
Zu viel Emotion, zu wenig Information: Diese Mischung ist nach Auffassung vieler Kreisräte der Grund dafür, dass zahlreiche Gemeinden im Landkreis Rhön-Grabfeld keine zeitgemäße Mobilfunk-Versorgung haben. Die Angst mancher Bürgerinnen und Bürger vor einer hohen Strahlenbelastung, ihr Protest gegen den Standort der Mobilfunkmasten müssen ernst genommen werden, so der Tenor in der Sitzung des Kreisausschusses am Dienstag.
Um das Akzeptanzproblem in der Bevölkerung zu lösen, appellierte Landrat Thomas Habermann an die Bürgermeister, die Bürgerinnen und Bürger bereits in der frühen Planungsphase ins Boot zu holen und Informationsveranstaltungen anzubieten. Man müsse der Angst vor Strahlenbelastung beispielsweise mit seriösen Informationen begegnen.
Anfrage von "Bündnis 90/Die Grünen"
Hintergrund der Diskussion war ein Antrag der Fraktion "Bündnis 90/Die Grünen". Sie wollte im Kreisausschuss über die derzeitige Mobilfunkversorgung im Landkreis, die geplante Zielversorgung, geplante Sendeanlagen und die negativen Auswirkungen von Mobilfunkstrahlen auf Menschen, Tiere und Pflanzen informiert werden. Eine sehr aktuelle Anfrage angesichts der Diskussionen über und Proteste gegen Mobilfunkmasten in Höchheim und Aubstadt.
Frank Reichert von der Stabsstelle Kreisentwicklung im Landratsamt beleuchtete einige Aspekte des Problems. Während Rhön Grabfeld gut mit Breitband versorgt ist, landet der Landkreis bei der Mobilfunk-Versorgung bayernweit auf dem unrühmlichen zweitletzten Platz. Nur Bad Kissingen ist noch schlechter.

Gravierender Standortnachteil
Frank Reichert hält die mangelnde Mobilfunk-Abdeckung für einen gravierenden Standortnachteil und gab aktuelle Beispiele: Ab Mitte 2022 sollen Tele-Notärzte in ganz Bayern die Behandlung von Notfallpatienten verbessern. Das Konzept sieht vor, dass der Rettungsdienst, bevor der reguläre Notarzt eintrifft, Fotos, Videos und medizinische Werte wie ein EKG an Tele-Notärzte etwa in den Leitstellen übertragen. Diese können Anweisungen für die Behandlung der Patienten geben und Medikamente anordnen.
In Orten mit fehlender LTE-Versorgung ist diese Art der Kommunikation nicht möglich. Das kann zur Folge haben, dass der Patient seine Medikamente erst bekommt, wenn er in der Klinik angekommen ist. Bei Schlaganfällen, bei denen jede Minute zählt, kann diese Zeitverzögerung schlimme Folgen haben.
Ohne Mobilfunk kein ÖPNV-System
Auch die Industrie profitiert von einer guten LTE-Versorgung: Bereits heute arbeiten Monteure mit Datenbrillen. Bei unerwarteten Problemen können sie sich per Live-Video mit Experten verbinden. Der Experte im Unternehmen sieht das Problem mittels der Datenbrille aus der Sicht des Monteurs und kann diesen konkret anleiten. "Durch diese Live-Kommunikation können für den Kunden und das Unternehmen wertvolle Zeit und Kosten gespart werden. In Gebieten ohne eine flächendeckende LTE-Versorgung kann diese Technik nicht eingesetzt werden", sagte Reichert.
Auch für einen modernen und bedarfsgerechten ÖPNV werde künftig immer mehr auf digitale Fahrtbuchungen, Platzreservierungen oder Online-Abrechnungsmöglichkeiten gesetzt. In Ortschaften ohne eine ausreichende Mobilfunkversorgung könne dieses System schlichtweg nicht funktionieren. "Nur wenn in allen Orten im Landkreis Rhön-Grabfeld eine ausreichende Mobilfunkversorgung vorhanden ist, kann ein zukunftsfähiges ÖPNV-System eingeführt werden", erklärte Reichert.
Gemeinde hat das Initiativrecht
Der Fachmann aus dem Landratsamt wies darauf hin, dass die Initiative zum Bau von Mobilfunk-Masten immer von den einzelnen Gemeinden ausgehen müsse. Seine Behörde steht den Gemeinden beratend zur Seite, begleitet den Prozess, vermittelt Kontakte und kennt die Fördermöglichkeiten.
Die Grünen hatten in ihrem Antrag vorgeschlagen, Jörn Gutbier (Vorsitzender der Verbraucherschutzorganisation Diagnose-Funk) als Referenten einzuladen. Er solle über die negativen Auswirkungen von Mobilfunkstrahlung auf Menschen, Tiere und Pflanzen sprechen. Dies wurde abgelehnt. Landrat Thomas Habermann favorisierte einen Referenten aus dem Landesamt für Umwelt. Da Mitarbeiter dieser Behörde coronabedingt nicht reisen dürfen, fiel der Vortrag aus.
In der Diskussion wies Oberelsbachs Bürgermeisterin Birgit Erb darauf hin, dass Messungen den Menschen die Angst vor einer gesundheitlichen Belastung durch Mobilfunkstrahlung nehmen könnten. So hätten Messungen im Umfeld der Mobilfunkantenne auf dem Bad Neustädter Schulberg gezeigt, dass die Werte weit unter der Grenzbemessung lagen.
