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Bad Neustadt
Kundgebung in Bad Neustadt: Darum gehen 10 Menschen aus der Rhön für Demokratie auf die Straße
"Nie wieder ist jetzt - Wir für Freiheit und Demokratie" – so lautete das Motto der Demo. Zehn Menschen über ihre Gründe, an dem Protest teilzunehmen.
Sie nahmen an der Demonstration in Bad Neustadt teil (von links oben nach rechts unten): Julian Altenhöner, Gusti Simon, Doris Katzenberger, Karl Graf Stauffenberg, Anna Maria Voll, Kathrin Scholz, Kerstin Gaiser, Holger Klemm, Max Friedel und Helmut Schwartl.
Foto: Silvia Gralla | Sie nahmen an der Demonstration in Bad Neustadt teil (von links oben nach rechts unten): Julian Altenhöner, Gusti Simon, Doris Katzenberger, Karl Graf Stauffenberg, Anna Maria Voll, Kathrin Scholz, Kerstin Gaiser, ...
Kai Kunzmann
 |  aktualisiert: 25.02.2024 03:33 Uhr

Am Samstag setzten rund 2000 Menschen in Bad Neustadt im Rahmen einer Demonstration ein Zeichen für Demokratie, Freiheit und Toleranz. Begonnen hatte der Protestzug am Busbahnhof und endete mit einer Kundgebung mit zahlreichen Reden am Marktplatz. Organisiert wurde der Protest von verschiedenen Vereinen, Organisationen und demokratischen Parteien. Zehn Bürgerinnen und Bürger aus Rhön-Grabfeld über ihre Beweggründe, an der Demo teilzunehmen:

1. Julian Altenhöner (39) aus Bad Neustadt: "Populismus und Hass ist keine Lösung"

Julian Altenhöner (39) aus Bad Neustadt zeigt sich froh, 'dass jetzt endlich Leute auf die Straße gehen'.
Foto: Silvia Gralla | Julian Altenhöner (39) aus Bad Neustadt zeigt sich froh, "dass jetzt endlich Leute auf die Straße gehen".

"Ich glaub', das heutige Motto trifft es ganz gut. Die deutsche Vergangenheit ist extrem und beispiellos. Die letzten Wochen und Monate haben gezeigt, dass sich Tendenzen in Deutschland entwickeln, die in keinem Fall zu akzeptieren sind. Ich bin froh, dass jetzt endlich Leute auf die Straße gehen, Flagge zeigen und sich dagegenstellen. Populismus und Hass ist keine Lösung. Wir müssen Probleme gemeinsam anpacken und lösen. Ausgrenzung ist mit Sicherheit nicht die Lösung. Wir haben Kinder, und ich finde es schlimm, sich darüber Gedanken machen zu müssen, wie und mit welcher Einstellung sie aufwachsen".

2. Gusti Simon (77) aus Bischofsheim: "Wir sind mehr"

Gusti Simon (77) aus Bischofsheim findet, dass es Zeit ist, sich als Menge zu zeigen.
Foto: Silvia Gralla | Gusti Simon (77) aus Bischofsheim findet, dass es Zeit ist, sich als Menge zu zeigen.

"Ich war noch nie vorher bei einer Demo. Aber ich finde, jetzt ist es Zeit, dass wir uns als Menge zeigen. Dass wir einfach sagen, 'Wir sind mehr'".

Fotoserie

3. Holger Klemm (51) aus Unterelsbach: "Für ein buntes Rhön-Grabfeld und Bad Neustadt"

Holger Klemm (51) aus Unterelsbach wünscht sich 'ein buntes Rhön-Grabfeld und ein buntes Bad Neustadt'.
Foto: Silvia Gralla | Holger Klemm (51) aus Unterelsbach wünscht sich "ein buntes Rhön-Grabfeld und ein buntes Bad Neustadt".

"Weil ich ein Interesse am Fortbestand unserer Demokratie habe und weil ich absolut etwas gegen die AfD habe. Das ist eine Partei, die nur Hass und Hetze verbreitet und spaltet. Ich wünsche mir ein buntes Rhön-Grabfeld und ein buntes Bad Neustadt".

4. Anna Maria Voll (14) aus Langenleiten: "Sich politisch für die Demokratie zu engagieren ist wichtig"

Anna Maria Voll (14) aus Langenleiten (14 Jahre) ist es wichtig, sich politisch zu engagieren.
Foto: Silvia Gralla | Anna Maria Voll (14) aus Langenleiten (14 Jahre) ist es wichtig, sich politisch zu engagieren.

"Es ist wichtig, sich politisch zu engagieren, denn die Demokratie ist sehr wichtig für uns. Und auch ein Zeichen zu setzen, dass wir die Demokratie brauchen und dass wir dafür sind und uns nicht von anderen Seiten beeinflussen lassen, sondern dagegen aufstehen."

5. Helmut Schwartl (68) aus Herschfeld: "Die schweigende Mehrheit muss zeigen, dass sie nicht zum rechten Spektrum gehört"

Helmut Schwartl (68) aus Herschfeld ist der Meinung, dass die schweigende Mehrheit zeigen müsse, dass sie nicht zum rechten Spektrum gehört.
Foto: Silvia Gralla | Helmut Schwartl (68) aus Herschfeld ist der Meinung, dass die schweigende Mehrheit zeigen müsse, dass sie nicht zum rechten Spektrum gehört.

