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Bad Neustadt
Mario Kart und Fifa: Die erste E-Sport-Stadtmeisterschaft in Bad Neustadt
Knapp 100 Teilnehmende messen sich in einem virtuellen Wettstreit vor der Konsole. Was gespielt wurde und wieso Gaming Alt und Jung verbinden kann.
Die Stadthalle wird zum digitalen Wettkampfplatz: Jugendliche ab zwölf Jahren konnten sich bei der ersten E-Sport-Stadtmeisterschaft in Bad Neustadt in den zwei Spielen 'Mario Kart' und 'FC25' messen. Hier auf dem Bild zu sehen ist das virtuelle Autorennspiel 'Mario Kart'.
Foto: Heiko Becker | Die Stadthalle wird zum digitalen Wettkampfplatz: Jugendliche ab zwölf Jahren konnten sich bei der ersten E-Sport-Stadtmeisterschaft in Bad Neustadt in den zwei Spielen "Mario Kart" und "FC25" messen.
Kai Kunzmann
 |  aktualisiert: 17.11.2024 02:30 Uhr

Rund die Hälfte aller Menschen in Deutschland spielen gelegentlich Computer- und Videospiel.  Ob auf dem Computer, dem Laptop, der Konsole, dem Tablett oder dem Handy – längst gehört Gaming zum festen Bestandteil des Medienkonsums. Kein Wunder also, dass auch das Interesse an E-Sport und den damit verbundenen Events immer weiter wächst. Beim E-Sport werden Wettkämpfe in das Digitale ausgelagert und vor den Bildschirmen ausgetragen. In zwei der beliebtesten Spiele konnten sich am vergangenen Sonntag Interessierte bei der ersten E-Sport-Stadtmeisterschaft in der Stadthalle in Bad Neustadt messen: dem Autorennspiel "Mario Kart" und dem Fußball-Simulations-Spiel "FC25", lange bekannt unter dem Namen "Fifa". Die Teilnahme war kostenlos.

Knapp 100 Teilnehmende hatten sich für das Event angemeldet. "Beide Turniere laufen parallel zueinander ab. In Fifa sind es 32 Zweierteams, die gegeneinander antreten. Ähnlich wie im realen Fußball wird zuerst eine Gruppenphase gespielt. Die jeweils zwei besten Teams der acht Gruppen treten anschließend in K.O-Runden gegeneinander an, bis zum Schluss nur noch ein Team übrigbleibt. Bei Mario Kart wird einzeln gespielt", erklärte Daniel Steiger, Mitarbeiter der Event-Firma, die der Stadthalle das Gaming-Equipment zur Verfügung gestellt hat und sich um den Ablauf kümmerte. 

"Das Alter spielt beim Gaming keine Rolle. Ich werde auch noch vor der Konsole hocken, wenn ich graue Haare habe"
Louai Soudan, mit 34 Jahren war er der älteste Gamer 

"Das Teilnehmerfeld ist bunt gemixt. Die meisten sind so zwischen 16 und 22. Es sind aber auch Spieler ab 12 Jahren und sogar einige Ausreißer nach oben dabei", so Steiger. Einer dieser "Ausreißer" war Louai Soudan. Mit 34 Jahren war er der älteste Teilnehmende am Turnier. Für ihn und seinen Mitspieler war nach der Gruppenphase Schluss. Die Leidenschaft Gaming lässt er sich durch so einen kleinen Rückschlag nicht nehmen: "Wir waren mit dabei, als Gaming erfunden wurde. Das Alter spielt beim Gaming keine Rolle. Ich werde auch noch vor der Konsole hocken, wenn ich graue Haare habe", erzählt, der extra aus Meiningen angereiste Teilnehmer.

