zurück
Bad Neustadt
Klimaschutzmanager für den Landkreis Rhön-Grabfeld: Grüne wollen nicht bis zur Förderzusage warten
Klimaschutzmanagement oder einen Energiemanager oder doch beides? Der Kreistag diskutierte intensiv über ein Dauerthema. Im Detail gab es keine Einigkeit.
Damit die ganze Welt überlebt, muss auch ein kleiner Landkreis handeln. Deshalb ist das Thema Klimaschutzmanagement immer wieder Thema im Kreistag, so auch am Montag bei der Jahresschlusssitzung.
Foto: Kay Nietfeld | Damit die ganze Welt überlebt, muss auch ein kleiner Landkreis handeln. Deshalb ist das Thema Klimaschutzmanagement immer wieder Thema im Kreistag, so auch am Montag bei der Jahresschlusssitzung.
Gerhard Fischer
 |  aktualisiert: 09.02.2024 00:13 Uhr

Für einige Diskussionen sorgte bei der Jahresschlusssitzung des Kreistags am Montag in der Stadthalle von Bad Neustadt wieder einmal das Thema Klimaschutzmanagement. Die Grünen hatten zur Sitzung noch einen Antrag eingereicht zur Neubesetzung einer Stelle für das Klimamanagement.

Förderzusage für Rhön-Grabfeld steht aus

Die Sache ist etwas kompliziert im Detail. Der Landkreis hatte sei 2021 die Arten- und Klimaschutzmanagerin Margitta Wolf angestellt, die auch eine Klimakonferenz organisiert hatte. Unter Zuhilfenahme von externen Fachleuten wurde die Erstellung eines Klimakonzeptes in Angriff genommen. Mittlerweile hat Margitta Wolf das Landratsamt schon wieder Richtung Thüringen verlassen. Wie und wann die Stelle neu besetzt werden kann, hängt nun nach Angaben von Landrat Thomas Habermann wie auch der Verwaltung von einer Förderzusage ab. Eine Entscheidung sollte eigentlich schon erfolgt sein, wurde nun aber auf Anfang des nächsten Jahres verschoben.       

So lange will Habermann und so lange wollen die Freien Wähler wie auch die CSU warten, bevor man beim Thema Klimamanager weitere Schritte geht. Bereits in der Oktober-Sitzung des Umweltausschusses waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig, dass man mit der Einstellung eines Energiemanagers im Bauamt schneller zu konkreten Ergebnissen kommt, zum Beispiel in Sachen Energieeinsparungen bei Landkreis-Liegenschaften.

Ersetzt ein Energiemanager die Klimamanagerin?

Dieser Energiemanager beziehungsweise diese Energiemanagerin mit ingenieurwissenschaftlicher Ausbildung könnte auch Kommunen im Landkreis beratend zur Seite stehen. Am 16. Dezember endet die Bewerbungsfrist für diesen Posten. Drei Bewerbungen seien bisher eingegangen, so Habermann. Die Aufgaben rund um das Thema Artenvielfalt sollten dafür auf andere Stellen verteilt werden. 

Auch wenn ein zukünftiger Energiemanager einen Teil der Aufgaben eines Klimamanagers erledigt: Die Grünen beharrten mit ihrem Antrag auf die zeitnahe Neuausschreibung eines Klimamanagers, so wie es der seinerzeitige Kreistagsbeschluss vorsieht. Auf die dazugehörige Förderzusage wollten sie wegen der Dringlichkeit der Aufgaben nicht warten. Unterstützung bekamen sie von der SPD, Fraktionssprecher René van Eckert verwies auf den Beschluss zur Einstellung eines Arten- und Klimaschutzmanagers. 

Entscheidung auf Standby stellen

Für die Freien Wähler sah Eberhard Streit viele Vorteile mit dem neuen Energie-Manager, der schnell konkrete Ergebnisse im Sinne des Klimaschutzes liefern werde. Darum könne man beim Thema Klimamanagement die Förderzusage abwarten. Bastian Steinbach von der CSU zeigte sich gesprächsbereit, was die parallele Schaffung eines Energiemanager-Postens-wie auch einer Klimanager-Stelle betrifft. Dennoch wollte er wegen der ausstehenden Förderzusage das Klimamanager-Thema vorerst "auf Standby" stellen. Karl Graf Stauffenberg sah ebenfalls keinen akuten Handlungsbedarf, der Energiemanager werde viele praktische Ergebnisse liefern.

Yatin Shah für die Grünen-Fraktion wollte sich nicht mit einem "Standby" zufriedengeben, man müsse umgehend handeln. Eine solche Stelle koste zwar Geld, die vielen Einspar- und Klima-Effekte für den Landkreis würden sich aber bezahlt machen. Mitnichten sei ein Klimaschutzmanager nur "ein Papiertiger", wie im Gremium befürchtet wurde.  

Am Ende entschied die Mehrheit von Freien Wählern und CSU, mit einer Neubesetzung des Arten- und Klimaschutzmanagements bis zum dazugehörigen Förderentscheid zu warten. Nur der Freie Wähler Frank Helmerich schlug sich auf die Seite von Grünen und SPD, die jetzt schon die Ausschreibung wollten.  

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Bad Neustadt
Gerhard Fischer
Bastian Steinbach
CSU
Eberhard Streit
Freie Wähler
Grünen-Fraktion
Karl Graf
Kreistage
SPD
Thomas Habermann
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Veraltete Benutzerkennung
    Es zeigt sich wieder einmal dass der CSU und der Opflsoftpartei der Klimaschutz wenig wert ist. Bäume umarmen das kann sie die Söder CSU. Wenns konkret wird, ziehen sie den Schwanz ein.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • V. S.
    Rhön-Grabfeld „Zukunft“
    Das selbstgewählte Motto scheinen Landrat, CSU und FW nicht Ernst zu nehmen, wenn selbst auf bereits gefasste Beschlüsse zum Klimaschutz keine Taten folgen…
    Grotesk.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • G. Z.
    Wieder so eine Halbwahrheit! "Wie und wann die Stelle neu besetzt werden kann, hängt nun nach Angaben von Landrat Thomas Habermann wie auch der Verwaltung von einer Förderzusage ab." Das ist natürlich Quatsch. Wenn man einen einstellen will, dann kann man morgen jeden auch ohne Förderzusage einstellen. Und was ein Kreistagsbeschluss zählt, den man im innersten anscheinend gar nicht will, das sieht man am Landrat. Der vollzieht die Beschlüsse einfach nicht. Es handelt sich ohnehin um eine Ersatzbeschaffung. Eine Förderung für eine neue Stelle, ist das natürlich nicht. Ob das auch so im Förderantrag steht? Geld ist für den Landrat halt wichtiger als das Klima. Von Weitsicht zeugt das nicht. Ohnehin schade, dass die bisherige Inhaberin, Frau Wolf gegangen ist. Da lag es ja auch nur am Geld. Der Landrat sollte sich mal ein Beispiel an seinen eigenen großen Trinkwasserplänen nehmen. Da spielt das Geld ja auch keine Rolle. Da wären es hier nur "Peanuts" gewesen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten