelie Nöth.

Ab dem 1. September werden sich dann insgesamt vier Naturpark-Rangerinnen und -Ranger, zwei im Landkreis Rhön-Grabfeld (Daniel Scheffler und Martina Faber) und zwei im Landkreis Bad Kissingen (Amelie Nöth und Leonard Helfrich), um die Bereiche Naturschutz, Landschaftspflege und naturschutzrelevante Forschung sowie Besucherlenkung, Naturerholung und Informationsarbeit und kümmern.

Wachsames Auge auf Einhaltung der Schutzgebietsverordnungen.

Aufgrund eines neuen EU-Förderprogramms erhält die Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats  fünf zusätzliche Rangerinnen und Ranger, von denen sich einer der Kommunikation im Internet und in den Social Media annimmt, während sich die vier anderen mit ihren Kolleginnen und Kollegen vom Naturpark die Arbeit im Gelände teilen werden. Zu guter Letzt hat die Kreisgruppe Bad Kissingen des Bund Naturschutz zum 1. April vom Bayerischen Naturschutzfonds eine halbe Stelle für einen Gebietsbetreuer für das NSG Schwarze Berge bewilligt bekommen. Diese Aufgabe hat mit dem Biologen Karl-Heinz Kolb, kein Unbekannter in der Rhön, übernommen, so die Mitteilung.

Bei Fragen des Vollzugs der Verordnungen der Naturschutzgebiete oder der Landschaftspflege und Naturpark-Förderung arbeiten die drei Organisationen nicht nur untereinander, sondern auch mit den beiden unteren Naturschutzbehörden an den Landratsämtern in Bad Neustadt und Bad Kissingen eng zusammen. Gleiches gilt für die beiden Landschaftspflegeverbände bei der Vorbereitung und Durchführung von Landschaftspflegemaßnahmen.

Am Beispiel der Lupinenbekämpfung lässt sich das Zusammenspiel gut demonstrieren: Wie in der Langen Rhön Torsten Kirchner wird in den Schwarzen Bergen Karl-Heinz Kolb als Gebietsbetreuer die Planung, Organisation und Steuerung der Pflegeeinsätze übernehmen. Die Rangerinnen und Ranger betreuen die Ehrenamtlichen bei der Arbeit im Gelände fachlich, stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite und legen auch selbst Hand an. Die Naturschutzbehörden wissen Bescheid, wer wann und wo im Einsatz ist. Verwaltungsstelle, BN-Kreisgruppe und Naturpark informieren auf ihren Internetseiten und über Social-Media-Kanäle über die Aktionen.

Natürlich werden die Rangerinnen und Ranger auch ein wachsames Auge auf die Einhaltung der Schutzgebietsverordnungen haben. In sensiblen Gebieten müssen Spielregeln gelten, nicht anders als im Straßenverkehr. Dabei gilt immer: Information und Aufklärung stehen an erster Stelle. Wer aber zum Beispiel, wie letztes Jahr passiert, sein Wohnmobil im Naturschutzgebiet auf dem prioritären Lebensraum Borstgrasrasen abstellt, Tische, Stühle und Grill auspackt und am nächsten Tag auch noch seine Chemietoilette hinter einen Busch kippt, der muss mit einer Anzeige rechnen. Die Rhöner Kulturlandschaft darf kein Wegwerfartikel werden. Ebenso wie Daniel Scheffler und Amelie Nöth sollen die neuen Rangerinnen und Rangern nach der Einarbeitungsphase vorgestellt werden.

 
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  • chrihand
    und wenn die Ranger jetzt ähnliche Befugnisse wie die Ranger in USA oder Kanada bekommen, dann wirds auch was.
    Dazu das Strafmaß anpassen, dann gibts auch weniger Vollidioten in den Naturschutzgebieten. Nicht nur in den genannten Ländern ist da locker mal ein Monatslohn fällig...zahlbar sofort, sonst Knast. Anders funktioniert es nun mal nicht. Appelle an was auch immer sind sinnlos. Wenn Vernunft und Verstand vorhanden wären gäbe es keine Probleme!
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