E-Sport und Gaming als Chance für Vereine, Zuwachs zu gewinnen

Dass Gaming Spaß macht und verbinden kann, wissen Kinder und Jugendliche. Viele Eltern jedoch können sich darunter häufig nichts vorstellen. Was treibt mein Sohn oder meine Tochter da eigentlich vor der Spielekonsole? Umso mehr hat es Sabrina Leber, Projektmanagerin der Stadthalle, gefreut, dass zahlreiche Väter und Mütter das Event verfolgt haben: "Es kam keinerlei negative Kritik in die Richtung, dass das hier Computerspiele sind und wir das fördern. Zu Hause spielen die Kinder ja auch. Hier haben alle Kinder die Möglichkeit, sich selbst zu präsentieren und gesehen zu werden. Besonders auch die Jüngeren."

Moderator Peter Schwab, früher unter dem Alias 'petkus' als E-Sportler bekannt, sieht im Bereich Gaming große Chancen für Vereine. 
Foto: Heiko Becker | Moderator Peter Schwab, früher unter dem Alias "petkus" als E-Sportler bekannt, sieht im Bereich Gaming große Chancen für Vereine. 

Im E-Sport und Gaming sieht Peter Schwab, Moderator der Veranstaltung, große Chancen für Vereine wieder Kinder und Jugendliche zu gewinnen. Er war lange Zeit selbst aktiv im E-Sport und moderiert ähnliche Events, wie diese: "Wenn wir uns den normalen Vereinssport anschauen, fällt auf, dass alles abnimmt, was mit Bewegung zu tun hat. E-Sport ist auch eine Möglichkeit, die Leute wieder zu verbinden und an Vereine heranzuführen. Die Kids einfacher dahin zu bringen, wieder mehr Kommunikation zu haben. Ich weiß, E-Sport animiert dazu, sich gerne mal daheim hinzusetzen, aber viele Spiele sind auch so konzipiert, dass man zusammenspielt und online miteinander kommuniziert", so der 37-Jährige.

Fotoserie

Nach fünf Stunden standen die Gewinner in "Mario Kart" und "FC25" fest

Knapp fünf Stunden später und nach insgesamt 20 Partien virtuellem Fußball standen sich zwei Teams im Finale gegenüber. Das Team mit Besar Sükrü Karatay und Ensar Kilic trat gegen Kevin Kirchner und Mauricio Welser an. Besar und Ensar steuerten die Spieler des Fußballclubs Galatasaray Istanbuly und Kevin und Mauricio die des FC Bayern Münchens. Lange blieb das Spiel ausgeglichen, kurz vor der Halbzeit ging das Team von Besar in Führung. In der 82. Spielminute fiel die vorzeitige Entscheidung mit dem 2:0 durch Ensar.

Zum Gaming gehören auch Emotionen: Ensar Kilic (links im Bild) und Besar Sükrü Karatay (Mitte), die späteren Siegers des Turniers, während einer Partie 'FC25'.
Foto: Heiko Becker | Zum Gaming gehören auch Emotionen: Ensar Kilic (links im Bild) und Besar Sükrü Karatay (Mitte), die späteren Siegers des Turniers, während einer Partie "FC25".

"Wir haben die ganze Gruppenphase ohne Niederlage überstanden. Für das Turnier haben wir ehrlich gesagt gar nicht trainiert. Dafür ist es heute gut gelaufen", erzählte Besar nach dem Spiel. Auf dem dritten Platz landeten Maximilian und Benjamin Trost. Parallel dazu standen die Gewinner des "Mario-Kart"-Turniers fest: Auf Platz eins landete Silas Müller, gefolgt von Frederik Büttner und Ricardo Leer.

Die Sieger der beiden Turniere konnten sich über Preise in Form von NES-Gutscheinen freuen. "Ich möchte mich sowohl für das faire Miteinander auf den virtuellen Spielfeldern bedanken als auch abseits davon. Ich glaube, wir sind uns einig und werden das nächste Jahr nochmal anbieten", so der Bürgermeister von Bad Neustadt, Michael Werner, am Ende der Veranstaltung. 

 
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