
Die Einbrüche waren heftig in der Tourismusbranche. Wegen mehrere Corona-Lockdowns und anderer Einschränkungen gingen die Umsätze in den Gastronomie- und Beherbergungsbetrieben in den Jahren 2020 und 2021 zum Teil um über 50 Prozent zurück. Auch die Kurstadt Bad Königshofen war von den Einschnitten hart betroffen. Wurden im Jahr 2019 noch knapp 96.000 Übernachtungen gezählt, waren es 2020 gerade mal 48.800. Auch in die Frankentherme und in das Finnisch-Fränkischen Sauanadorf kamen im ersten Jahr der Pandemie nicht einmal mehr die Hälfte der 2019 gezählten Besucher.
Angermüller: Corona-Zeiten hinter uns gelassen
Dass es seit dem vergangenen Jahr endlich wieder deutlich aufwärts geht im Bad Königshöfer Kurbetrieb, zeigt ein Blick in die Zahlen der Kurbetriebs GmbH für das Jahr 2022, die Kurdirektor Werner Angermüller vor wenigen Tagen in einem Pressegespräch näher erläuterte. "Wir haben die Corona-Zeiten hinter uns gelassen", resümiert Angermüller. "Nach einer langen schwierigen Wegstrecke haben wir die Talsohle durchschritten."

Fest machen kann das der Kurdirektor an konkreten Zahlen. Im Vergleich zum Jahr 2021, als die Einschränkungen wegen der Pandemie bereits wieder etwas lockerer waren als noch 2020, stieg die Zahl der Übernachtungen in Bad Königshofen um 15,32 Prozent auf 77.003 an. Noch erfreulicher entwickelten sich die Besucherzahlen der Frankentherme und des Saunadorfes. Dort gab es mit 133.289 Bade- und Saunagästen sogar ein Plus von 72,30 Prozent.
Im Januar weiterer Aufwärtstrend
"Damit waren wir fast schon wieder auf dem Niveau wie vor Ausbruch der Corona-Pandemie", freut sich der Kurdirektor, der fest davon ausgeht, dass sich die positive Entwicklung im angelaufenen Jahr fortsetzen wird. Ein erstes Anzeichen dafür gibt es nach seiner Einschätzung bereits: "Im Januar diesen Jahres hatten wir in Therme und Saunadorf mit über 12.000 Besuchern so viele Gäste wie seit zehn Jahren nicht mehr."

Sollte sich der Trend fortsetzen, könnte das Ziel, in diesem Jahr wieder auf 150.000 oder mehr Besucher zu kommen, durchaus erreicht werden. Auch auf dem Wohnmobilstellplatz rechnet der Kurdirektor weiter mit steigenden Zahlen. Dort lag die Zahl der Übernachtungen im Jahr 2022 mit knapp 31.000 und einem Plus von 28,50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr fast schon wieder auf dem Niveau wie vor Ausbruch der Pandemie. Und die vielen Anmeldungen, die bereits vorliegen, könnten diese Zahl im Jahr 2023 durchaus noch einmal toppen.
Energiekosten stark gestiegen
Bei aller Zufriedenheit mit der positiven Entwicklung gibt es auch ein Problemfeld, das die Kurbetriebs GmbH wohl noch länger beschäftigen wird: die stark gestiegenen Preise für Strom und Wärmenergie. "Wir haben deshalb im vergangenen Jahr den Heilwassersee früher und zwei Saunen ganz geschlossen", nennt Angermüller zwei Einspar-Maßnahmen.

Zudem habe man auf dem Dach der Therme eine 600 Quadratmeter große Fotovoltaikanlage in Betrieb genommen und in neue Steuerungstechnik investiert. "Summasummarum konnten wir so im vierten Quartal 2022 unseren Energieeinsatz um 15 Prozent senken." Ausgeglichen habe das die deutlich gestiegenen Preise für Öl oder Gas aber bei weitem nicht. "Deshalb mussten wir die Eintrittspreise zu Jahresbeginn moderat anheben."
50 Jahre Heilbad werden groß gefeiert
"Unser Ziel ist es, in Zukunft noch nachhaltiger zu werden", so Werner Angermüller, der sich in diesen schwierigen Zeiten ausdrücklich für den Einsatz seiner Mitarbeitenden und allen, die im Kurbereich Verantwortung tragen, bedankt. Es gebe bei allen Problemen und Herausforderungen Grund, optimistisch in das Jahr 2023 zu starten.
Und der Kurdirektor wirft bereits einen Blick auf das darauffolgende Jahr, wenn 2024 in Bad Königshofen "50 Jahre Heilbad" groß gefeiert werden sollen. Geplant seien über das Jahr verteilt mehrere Veranstaltungen wie ein Festabend, ein Baderhebungsfest und eine weitere Feier anlässlich der Urkundenübergabe. Dass bis dahin auch die neue Trink- und Wandelhalle fertig sein wird, ist für den Kurdirektor ein weiterer Grund zur Freude. "Die neue Trinkhalle wird die Attraktivität unserer Stadt weiter steigern und eine Bereicherung für die Gäste und Einheimischen sein."