"Wir erleben einen furchtbaren Rechtsrutsch in ganz Deutschland. Es werden Äußerungen getätigt, die kann man fast schon mit vergangenen Zeiten aus dem dritten Reich vergleichen. Vor allen Dingen von der AfD und besonders rechtsextremen Gruppen. Was mich ebenfalls stört ist, dass einige aus den konservativen Kreisen auch nicht mehr so weit davon weg sind. Ich denke, es ist höchste Zeit, dass die sogenannte schweigende Mehrheit zeigt, dass sie nicht zu diesem rechten Spektrum gehört, sondern dass sie demokratisch und auf Vielfalt aus ist".

6. Kathrin Scholz (38) aus Hendungen: "Politische Bildung beginnt bereits im frühen Alter"

Kathrin Scholz (38) aus Hendungen sieht Protestwählen als einen Irrglauben an.
Foto: Silvia Gralla | Kathrin Scholz (38) aus Hendungen sieht Protestwählen als einen Irrglauben an.

"Mir ist es wichtig, dass wir uns für eine starke Demokratie einsetzen. Politische Bildung fängt von klein auf an, und deswegen haben wir unsere Tochter dabei, um ihr das auch zu zeigen. Die AfD zu wählen ist keine Lösung, sondern bringt uns sehr viele Probleme. Protestwählen ist keine Lösung. Protestwählen ist ein Irrglaube, denn jede Stimme zählt. Mit jeder Stimme, die wir der AfD schenken, setzen wir Verbrecher und Rechtsradikale in unsere Regierungen".

7. Karl Graf Stauffenberg (53) aus Irmelshausen: "Für eine freiheitlich demokratische Grundordnung und gegen Extremismus jeglicher Art"

Karl Graf Stauffenberg (53)  aus Irmelshausen lehnt Extremismus in jeder Form ab.
Foto: Silvia Gralla | Karl Graf Stauffenberg (53)  aus Irmelshausen lehnt Extremismus in jeder Form ab.

"Der Punkt, warum wir das hier veranstalten, ist, dass wir auch in Rhön-Grabfeld ein Zeichen setzen wollen, dass wir gut und gerne in unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung leben und Extremismus jeglicher Art ablehnen".

8. Doris Katzenberger (72) aus Salz: "Gegen die AfD und Rechts"

Doris Katzenberger (72) aus Salz kam zur Demo nach Bad Neustadt, um ein Zeichen zu setzen.
Foto: Silvia Gralla | Doris Katzenberger (72) aus Salz kam zur Demo nach Bad Neustadt, um ein Zeichen zu setzen.

"Weil ich ein Zeichen setzen will und weil ich absolut gegen die AfD bin. Ich bin gegen Rechts, und ich sehe die einfach als Rechts an. Und das lehne ich ab. Ich werde jetzt bald 73 und bin das erste Mal bei einer Demo."

9. Kerstin Gaiser (46) aus Münnerstadt: "Um zu zeigen, dass wir mehr als die Gegenseite sind"

Kerstin Gaiser (46) aus Münnerstadt hofft, dass die Demonstration etwas bewirkt.
Foto: Silvia Gralla | Kerstin Gaiser (46) aus Münnerstadt hofft, dass die Demonstration etwas bewirkt.

"Ich bin dabei, weil ich es wichtig finde, dass die Leute auf die Straße gehen. Wir zeigen, dass wir viele und deutlich mehr als die Gegenseite sind. Ich hoffe, all das dauert noch lange an und bewirkt wirklich etwas".

10. Max Friedel (35) aus Schmalwasser: "Für die Freiheit und gegen die Pläne der AfD"

Max Friedel (35) aus Schmalwasser möchte zukunftsorientiert sein und das auch zeigen.
Foto: Silvia Gralla | Max Friedel (35) aus Schmalwasser möchte zukunftsorientiert sein und das auch zeigen.

"Gegen das Vorhaben der AfD Präsenz zu zeigen, ist mir sehr wichtig. Ich habe eine kleine Tochter, da möchte ich doch ein bisschen zukunftsorientierter sein. Ich bin für Freiheit. Ich mag es, dass wir hier zusammenkommen, uns zeigen und gegen etwas demonstrieren, was nicht schön ist".

 
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  • Olaf Schlemmer
    Ich finde es schon ehr bedenklich was manche Menschen für eine Demokratieverständnis haben. Die AfD ist in Deutschland (noch) nicht verboten. Ob einem das nun gefällt oder nicht sei dahin gestellt. Und alle die in dieser Partei Mitglied sind als Verbrecher und Rechtsradikale zu bezeichnen ist ein gefährlicher Weg. Und in einer Demokratie habe ich es nun auch als Demokrat auch zu respektieren wenn es Menschen gibt die anders darüber denken und diese Partei wählen. Wir sind im Moment leider dazu übergegangen, jedem Menschen der eine eigene Meinung hat die nicht dem derzeitigen politischen Mainstreame entspricht in die rechte Ecke abzuschieben und Ihn als Rechts, Rassist oder Faschist abzustempeln. Ich war nicht auf dieser Demo den damit löse ich die Probleme nicht. Toleranz, Demokratie, Freiheitdenken muss man jeden Tag leben und bei Wahlen zum Ausdruck bringen. Den nur so wird ein Partei wie die AfD wieder verschwinden.
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  • Jochen Behr
    Interviewt ihr eigentlich immer die Organisatoren der Veranstaltung?
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