
Die Zahlen sind alarmierend. Vor allem in der stationären Pflege ist die Suche nach einem Pflegeplatz schwierig und es ist eher die Ausnahme als die Regel, kurzfristig und in der Nähe einen freien Platz zu bekommen. Der Blick in die Zukunft gibt keinen Anlass zur Beruhigung. Im Gegenteil.
Natürlich kann man weiter auf Wundertaten der großen Politik warten. Letzten Endes wird aber den pflegenden Angehörigen, die jetzt schon sehr wichtig sind, eine noch größere Bedeutung zukommen. Ohne sie ist die Bewältigung der Pflege nicht vorstellbar.
Es ist nicht einfach, Pflege und Beruf miteinander zu vereinbaren
"Es braucht bessere Anreize, aber auch Entlastungsangebote für die pflegenden Angehörigen", sagt Sabine Wenzel-Geier, Leiterin des Pflegestützpunktes Rhön-Grabfeld. Tagespflege, Selbsthilfegruppen, Beratungsdienste sowie Pflegezeit oder die kurzzeitige Arbeitsverhinderung leisten bereits wertvolle Hilfe. Pflegenden wird dennoch einiges abverlangt. Vor allem bleibt es schwierig, Pflege mit dem Beruf zu vereinbaren.
Pflegende benötigen dringend Entlastung. Damit aber nicht genug. Aufgrund der demografischen Entwicklung ist unser ganzes soziales Gefüge darauf angewiesen, Pflege zu Hause weiter aufrechtzuerhalten.
Freiraum zum Einkaufen oder auch zum Erholen
Um das annähernd zu erreichen, braucht es mehr denn je die Unterstützung von Freunden, Nachbarn oder weiteren Familienmitgliedern. Diese können Pflegenden die Gelegenheit zum Einkaufen, für einen Arztbesuch und für eine notwendige Auszeit ermöglichen.
Ein Sprichwort sagt "Um ein Kind aufzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf". Das lässt sich auf die Pflege durchaus übertragen. Es ist notwendig, die kräftezehrende Arbeit auf so vielen Schultern wie möglich zu verteilen. Ohne diesen breiten Einsatz wird Pflege auf dem gewohnten Niveau nicht mehr lange funktionieren. Darauf sollte sich jeder einstellen.