zurück
Karlstadt
Brandschutz im Kloster Kreuzberg: So reagieren die Wallfahrer aus Karlstadt auf den großen Bettenmangel
Am Kloster Kreuzberg gibt es nur noch 130 Schlafplätze für Pilgerinnen und Pilger. Doch das reicht nicht aus für große Gruppen wie aus Karlstadt. Was sind die Alternativen?
Die Golgota-Kreuze auf dem Kreuzberg: Die Wallfahrerinnen und Wallfahrer der Kreuzbruderschaft Karlstadt haben ihr Ziel erreicht und genießen die Aussicht.
Foto: Ingrid Kronthaler, Archivbild | Die Golgota-Kreuze auf dem Kreuzberg: Die Wallfahrerinnen und Wallfahrer der Kreuzbruderschaft Karlstadt haben ihr Ziel erreicht und genießen die Aussicht.
Corbinian Wildmeister
Corbinian Wildmeister
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:52 Uhr

Eine großartige Aussicht, leckeres Bier und ein Skigebiet: Dafür ist der Kreuzberg (Lkr. Rhön-Grabfeld) vielen bekannt. Doch der dritthöchste Rhönberg ist nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer, Familien oder Touristinnen, sondern auch der Heilige Berg der Franken und Standort eines Franziskanerklosters. In den warmen Monaten pilgern zahlreiche Wallfahrerinnen und Wallfahrer auf den Gipfel. Besonders große Gruppen starten beispielsweise in Würzburg, Ochsenfurt (Lkr. Würzburg) oder Karlstadt (Lkr. Main-Spessart). Mittlerweile stellt sich jedoch die Frage, wo diese Menschen überhaupt alle übernachten sollen, wenn sie den Kreuzberg erreichen.

Aufgrund der Pandemie musste die traditionelle Wallfahrt der Kreuzbruderschaft Karlstadt in den vergangenen beiden Jahren ausfallen. Kleinere Gruppen seien den Weg zwar trotzdem gelaufen, doch dabei sei "lange nicht das Gemeinschaftsgefühl wie sonst" aufgekommen, erzählt Wolfgang Netrval, 1. Vorstand des Vereins. Nun ist die viertägige Wallfahrt, bei der die Teilnehmenden insgesamt 150 Kilometer zurücklegen, wieder im großen Stil möglich. Stattfinden soll sie zwischen Freitag und Montag, 12. und 15. August.

Nur noch 129 Betten für Pilgerinnen und Pilger am Kreuzberg

Doch in diesem Jahr gibt es eine neue Herausforderung. Wie Netrval berichtet, kann die Gaststätte des Klosters Kreuzbergs nur noch 129 Betten für die Pilgerinnen und Pilger zur Verfügung stellen. Das sind deutlich weniger Schlafplätze als benötigt. Schließlich waren in den Vorjahren zwischen 300 und 500 Menschen mit der Kreuzbergbruderschaft Karlstadt Richtung Rhön unterwegs.

Auf Nachfrage bestätigt Christian Weghofer, Geschäftsführer der Klosterbetriebe GmbH, dass die Übernachtungskapazitäten gesunken seien. Grund dafür sind die Auflagen zum Brandschutz, die nicht mit den sogenannten Massenquartieren vereinbar gewesen seien, die es früher gegeben habe. In diesem Sommer wird sich daran auch nichts mehr ändern. Weghofer verweist auf einen Pressetermin Ende Mai, bei dem vorgestellt werden soll, wie es künftig weitergeht mit dem Klosterareal. Dass dort in den kommenden Jahren ein großes Bauvorhaben ansteht, ist bereits bekannt – Details allerdings noch nicht.

Laut Wolfgang Netrval haben die Franziskaner die Kreuzbergbruderschaft Karlstadt bereits darüber informiert, dass ein neues "Wallfahrtszentrum" für etwa 160 Pilgerinnen und Pilger am Kreuzberg entstehen soll. Ob und wann diese neuen Räumlichkeiten realisiert werden, wird sich zeigen. Dieses Jahr bleibt das Platzproblem in jedem Fall bestehen.

