Das ehemalige Loose-Gelände in Mellrichstadt soll sich in ein attraktives Freizeitareal verwandeln. Die alten Gewächshäuser werden bald Geschichte sein, und auch die Stadtmauer, die in diesem Bereich stark marode ist, soll saniert werden. Alles in allem soll das Gelände ein anziehender und hochwertiger Treffpunkt für Jung und Alt werden, der den Bereich zwischen Altstadt und Bahnhof aufwertet.
Für die Gestaltung des Freizeit-Geländes muss noch in diesem Jahr der Förderantrag im Städtebauförderprogramm Stadtumbau West gestellt werden, um nach Möglichkeit im kommenden Jahr mit den Bauarbeiten loslegen zu können. Landschaftsarchitektin Marion Ledermann hatte in ihre Planung für die Überarbeitung des Geländes Anregungen aus der Bürgerversammlung sowie Vorschläge der Stadtratsmitglieder aus früheren Sitzungen eingearbeitet und legte in der jüngsten Stadtratssitzung das Ergebnis ihrer Arbeit vor.
Spielplatz, Wasser und ein Sonnendeck
Der Stadtrat hatte sich für einen zentralen Spielplatz mit attraktiven Bereichen für alle Altersgruppen und Generationen ausgesprochen, mit hochwertigen Spielgeräten, WLAN für die Jugend, einem Bücherschrank sowie Sanitäranlagen und einem möglichen Ausschank. Liegebereiche und ein Zugang zum Malbach inklusive. Mit dem Bau der Freizeitanlagen kann allerdings erst begonnen werden, wenn die Stadtmauer hergerichtet ist. Denn angrenzend, auf den Fundamenten des ehemaligen Gewächshauses, wird ein Sonnendeck aus Holz errichtet, von wo aus das ganze Gelände überblickt werden kann.
Vom Sonnendeck führt eine Edelstahl-Wendel-Rutsche mit einer Höhe von rund vier Metern zum unteren Freizeitgelände. Daneben ergänzen eine Boulderwand zum Klettern, Klettertürme und eine Seilpyramide den fest installierten Teil des Spielangebots. Im Wiesenbereich werden Drehspielgeräte ausgestellt. Zwischen dem Spielbereich und dem Zugang zum Malbach liegt der zentrale Platz des Freizeitgeländes. Am Malbach soll ein einfacher Zugang zum Gewässer ermöglicht werden.
Kostenrahmen voll ausgeschöpft
Das alles hat natürlich seinen Preis. Die Stadt lässt sich die Verschönerung des Areals mitsamt dem vielfältigen Angebot für Alt und Jung einiges kosten. Marion Ledermann hat bei der Kalkulation mit Blick auf die Förderung jeweils die höchstmöglichen Kosten zugrunde gelegt. Somit beläuft sich die Gesamtsumme für die geplanten Maßnahmen nun auf 2,672 Millionen Euro. In einer ersten Kalkulation war von 1,9 Millionen Euro die Rede gewesen.
Die Summe gliedert sich folgendermaßen auf: Für den Abbruch der alten Gebäude auf dem Areal werden rund 30 000 Euro fällig, die Sanierung der Stadtmauer ist mit Kosten von 363 000 Euro angesetzt – knapp 60 000 Euro mehr als zunächst kalkuliert. "Das liegt daran, dass dieser Bereich der Stadtmauer in einem deutlich schlechteren Zustand ist als zunächst angenommen", machte Bürgermeister Eberhard Streit deutlich. Für das Sonnendeck aus Holz sowie die angrenzenden Gebäude sind rund 437 500 Euro eingerechnet, und der Spielplatz wird 1,435 Millionen Euro kosten. Dazu kommen Baunebenkosten in Höhe von rund 400 000 Euro.
Förderung aus dem Stadtumbau-West-Programm
Teuer machen die Maßnahme auch viele Vorschriften rund um die Erdbewegungen, die Geländemodellierung und die Bodenuntersuchung für die Fundamente, informierte Marion Ledermann. Das Wasserwirtschaftsamt hat die Anlage ebenfalls in puncto Hochwasserschutz im Blick. Gut, dass eine 80-prozentige Förderung aus dem Programm Stadtumbau West winkt. Mellrichstadt erhält für die Maßnahme laut Kalkulation 2,136 Millionen Euro und muss noch einen Eigenanteil von 534 000 Euro schultern.
Die Bürgervertreter gaben grünes Licht für die Maßnahme, die Verwaltung wird beauftragt, den Zuwendungsauftrag zu stellen. Wenn alles klappt und auch die entsprechenden Firmen Kapazitäten freihaben, könnten die Arbeiten im kommenden Jahr starten und das Loose-Areal peu à peu ein neues Gesicht erhalten. Die Weichen sind gestellt.