16.660 Einwohner zählt die Stadt Bad Neustadt, 2.152 davon leben im Stadtteil Gartenstadt und dieser ist damit der viertgrößte der Kreisstadt. Bürgermeister Michael Werner stellte im Rahmen der Stadtteil-Bürgerversammlung im Gartenstädter Stadtsaal mit stolz fest, dass es mit 17.200 versicherungspflichtigen Arbeitsplätzen mehr Arbeitsplätze als Bürger gibt.
Die Gartenstädter waren nun zur Bürgerversammlung eingeladen, aber es kamen nur 15. So sinnierte das Stadtoberhaupt offen, wie man in Zukunft mehr Gäste zu Bürgerversammlungen in den Stadtsaal locken könnte. "Weißwurstfrühstück", "Frühschoppen" oder "Freibier" waren seine spontanen Ideen. Aus der Bürgerreihe folgte der Gedanke "Seniorennachmittag".
Zahlen aus der Verwaltung
Auf dem Programm standen interessante Zahlen aus der Verwaltung und die Bürger kamen mit ihren Anliegen zu Wort. Gleich zu Beginn stellte Bürgermeister Michael Werner fest, dass es an Gartenstädter Nachwuchs nicht mangelt. 112 Kinder, darunter 26 Krippenkinder und 24 Schulkinder besuchen den Kindergarten St. Konrad. Nach einem Bericht über das Quartiersmanagement mit seinem vielseitig gefächerten Angebot für Senioren ging es um das "liebe Geld".
Im Verwaltungshaushalt der Stadt sind für das laufende Jahr über 56 Millionen Euro notiert, im Vermögenshaushalt 26 Millionen Euro. Bad Neustadt möchte sich modern, lebendig, zukunftsorientiert und nachhaltig präsentieren und so stellte Bürgermeister Werner einige Projekte zum Thema "Alternative Energiekonzepte", "Freiflächen-Photovoltaikanlagen" und kommunale Förderprogramme zur "Wiederbelebung von Leerständen" vor. In diesem Rahmen berichtete Werner über die Umnutzung des ehemaligen Seniorenheims in Bad Neuhaus in ein Wohnheim "Junges Wohnen Azubis", das zum Campus zählt, den Umbau mit Sanierung des BRK-Hauses des Kreisverbandes oder an die umfangreiche bauliche Maßnahme am neuen Sitz der Lebenshilfe Rhön-Grabfeld in der Rederstraße.
Auf großes Interesse stießen auch die beiden geplanten Solarparks in Brendlorenzen und Lebenhan. Brendlorenzen wächst durch ein neues Baugebiet weiter, ähnlich ist es im Stadtteil Herschfeld und in Dürrnhof. Aufmerksam lauschte man der Neuplanung des Bahnhofumfeldes in der Siemensstraße und "Am Donsenhaug". Ebenso den Ideen zum Umbau der alten Amtskellerei im Herzen der Stadt in ein kulturelles Zentrum mit Café und Museum. Aus den Gefängniszellen wird eine Bücherei.
Vor allem aber weckte die Sanierungsmaßnahme an der Falaiser Brücke sowie die Fahrbahn-Deckensanierung im Bereich der BayWa-Kreuzung großes Interesse. Daneben stehen einige Kanalsanierungsarbeiten in den Stadtteilen an. Die Trinkwasserversorgung ist gesichert. In der Gartenstädter Rhönstraße und im Fliederweg waren Leitungsmaßnahmen auf dem Plan, so Werner. Dieser fügte beim Thema Strom an, dass die Strompreise wohl wieder günstiger werden. Dabei betonte er die gute Zusammenarbeit mit den Stadtwerken.
Die NESSI-Linie betitelte er als gute Einrichtung. 2022 nutzten rund 371.000 Fahrgäste die "flotte Linie" der Stadt. Eine Preiserhöhung bleibt da aber nicht aus. Zum Thema Brandschutz und Kreisfeuerwehr wies der Stadtchef, der selbst Feuerwehrmann ist, darauf hin, dass sich Brandeinsätze wieder vermehrt hätten, vor allem durch Abflammen von Unkraut und so rief er zur besonderen Vorsicht auf. Mit Stolz merkte er an, dass die noch junge Kinderfeuerwehr jüngst ihr erstes Abzeichen mit Erfolg abgelegt hätte. Am 24. Oktober wird am "Fun-Park" ein neues "inklusives Sportgerät" offiziell seiner Bestimmung übergeben, das auch Rollstuhlfahrern ein Fitness-Programm bietet.
Kritik an der Sanierung
Rene Kirchner kritisierte im Rahmen der Aussprache die durchgeführte Sanierung der Fahrbahnrinnen, wobei die Bordsteinkanten nicht mit verfugt wurden. Werner merkte an, dass es unterschiedliche Verfahren gebe. Marco Raschke fragte nach der Schließung von "Michaels Stammlokals", wie es im Stadtsaal gastronomisch weiter gehe, schließlich stünden im Januar schon drei große Events der Stadtgarde an. Die Ausschreibung laufe und es gebe gute Angebote, so Werner hoffnungsvoll. Er betonte, dass ein gastronomisches Angebot in der Gartenstadt wichtig sei.
Marco Abert informierte, dass eine Sanierung des Kirchendachs längst überfällig sei. Der Stadtchef will mögliche Förderquellen überprüfen. Elmar Kirchner hinterfragte die Entwicklung eines Verkehrskonzeptes für die Gartenstadt. "In den Morgenstunden wird die 30er Rhönstraße zur Rennstrecke". Auf vielfachen Wunsch sollen mobile Messtafeln installiert werden. Ebenso kritisierte Kirchner die Situation an der "Bockwurst". Am Friedhof sowie "Am Sportplatz" wurde der Rückschnitt großer Bäume gefordert.