Zusätzliche Übernachtungsmöglichkeiten für Wallfahrende

Damit trotz dieser Einschränkung mehr als 130 Leute an der Wallfahrt teilnehmen können, hat sich die Karlstadter Bruderschaft schon vergangenes Jahr eine Ausweichmöglichkeit überlegt. So bietet sie heuer zusätzlich auch Schlafplätze in zwei Unterkünften abseits des Kreuzbergs an. Dazu dienen soll das Haus Volkersberg in Bad Brückenau und der Gasthof Kessler in Oberthulba (beide Lkr. Bad Kissingen). Die Kreuzbruderschaft will einen Bustransfer zwischen Kreuzberg und den Übernachtungsorten organisieren und bezahlen. Der Transport werde etwa 25 Minuten dauern, so Netrval.

Die Wallfahrt der Kreuzbruderschaft Karlstadt: Nachdem sie zwei Jahre lang nicht im großen Stil stattfinden konnte, bereiten heuer die Übernachtungskapazitäten am Kreuzberg Probleme.
Foto: Ingrid Kronthaler, Archivbild | Die Wallfahrt der Kreuzbruderschaft Karlstadt: Nachdem sie zwei Jahre lang nicht im großen Stil stattfinden konnte, bereiten heuer die Übernachtungskapazitäten am Kreuzberg Probleme.

"Das ist die einzige gangbare Lösung, die wir gesehen haben. Auch wenn uns bewusst ist, dass das nicht optimal ist für alle. Für uns wäre es schön, wenn das offen ausprobiert wird", sagt Susanne Keller, dritte Vorsitzende der Kreuzbruderschaft. Als einen großen Vorteil der alternativen Unterkünfte nennt Netrval, dass es dort nicht nur gutes Essen gebe, sondern abends auch längere Öffnungszeiten. Letztere seien am Kreuzberg nämlich gekürzt worden. Ausschlaggebend dafür war laut Christian Weghofer, dass es "äußerst schwierig" sei, Mitarbeiter zu finden in der Gastronomie.

Langfristig sollen alle am Kreuberg unterkommen

Neu ist bei der Karlstadter Wallfahrt auch, dass sich die Wallfahrerinnen und Wallfahrer bis Freitag, 8. Juli, auf der Internetseite der Kreuzbruderschaft dafür anmelden müssen. Dabei sollen sie ihre bevorzugte Übernachtungsoption angeben. Auch können die Teilnehmende mitteilen, wenn sie mit bestimmten Freunden oder Familienmitgliedern zusammen in einer Unterkunft nächtigen wollen. Keller: "Dann ist der Abend gesichert, egal ob man da oder dort untergebracht ist." Für eine verbindliche Anmeldung ist eine Anzahlung in Höhe von 38 Euro notwendig.

Eine Dauerlösung ist die Unterbringung an verschiedenen Standorten aus Sicht der Kreuzbruderschaft Karlstadt aber nicht. Das sei nur eine Übergangsphase, versichert Keller. "Unser Ziel ist es, dass alle wieder am Kreuzberg übernachten."

