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Kreuzberg
Kloster Kreuzberg soll umfassend saniert werden: Neue Brauerei für das berühmte Klosterbier im ersten Bauabschnitt
Bischofsheimer Stadtrat befürwortet ersten Bauantrag einstimmig. Was eine große Sorge vieler Ratsmitglieder im Zusammenhang mit dem Bauvorhaben ist.
Im Bereich des Gewächshauses, rechts daneben und in Teilen der dahinter befindlichen Gebäude soll die neue Brauerei des Klosters Kreuzberg samt Biergarten auf dem Dach entstehen. 
Foto: Thomas Pfeuffer | Im Bereich des Gewächshauses, rechts daneben und in Teilen der dahinter befindlichen Gebäude soll die neue Brauerei des Klosters Kreuzberg samt Biergarten auf dem Dach entstehen. 
Thomas Pfeuffer
 |  aktualisiert: 22.01.2025 02:39 Uhr

Seit vielen Jahren ist bekannt, dass der Klosterkomplex mit seinen verschiedenen Gebäuden auf dem Kreuzberg sanierungsbedürftig ist. Ebenso lange wird über Konzepte diskutiert, wie das geschehen kann. Einige Zeit stand sogar die Frage im Raum, ob der spirituelle Ort auf dem höchsten zugänglichen Berg Unterfrankens überhaupt erhalten werden soll. Dann wieder gab es große Planungen, die wegen Corona abgebrochen werden mussten.

So war es nun ein sehr erfreuliches Thema, mit dem sich der Bischofsheimer Stadtrat auf seiner jüngsten Sitzung beschäftigen musste. Auf der Tagesordnung stand eine Baugenehmigung "zur Erweiterung, Umbau und Sanierung des Klosters Kreuzberg".

Komplexe Planung macht Vielzahl von Absprachen erforderlich

Damit wurde deutlich: Ganz offensichtlich soll das Kloster weiterhin bestehen, was im Ratsgremium erfreut zur Kenntnis genommen wurde. Das gesamte Areal solle saniert und zukunftsfähig gemacht werden, stellte Bürgermeister Georg Seiffert fest. Bis es nun zum Bauantrag gekommen sei, sei eine Vielzahl von Behördenterminen und Absprachen mit Vertretern der Klosterbetriebe und des Franziskanerordens erforderlich gewesen, erinnerte er. Schließlich handle sich um eine "Riesenmaßnahme, bei der alles angefasst werden soll". An den Planunterlagen erkenne man schon, wie komplex das Vorhaben sei. "Alleine von den Bauzeichnungen ist es einem schon schwindlig geworden", so der Bürgermeister.

Im Marienbau soll nach dem Umbau die neue Küche entstehen.
Foto: Thomas Pfeuffer | Im Marienbau soll nach dem Umbau die neue Küche entstehen.

Der aktuelle Bauantrag sei nur ein erster Aufschlag, weitere Baumaßnahmen würden folgen. Der Antrag umfasse zwei Bauabschnitte. Zum einen den Umbau und die Sanierung des Wendelinusbaues. Dabei handelt es sich um das alleinstehende Gebäude gegenüber dem aktuellen Eingang zur Brauerei und zur Fassbierabholung. Daneben sollen im Bereich von Brauerei, einem Gewächshaus, der ehemaligen Wäscherei und am sogenannten Josefsbau Abrissarbeiten erfolgen. Hier solle dann eine komplett neue Brauerei entstehen.

Küche und Essensausgabe künftig im Marienbau

Davon, dass dieser Neubau notwendig sei, zeigten sich Seiffert und einige Ratsmitglieder überzeugt. Er habe sich bei einer Führung durch die Brauerei über die komplizierten Abläufe dort informieren können. Als Braumeister dürfe man hier kein Bier trinken, sonst finde man nicht mehr heim, witzelte der Bürgermeister. Die neue Brauerei und ihre Sudkessel sollen von dem Weg beim Wendelinusbau aus einsehbar sein. Auf dem Dach des Neubaues sei dann der Biergarten geplant.

Im zweiten Bauabschnitt sind die Sanierung und der Umbau des Marienbaus geplant, in dem aktuell zum Beispiel die Sudkessel zu sehen sind. Hier sollen Küche und Essensausgabe eingerichtet werden. 

Im Ratsgremium wurde der Bauantrag durchweg positiv beurteilt. Der Aussage des Bürgermeisters, es sei nur positiv für Bischofsheim und die Region, wenn sich der Kreuzberg als zentraler touristischer Anlaufpunkt zukunftsfähig aufstelle, konnten sich die Ratsmitglieder nur anschließen.

Frage der Straßenverlegung noch nicht geklärt

Die Frage von Manfred Reder, ob mit dem Vorhaben auch die Frage der Zuwegung geklärt sei, beantwortete der Bürgermeister allerdings mit einem klaren Nein. Dieses Thema sei noch nicht abschließend behandelt worden.

Die Frage, die dann die meisten Reaktionen im Gremium hervorrief, kam aber von Egon Sturm. Der wollte nämlich wissen, ob der Umbau auch bei laufendem Betrieb der Brauerei möglich sei, oder ob es über Jahre kein Kreuzbergbier geben werde. Hier konnte der Bürgermeister beruhigen. "Es soll gewährleistet sein, dass wir in dieser Zeit nicht verdursten", so seine Antwort.

