Am Dienstagabend begrüßte Mellrichstadts Bürgermeister Eberhard Streit eine ansehnliche Schar an Besuchern zur Bürgerversammlung in der Oskar-Herbig-Halle. Zunächst wartete er mit statischen Zahlen auf. Mit 5544 Bürgern hat sich die Einwohnerzahl wieder stabilisiert. 37 Geburten standen 87 Sterbefälle gegenüber. Außer in Bahra und Sondheim/Grabfeld ist die Bevölkerungszahl in den Ortsteilen rückläufig.
146 Asylsuchende wurden im Dezember 2018 verzeichnet, davon sind 41 Erwachsene und 29 Kinder dezentral untergebracht, in der Gemeinschaftsunterkunft wohnen 76 Asylsuchende. Mellrichstadt sei eine gut funktionierende Gemeinde, lobte Bürgermeiser Streit, wo die Integration mit dem privaten Engagement eines Helferkreises gut gelungen ist.
Der Augenarzt soll in die AOK
Über fünf Jahre habe die Stadt Stabilisierungshilfe erhalten. Von seinem Vorgänger habe Streit einen geordneten Haushalt übernommen, der Schuldenstand liege jetzt bei sechs Millionen Euro. Damit lande er nun wieder da, wo er vor 14 Jahren begonnen habe. Dabei seien große Unternehmungen wie beispielsweise der Stadtumbau gestemmt worden. Das sei einer guten Konjunktur geschuldet, auch der Verwaltung, die ihn gut unterstützt habe, und auch einem mutigen Stadtrat.
Die Streutalallianz wurde begründet und hat Themen wie Mobilität, ärztliche Versorgung, gemeinsamen Tourismus auf dem Plan und bereits mit dem Kernwegenetz begonnen. Innenentwicklung sei ein weiteres Thema. Die ärztliche Versorgung beschäftige sehr, der Trend gehe zu angestellten Ärzten. Es werde versucht, den Augenarzt in der AOK unterzubringen.
Saniert wird nicht nobel, sondern nach dem Stand der Technik
Spielplätze wurden saniert, Mühlfeld wird an die Wasserversorgung angeschlossen, die ehemalige jüdische Mädchenschule in der Kapellengasse ist mit einem neunzigprozentigem Förderprogramm im Werden, städtischer Eigenanteil 100 000 Euro.
Es werde nicht nobel, sondern nach dem Stand der Technik saniert, so Streit weiter. Auch für den Kreisel, der in diesem Jahr realisiert werden soll, gibt es Zuschüsse. Der Stadtrat sei gezwungen, über die Friedhöfe nachzudenken. Es gehe viel von der Erd- zur Feuerbestattung über.
Inklusionsspielplatz
Am alten Krankenhausgelände stehen als Altbau ein Südflügel des Franziska-Streitel-Seniorenheimes mit einer begrenzten Lebenszeit und ein altes Schwesternwohnheim. Pläne der Julius-Spital-Stiftung sehen vor, dort einen neuen Teil anzubauen und den alten Teil stillzulegen. Abgerissen werden soll auch das Schwesternwohnheim. Geplant werde mit einer Förderung von 80 Prozent ein Inklusionsspielplatz mit Spielgeräten für Senioren und Kinder, der in diesem Jahr noch begonnen werden soll.
Sorgen bereite das Heimatmuseum, nicht, weil es im Moment nicht gut betreut würde. Rudolf Mauder mache das in exzellenter Weise. Es würde aber dringend jemand gesucht, der in seine Fußstapfen treten kann.
So könnte es mit dem Loose-Areal weitergehen
Das Loose-Areal sei ein schönes, aber auch schwieriges Grundstück, auf dem eine Freizeitanlage gut untergebracht werden könnte. Planerin Marion Ledermann habe verschiedene Entwürfe gefertigt. Eine große Variante sieht einen Wasser-Spielplatz mit Kiosk vor, der Malbach würde miteinbezogen, der Eigenanteil der Stadt läge bei circa 500 000 Euro. Eine kleinere Variante sieht einen Eigenanteil der Stadt von circa 160 000 Euro vor. Vorgestellt wurden außerdem diverse Varianten dazwischen mit und ohne Kiosk und Wasserspielplatz, mit und ohne Drehgeräte. Über die Stabilisierungshilfe würde man heuer noch in den Härtefonds mit 80 Prozent Förderung kommen, im nächsten Jahr würden es wahrscheinlich maximal 60 Prozent sein. Ein neuer Spielplatz mit neuen Geräten würde auch für den Bauhof Arbeit bedeuten, machte Eberhard Streit aufmerksam.
Heidi Bucher appellierte an die Stadträte, nicht unbedingt auf den Cent zu schauen, der Platz werde nur einmal gemacht. Es sollte noch in diesem Jahr beschlossen werden. Bernhard Ledermann bezeichnete das Gelände als ideal, um die Stadt aufzuwerten. Es würde ein Angebot sein, das für die ganze Stadt und auch für die Ortsteile interessant ist. Kindergarten und Grundschule hätten auch kein Problem hinzukommen, kommentierte Bürgermeister Streit. Ein Parkplatz für Leute von auswärts könnte gleich hinter dem Loose-Areal entstehen, beantwortete er die Frage von Karl-Heinz Schwanzer. Der Unterschied von der Variante ohne zur Variante mit Wasserspielplatz betrage nur 50 000 Euro, Wasser würde die Kinder anziehen, meinte Sabine Scharfenberger.
Sorgen macht das Schwimmbad
Weiter wurde angesprochen, dass auch Toiletten geplant sind, die Spielgeräte hätten sich lange bewährt, die Wassertemperaturen sollten stimmen, Spielgeräte für Senioren seien nicht vorgesehen. Egon Beck war gegen den Wasserspielplatz, er meinte, dass das Schwimmbad belebt gehöre. Bürgermeiser Streit möchte auf jeden Fall Rückmeldungen aus der Bevölkerung.
Die alte Brauerei kann entwickelt werden, auch dafür gibt es Förderprogramme. Die Stadt denkt darüber nach, dieses Gebiet zu erwerben.
Sorgen mache das Schwimmbad. Vor acht Jahren wurde mit einer Bausumme von sieben Millionen Euro geplant, nach jetziger Schätzung schlagen die Sanierungskosten oder Abbruch und Neubau mit nicht unter elf bis zwölf Millionen zu Buche. Auf jeden Fall soll das Bad gerettet werden.
Elke Weihrauch beklagte die Situation im Heckenweg. Die Straße sei rundum bebaut, es gebe keinen Wendehammer. Sie bat im Namen der dort ansässigen Familien um den Bau eines provisorischen Wendehammers und dass die Straße zur 30er Zone erklärt wird. Eberhard Streit bat für die Bauzeit um Geduld. Sobald geteert ist, werde gemeinsam angeschaut, was getan werden könne.