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Karlstadt
Corbinian Wildmeister
Brandschutz
Gaststätten und Restaurants
Kloster Kreuzberg
Pilger
Wallfahrten
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • H. S.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln (Wortwahl) auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • H. H.
    Wenn ich mir die Kommentare ansehe...weiß noch jemand um was im Artikel von H. Waldmeister ging?
    Ich habe eher Sorge, dass sich der Kreuzberg gerade selbst abschafft! Einheimische gehen immer weniger dorthin wegen der tollen "Organisation"!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • A. S.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln (beleidigende Wortwahl) auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • A. S.
    Der Kreuzberg ist also ein beliebtes Ziel für „Wanderer, Familien und Touristinnen“? Was verspricht man sich bei der Mainpost von solchen bescheuerten Formulierungen? Das ist nicht geschlechtersensibel, das ist dumm und irreführend, da steht nämlich, dass es für männliche Touristen unattraktiv ist. - Peinlich, Mainpost! Einmal mehr!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • R. Z.
    In diesem Fall wurden maskuline ("Wanderer") und feminine ("Touristinnen") Formen gemischt, gemeint sind alle Geschlechter.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • A. S.
    Merken Sie nicht selbst, wie daneben das ist, Herr Zimmermann? Sie maßen sich tatsächlich an festzulegen, was Wörter „meinen“, auch wenn es grammatisch völliger Humbug ist? Es gibt „weibliche Wanderer“, weil das generische Maskulinum keine geschlechtsspezifische Information enthält, es gibt aber keine „männlichen Touristinnen“, weil feminine Formen maskuliner Nomen ausschließlich Frauen bezeichnen und nichts „meinen“.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • K. H.
    Bitte noch die eindeutig männlichen "Wallfahrer" in der Überschrift durch "Wallleut" ersetzen. Das ist a) fränkisch und war b) schon immer geschlechtsneutral.

    Und die "Kreuzbruderschaft" sollte sich auch mal was überlegen, um auch die Schwestern nicht mehr zu diskriminieren. Wenn dann aber "Kreuzgeschwisterschaft" dabei herauskommt, werde ich als Franke nur noch sagen: "Bruuader....."
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • M. F.
    Nein, das heißt Wallende.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • K. H.
    @ 333: Stimmt leider so nicht ganz, weil in der Bedeutung immer noch nur männlich: DER Wallende läuft zum Kreuzberg, DIE Wallende dagegen ist ein ziemlich großes Stück Fleisch, und DAS Wallende liegt da, wo eine Befestigungsanlage aufhört. Ist doch alles logisch. Und Goethes Zauberlehrling bringt mit dem Wallenden sogar die Badewanne zum Überlaufen. Deutsche Sprache kann so schön sein....
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • A. H.
    Sehr geehrter Herr Zimmermann,
    merken Sie eigentlich noch, wie Sie persönlich in den Sog dieses kindischen Genderns gerossen werden, wenn sie mit "Argumenten" daher kommen, die lächerlicher nicht sein können - der tun Sie das, weil Sie es müssen?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • R. Z.
    Danke, dass Sie sich Sorgen um mich machen, das ist allerdings nicht nötig.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • A. H.
    Sorgen sind das jetzt meinerseits sicher nicht!😌......
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • A. H.
    ....... eher Belustigung😆
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • K. K.
    Also heißt es in Zukunft:

    Der Wanderer
    Die Touristin
    Der Die Das ? evtl. Läuferer
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • G. A.
    asazyma,
    Manche haben Sorgen, im Englischen gibt es keine Unterscheidungen.
    Da ist ein Tourist ein Tourist und wandern kann man/frau/kind/hund oder Grosseltern.
    Bitte keine peinlichen Belehrungen mehr.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • A. S.
    Peinlich sind die Ausführungen zur Rechtfertigung. Lustig, dass Sie mit dem Englischen kommen, im Deutschen verhält es sich nämlich nicht so viel anders. Wir haben auch generische Formen, nur die explizit weiblichen haben feminine Endungen. Wenn Sie mit Fakten Ihre Probleme haben, brauchen Sie nicht persönlich werden.

    Interessant, wie hier wahllos Kommentare gelöscht werden, die der MP wohl nicht ins Konzept passen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • R. Z.
    Wir moderieren die Kommentare entsprechend unserer Kommentarregeln. Die Kommentarregeln finden Sie unter https://www.mainpost.de/service/intern/netiquette-art-8773641.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • R. A.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln (fehlender Bezug zum Artikel) auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • A. H.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Und Sie wundern sich immernoch, warum das angebliche generische Maskulin nicht alle Menschen anspricht?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten