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Bad Königshofen
Frankentherme Bad Königshofen: So sollen Schwimmbäder und Sauna im Winter betrieben werden
Die Frankentherme in Bad Königshofen setzt seit Jahren auf erneuerbare Energien. Dennoch werden die Besucher mit einigen Einschränkungen leben müssen.
Der Heilwassersee an der Frankentherme in Bad Königshofen schließt zum 4. Oktober vorzeitig. Grund sind die Energiesparmassnahmen
Foto: Hanns Friedrich | Der Heilwassersee an der Frankentherme in Bad Königshofen schließt zum 4. Oktober vorzeitig. Grund sind die Energiesparmassnahmen
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 09.02.2024 13:46 Uhr

Die derzeitigen Preissteigerungen, vor allem bei der Strom- und Wärmeenergie, würden dazu führen, dass in der Frankentherme die Preise um das Dreifache und mehr ansteigen könnten. Dem tritt der Kurverwaltungsrat durch einen ausgeklügelten Maßnahmenkatalog zur Energieeinsparung entgegen.

Kurdirektor Werner Angermüller nennt die seit Jahren sukzessive umgesetzte Umstellung auf erneuerbare Energien. Dazu gehört vor allem der Wärmebedarf für die Frankentherme. Dieser wird zurzeit bereits zu 70 Prozent durch die Biogasanlage Bad Königshofen abgedeckt. Allerdings werden aktuell noch neun Klein-Blockheizkraftwerke und ein Groß-Blockheizkraftwerk genutzt, die mit Gas betrieben werden. 60 bis 70 Prozent des Strombedarfs werden dadurch erzeugt.

Der restliche Bedarf wird demnächst durch eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach der Frankentherme selbst erzeugt. Damit kann trotz einiger notwendiger Einsparmaßnahmen der Betrieb in der Frankentherme weiter geführt werden. Der Kurdirektor nennt als Beispiel auch die Umstellung der Außenbeleuchtung auf LED sowie weitere technische Investitionen in der Frankentherme, die ab November vorgesehen sind. "Damit können wir neben der Erhöhung der Eigenerzeugung den eigentlichen Energieverbrauch reduzieren."

Reduzierung des Gasverbrauchs

Man sei zwar bereits durch die erneuerbaren Energien sehr breit aufgestellt, trotzdem seien die derzeitigen Preissteigerungen nicht allein damit aufzufangen, sagt Werner Angermüller im Gespräch mit dieser Redaktion. Deshalb habe man einen Maßnahmenkatalog ausgearbeitet, wonach eben ab Oktober zunächst die Klein-BHKW abgeschaltet werden.

Das ergibt eine jährliche Reduzierung des Gasverbrauchs von 1.3 Millionen Kilowattstunden. Das Groß-BHKW bleibt in Betrieb. Eine weitere Maßnahme ist die vorzeitige Schließung des Heilwassersees ab dem 4. Oktober. Auch das bringt eine deutliche Reduzierung des Wärmeenergieverbrauchs. Hinzu kommt die Außerbetriebnahme von einigen Saunaanlagen im Fränkisch-Finnischem Saunadorf der Frankentherme. Dazu gehört unter anderem die Mühlen- und die Biosauna. Damit kann Strom eingespart werden.

Im Bedarfsfall ist außerdem daran gedacht, die Strom und Wärmeenergie im Bereich der Therme und konkret im Außenbecken zu reduzieren. "Gerade in den Wintermonaten geht hier die meiste Wärme verloren", erklärt der Kurdirektor.

Das Außenbecken der Frankentherme in Bad Königshofen bleibt nach wie vor geöffnet. Eventuell wird hier in den Wintermonaten die Wassertemperatur etwas reduziert
Foto: Hanns Friedrich | Das Außenbecken der Frankentherme in Bad Königshofen bleibt nach wie vor geöffnet. Eventuell wird hier in den Wintermonaten die Wassertemperatur etwas reduziert

Weitere Maßnahmen

Gegenmaßnahmen wären neben der Senkung der Wassertemperatur im Außenbecken auch eine Reduzierung der Öffnungszeiten dieses Außenbereichs. Weitere Betriebsbereiche wie Therapieabteilung, Hauptfoyer und Touristeninformation werden nach den staatlichen Vorgaben betrieben. Bereits reduziert werden konnten Kosten für die Beleuchtung im Außenbereich.

Nach dem Bau der Fotovoltaikanlage auf dem Dach in den kommenden Wochen, kann diese voraussichtlich bereits im Oktober in Betrieb gehen. "Die produzierte Strommenge wird im Eigenverbrauch verwendet." Das bedeutet dann auch, dass dieser erzeugte Strom als Ersatz für die derzeit noch gasbetriebenen BHKW genutzt wird.

Aktuell sind die Besucherzahlen sehr gut

Angesprochen auf die finanzielle Situation und Betriebskostenzuschüsse, sagt Werner Angermüller, dass man trotz drastisch steigender Preise in allen Bereichen die gesteckten wirtschaftlichen Ziele für das Jahr 2022 weiterhin realistische sieht. Wichtig ist es bei alledem aber, dass die Einrichtungen der Frankentherme auch weiterhin von den Besuchern genutzt werden. Aktuell sind die Besucherzahlen sehr gut, wobei vermehrt Gäste auch aus dem Raum Schweinfurt und angrenzenden Landkreisen kommen.

Grund dafür dürfte das adäquate Angebot der Frankentherme sein. Der Kurdirektor nennt die Gesundheit als wichtigstes Gut, das man nicht als Luxus bezeichnen könne. Deshalb lege die Kurverwaltung mit dem Verwaltungsrat Wert darauf, dass alle Einrichtungen der Frankentherme ohne größere Einschränkungen weiter geöffnet bleiben.

 
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  • C. H.
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  • R. E.
    Die Problematik wird sich zuspitzen. Schließlich sind es in der Regel gerade die energieintensiven Elemente (Außenbecken, Saunen etc.), die die Besucher/innen anziehen. Und wie will man preislich auf das Weglassen von solchen Angeboten (re)agieren?
    Für mich ein Teufelskreis, aus dem man nicht so leicht raus kommt.
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  • A. S.
    Eine Preisreduzierung wg. Komforteinschränkungen wird man künftig wohl vergessen können. Eigentlich sollte man das vorhandene Angebot unterstützen und froh sein, dass es nicht ganz wegfällt.
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  • U. S.
    Wärmeenergie im Winter für's Außenbecken?! Geht's noch? Ich dreh' auch nicht die Heizung auf und mach die Tür auf damit es auf der Terrasse warm wird.
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  • M. H.
    Bitte Hintergrundwissen einholen, warum man ein Becken nicht einfach abschalten bzw leeren kann. Ich hab es auch getan und bin nun schlauer und weiß warum das so ist.
    Also nicht einfach im Konsens mit ....GEHTS NOCH.... Stimmungsmache loslegen. Bitte erst informieren, Meinung bilden, Dinge verstehen, dann sich äußern. Wie gesagt ich hab nachgefragt, wurde über die Zusammenhänge aufgeklärt, da lernt man viel dazu.....
    Danke nochmals an den Bademeister für die Zeit.
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