Überrascht äußerte sich Bad Neustadts Stadtrat Jürgen Pröscholdt (SPD) angesichts seines Terminplans für 2024 in der jüngsten Stadtratssitzung: Beim Sichten der Termine fand er nämlich nicht, wie bislang, diverse Bürgerversammlungs-Termine in den jeweiligen Bad Neustädter Stadtteilen, sondern nur noch diese eine Bürgerversammlung in der Bad Neustädter Stadthalle. Sie soll am Dienstag, 16. April, um 19.30 Uhr stattfinden.
Dass das seine Richtigkeit hat, bestätigte Bad Neustadts Bürgermeister Michael Werner. Geplant sei diese Bürgerversammlung als "größeres Event", bei dem auch der Haushalt vorgestellt werden soll. Er erhoffe sich durch die Zentrierung auf eine Versammlung ein "besseres Format". Bislang waren bei den später im Jahresverlauf stattfindenden Bürgerversammlungen viele Informationen am Ende nicht mehr aktuell. So hingegen könnten alle Bürger zeitgleich auf Stand gebracht werden.
Jürgen Pröscholdt: "Die Bürger haben ein Recht auf Gehör."
Zur Wahrheit gehört sicher auch: Nicht immer waren Bürgerversammlungen in der Vergangenheit gut besucht. Gerade einmal 15 Gartenstädter beispielsweise waren im Oktober in den Stadtsaal gekommen.
"Die Bürger haben ein Recht auf Gehör", warf Pröscholdt ein. "Natürlich gehe ich nach wie vor in die Ortsteile", stellte Werner klar, aber eben nicht in Form einer eigens anberaumten Bürgerversammlung, sondern zu den sowieso stattfindenden "normalen Dorfaktivitäten".
Bürgermeister Werner: Präsenz bei den "normalen Dorfaktivitäten" in den Ortsteilen geplant
Das könnte etwa der Frühschoppen im Schützenhaus sein, bei dem er dann künftig Rede und Antwort stehe. Manch Bürger zögen ein derartiges Gespräch unter vier oder sechs Augen einer Versammlung mit öffentlichem Charakter vor, um ihre Sorgen und Nöte loszuwerden.
Dass man nicht mehr plane, in die Stadtteile zu gehen, sehe er skeptisch, so Pröscholdt, Bürgerversammlungen sollten ein gewisses Format und keinen Stammtischcharakter haben. Ob zu diesen "Lokalabenden" auch geladen und im Vorfeld schriftlich Bürgerfragen eingereicht werden könnten, wollte Bettina Wagner (Grüne) wissen. Geladen werde, so Werner. Alle eingereichten Bürgeranliegen könne er dann auch dort im Plenum vortragen, falls das gewünscht sei.