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Höchheim
Höchheim: Mobilfunk ja - aber nicht an diesem Standort
Unterschriftenübergabe: Bürgermeister Michael Hey nahm den Order entgegen von Kathrin Schad, die unterstützt wurde von Petra Balling (rechts).
Foto: Regina Vossenkaul | Unterschriftenübergabe: Bürgermeister Michael Hey nahm den Order entgegen von Kathrin Schad, die unterstützt wurde von Petra Balling (rechts).
Regina Vossenkaul
Regina Vossenkaul
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:04 Uhr

Eine ganze Reihe von Höchheimern wehrt sich gegen den Standort des bereits gebauten Mobilfunksenders auf dem Rathausdach, mitten im bewohnten Gebiet. Kathrin Schad und Petra Balling überreichten an Bürgermeister Michael Hey am Donnerstag 100 Unterschriften von wahlberechtigten Bürgern, die den ausgewählten Standort ablehnen. Zur Einordnung: In allen vier Gemeindeteilen von Höchheim leben rund 1080 Menschen.

In Höchheim besteht eine andere Ausgangssituation als in den Ortsteilen Gollmuthhausen und Irmelshausen (wir berichteten), denn dort soll kein Sendemast errichtet werden, für den eine Baugenehmigung nötig ist. Stattdessen wurde auf dem Rathausdach eine Sendestation installiert, die aber noch nicht in Betrieb ist. "Es geht uns also lediglich um die Standortfrage, wir sind nicht grundsätzlich gegen einen Funkmast", sagte Kathrin Schad von der Interessengemeinschaft "Mobilfunk ja!".

Informationsveranstaltung mit der Telekom muss wegen Corona ausfallen

Die Interessengemeinschaft setzt sich für einen möglichst immissionsarmen Standort außerorts ein. Der aktuelle Standort auf dem Rathaus entspreche zwar den Vorgaben des Betreibers, die Bevölkerung wurde dazu aber nicht gehört, so die Einwände. Dass sie mit ihrem Widerstand richtig liegen, zeigt ihnen das Ergebnis. "Wir sind absolut überwältigt von der großen Zahl an Unterschriften in unserem Ortsteil - 100 wahlberechtigte Höchheimer - mit so hoher Zustimmung hätten wir nie gerechnet", so Kathrin Schad. Normalerweise hätte man beide Informationsveranstaltungen abwarten müssen, die der Standortgegner (wir berichteten) und die der Telekom und des Bundesamts für Strahlenschutz. Letztere war für nächste Woche geplant, muss aber coronabedingt ausfallen, wie von Bürgermeister Michael Hey zu hören war.

Am Dienstag war eine Gruppe im Landratsamt zu einer Besprechung mit Landrat Thomas Habermann und Frank Reichert, beim Landratsamt zuständig für Mobilfunk und Breitbandausbau, um den Stand der Dinge zu erörtern.  Die Frage stellte sich, wie der Suchkreis der Telekom zustande kommt, wer ihn bestimmt und was noch rückgängig gemacht werden kann. Laut Reichert seien Verträge bereits abgeschlossen und die Vorgänge nicht reversibel. Das muss noch geprüft werden. Es sei unwahrscheinlich, dass ein kleiner Ort wie Höchheim mit 5G ausgerüstet wird. Die Frage nach einer schriftlichen Bestätigung dieser Aussage konnte auch noch nicht geklärt werden.    

Die Strahlungsbelastung durch Mobilfunk sei seit Jahren eines der umstrittensten Themen überhaupt und bekomme mit der Nutzung neuer Frequenzen, wie aktuell bei 5G, erneut Nahrung, informiert die Interessengemeinschaft. Der Standort für die Mobilfunkversorgung sollte so gewählt werden, dass die elektromagnetischen Immissionen möglichst gering bleiben und Höchheim trotzdem mit Mobilfunk versorgt ist. 

 
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  • K. S.
    Also das mit den Immissionen seh ich genauso. Ein Mast außerorts wird nicht so wahnsinnig viel bringen. Außer er steht super hoch. Aber ich hab mir sagen lassen, die Unterschiftensammlung würd sich auch gegen den Gemeinderatsbeschluss richten. Keine Ahnung, warum das hier im Artikel nicht erwähnt wird. Jedenfalls finde ich - sollte das stimmen - eine schlecht vorbereitete Beschlussfassung, die dann in "Nacht und Nebel" durchgewunken wird und wo auch im Nachhinein kein beschluss oder gar definitiver Standort veröffentlicht wird, doch sehr gewagt. Das mag dann schon den einen oder anderen Unterzeichner (mit oder ohne WLAN) motiviert haben. Meinem Demokratieverständnis entspricht das Ganze jedenfalls nicht. Ich hätte das schon gern gewusst, BEVOR der Kran kommt. Zumal man sich hat denken können, das sich der Eine oder andere gestört fühlt. Wenn der Bürgermeister hinterher sagt: "Jetzt ist es eh zu spät" und vorher aber alles geheim hält, das hinterlässt halt einen faden Beigeschmack....
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  • C. H.
    Ach Leute....
    es gibt keinen immissionsarmen Standort.
    Ihr wollt im Ort Netzempfang haben. Also wird der Mast, egal wo er steht, für eine ausreichende Feldstärke sorgen. Ausser man dreht dem die Sendeleistung auch noch runter, dann geht halt wieder im halben Ort nix und alle meckern wieder.
    Ideal wären mehrere Mikrozellen. Die würden dann mit minimalster Leistung funken.
    Aber anders herum muss das Telefon diesen Mast auch erreichen und dreht dazu seine Sendeleistung auf. Bis auf 2W, die ihr dann direkt am Ohr habt. Statt nur 200mW, wenn der Mast nah stände.

    Frage an die 100 Unterzeichner: wer von euch hat zuhause WLAN?
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