Gerade in ländlichen Gebieten mangelt es an diesem flächendeckenden breitbandigen Datenfunk, z. B. LTE, während bei der klassischen mobilen Sprachtelefonie - anbieterabhängig - nahezu von einer Vollabdeckung gesprochen werden kann.
Auf dem gleichen Kanal wie die in vielen Fällen völlig ausreichende Sprachtelefonie, ein 1:1-Kontakt, wie er direkter und unmittelbarer nicht sein könnte, funktioniert übrigens das gute alte SMS, völlig unabhängig von den anderen, internetbasierten Mobilfunknetzen, die dadurch viel anfälliger sind für Leistungsschwankungen und Störungen.
Es ist eh schon schwer genug Mobilfunkunternehmen zum Ausbau in ländlichen Gebieten zu gewinnen. Nachdem es jahrelang zumindest ohne Proteste funktionert hat stellt man mittlerweile wie bei eigentlich allen Infrastrukturprojekten fest, dass es Mitmenschen gibt die irgendwelchen kruden Meinungen folgen und aufgrund zu viel Freizeit eine "Bürgerinitiative" gründen.
Aber dann wird gejammert wenn Onlineunterricht etc. nicht funktioniert. Es ist beschämend wie Deutschland mittlerweile wirtschaftlich abbaut udn sich von anderen Ländern den Rang ablaufen lässt - auch wegen solcher Sachen.
könnten ihre beleglosen Unterstellungen gegenüber anderen, nicht auch auf Sie zutreffen?
"Rhön-Grabfeld siegt bei 5G-Wettbewerb" und erhält 100.000 Euro für Detail-Planung.
Nun lockt ein ein Bundeszuschuss.
Main-Post Bild zeigt: Bundesverkehrsminister A. Scheuer, Moderatorin Fr. Hahn, Staatsministerin D. Bär, stellvertretenden J. Demar und Kreisentwickler Dr. J. Geier.
Näheres über gen. Main-Post
Verwunderlich für KR H. Eppler, WI-KOEN, ist, dass er diese -G5-Bewerbung- aus der
Main-Post erfahren mußte?
-Main-Post- (Aubstadt) vom 30.08.2020/aktualisiert: 04.09.2020 berichtet unter dem Titel
"Mobilfunk: Was Professor Buchner zur Funkstrahlung sagt"
Artikelauszug:
Wie kann man sich vor elektromagnetischen Strahlunge schützen?
Die Aubstädter Bürgerinitiative sucht zukunftsfähige Lösungen, nachdem ein Sendemast im Ort projektiert wird
KR H. Eppler WI-KÖN, lies am 03.01.2021 dem LRA Bad NES per E-Mail eine Stellungnahme zur Thematik hinsichtlich Gesundheitsgefahren, als auch künftiger Kosten zukommen.
Wie wärs mit Nachfrage?
und nicht von 2020
Ich selbst bin für ein Vorsorgeprinzip: nur so viel elektromagnetische Strahlung wie nötig.
Mit ähnlichen Begründungen aus Angst heraus hat man auch Dampflokomotiven und Autos abgelehnt.
Ja, ich will Technik und ich möchte Mobilfunkempfang. Das geht noch ohne Masten generell. Genauso wie es Strom nicht ohne Kosten für die Umwelt gibt - sei es CO2, Atommüll, Infraschall, verspargelte Landschaft, tote Vögel oder den Müll bei der Verwertung von Photovoltaikanlagen .
ja...und zwar, indem man ihnen erst einmal Physikunterricht gibt. (Stichwort: Feldstärke und resultierende Sendeleistungen beim Mobiltelefon...)
und dann fragt man einfach mal, wer von den Gegnern zuhause WLAN hat. Oder schnurlose Telefone, Funkwetterstationen, Bluetooth-Lautsprecher. Da werden viele Gesichter blass...
In einem Ort wurden mal nach der Errichtung von Mobilfunkantennen ein paar Anwohner krank und konnten nicht mehr richtig schlafen. Die Telekom als Betreiber lud nach Beschwerden zum Ortstermin am betreffenden Gebäude. Das verfügte über keinerlei Installation einer Sendeeinrichtung und der Stromversorger hatte nicht einmal eine Einspeisung freigeschaltet.
Man hatte lediglich die Antennen schon montiert, da der Antennenbautrupp in der Nähe war.
Peinlich für die Mobilfunkgegner. Ggf. ist das sogar noch im Archiv...
Würde man Ihrer Logik folgen, dann hieße das z.B. ja auch: Gehen ein paar Leute mit ihrem Ausschlag zum Arzt und vermuten, sie hätten die Masern und dann stellt sich heraus, dass es nur eine harmlose Hautreizung ist ....
Dann wäre nach Ihrer Logik also bewiesen, das es die Masern nicht gibt!
Was? Wie bitte?
Verstehen Sie mich nicht falsch, Sie dürfen gerne den Mobilfunk befürworten, aber doch bitte nächstes Mal mit einer fundierteren Argumentation.
Ihre "hochgelobten" Physik-Kenntnisse brauchen Sie dafür übrigens nicht zu bemühen, dem MainPost-Artikel nach, drehte es sich zumindest in Höchheim hauptsächlich um den Denkmalschutz!