Das Kloster Kreuzberg befindet sich baulich teils in keinem guten Zustand. So muss die Mauer unterhalb des Hundezwingers mit Betonsteinen abgesichert werden.
Foto: Thomas Pfeuffer | Das Kloster Kreuzberg befindet sich baulich teils in keinem guten Zustand. So muss die Mauer unterhalb des Hundezwingers mit Betonsteinen abgesichert werden.

Über die konkreten Planungen und weitere Details des Bauvorhabens wollen die Verantwortlichen für das Kloster in nächster Zeit bei einem Pressegespräch informieren.

 
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  • Gerhard Zwierlein
    Den Herrgott habt IHR alle hier vergessen! Schade um das religiöse Zentrum. Steht hier nicht im Mittelpunkt. IHR ist der Stadtrat, der Bürgermeister, der Berichterstatter, kein Wort von Pilgern, Kirche, Gläubigen-es geht um die Brauerei, den Konsum -nichts "spirituelles"! Gibts auch während der Bauzeit Bier wird gefragt und nicht obs während der Bauzeit Kirche, Pilger und Wallfahrten eingeschränkt werden. Bier wird in Münnerstadt abgefüllt!. Können die Würzburger Pilger dort übernachten, wird der Brandschutz zuerst gemacht? gibts Einschränkungen beim Gottesdienst ? Nein! Ohne den Spiritus gibts auch kein spirituelles Zentrum. Wäre der Bauantrag wichtig, die Straßenführung dringlich, dann müsste der Chef, dort in der Stadtratssitzung auftauchen. Aber die Gremien gleichen sich. Das Bier ist wichtiger. Die Abfüllanlage! Irgendwie aber dem Zeitgeist entsprechend. Franziskus, dem Natur und Tierwelt wichtig war, würde nicht im Naturpark nach ner neuen Straße durch den Wald fragen!
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  • Peter Koch
    Der Franziskaner Klosterbetriebe GmbH geht es anscheinend hauptsächlich um den Kommerz. Einziger Gesellschafter der GmbH ist übrigens die bettelarme Deutsche Franziskanerprovinz von der heiligen Elisabeth. Die brauchen ganz einfach Geld um das Kloster weiter zu betreiben. Also ist Essen und Trinken hier eine Ausübung des Glaubens die auch von Ungläubigen gerne gesehen wird.
    Franziskus wusste wohl warum er Besitzlosigkeit predigte, seinen Anhängern war das aber egal und so missbrauchen sie seinen Namen seit 800 Jahren.
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  • Manfred Markert
    @Gabriele Dill-Ebert
    „Ich kann Ihre Sorge gut nachvollziehen – das einfache, authentische Ambiente ist wirklich ein großer Reiz des Klosters. Allerdings lohnt es sich, den Artikel genau zu lesen: Es geht bei der Sanierung vor allem darum, die Brauerei und die Essensausgabe zu modernisieren. Das Ziel scheint nicht zu sein, das Kloster in ein steriles, modernes Gebäude zu verwandeln, sondern es funktional und zukunftsfähig zu machen. Gerade solche Maßnahmen können dazu beitragen, dass das Kloster weiterhin vielen Menschen als traditionsreicher Ort erhalten bleibt – und das hoffentlich ohne seinen ursprünglichen Charme zu verlieren.“
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  • Gabriele Dill-Ebert
    Wenn dem so ist, dann wäre das wunderbar….
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  • Peter Koch
    Und spätestens wenn alles fertig ist wird man feststellen, dass der Haxen mit Klößen leider 10 Euro teurer werden muss und ein Bier für € 3,80 wird es auch nicht mehr geben. Dazu kommt sowieso noch die allfällige Inflation.
    Ich muss wohl bald wieder hinfahren um Abschied von dieser altertümlichen Institution zu nehmen.
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  • Manfred Markert
    „Interessante Sichtweise, aber ist es nicht ein wenig voreilig, so negativ über ein Projekt zu urteilen, das noch nicht abgeschlossen ist? Gerade Sanierungen wie diese sichern die Zukunft solcher Einrichtungen. Sie bewahren Traditionen und sorgen dafür, dass auch künftige Generationen die Möglichkeit haben, solche besonderen Orte zu erleben. Natürlich könnten Preise steigen, aber das liegt oft an gestiegenen Kosten für Rohstoffe, Energie und faire Löhne – nicht allein an der Sanierung. Wäre es nicht viel bedauerlicher, wenn eine traditionsreiche Institution ohne Investitionen irgendwann schließen müsste? Solche Orte sind mehr als Restaurants oder Brauereien – sie stehen für Kultur, Geschichte und Identität der Region. Zudem ziehen sie Besucher an, was wiederum dem lokalen Umfeld zugutekommt. Vielleicht sollten wir deshalb die positiven Aspekte sehen, abwarten und dem Ganzen eine faire Chance geben, bevor wir uns vorschnell verabschieden.“
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  • Peter Koch
    Ich hoffe ja auf eine behutsame Renovierung, aber beim Biergarten auf dem Dach der neuen Brauerei hab ich so meine Bedenken. Das erfordert ein hässliches Flachdach und bei Wind, der bläst da ganz gut, verweht es gar den Haxen vom Teller. Das kann im derzeitigen Innenhof kaum passieren, hoffentlich bleibt der erhalten.
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  • Gabriele Dill-Ebert
    Ich stimme Ihnen voll zu und hoffe inständig, dass nicht alles „totsaniert“ wird. Gerade das „einfache“ Ambiente war der Reiz am Ganzen…
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