
Für einige Diskussionen sorgte bei der Jahresschlusssitzung des Kreistags am Montag in der Stadthalle von Bad Neustadt wieder einmal das Thema Klimaschutzmanagement. Die Grünen hatten zur Sitzung noch einen Antrag eingereicht zur Neubesetzung einer Stelle für das Klimamanagement.
Förderzusage für Rhön-Grabfeld steht aus
Die Sache ist etwas kompliziert im Detail. Der Landkreis hatte sei 2021 die Arten- und Klimaschutzmanagerin Margitta Wolf angestellt, die auch eine Klimakonferenz organisiert hatte. Unter Zuhilfenahme von externen Fachleuten wurde die Erstellung eines Klimakonzeptes in Angriff genommen. Mittlerweile hat Margitta Wolf das Landratsamt schon wieder Richtung Thüringen verlassen. Wie und wann die Stelle neu besetzt werden kann, hängt nun nach Angaben von Landrat Thomas Habermann wie auch der Verwaltung von einer Förderzusage ab. Eine Entscheidung sollte eigentlich schon erfolgt sein, wurde nun aber auf Anfang des nächsten Jahres verschoben.
So lange will Habermann und so lange wollen die Freien Wähler wie auch die CSU warten, bevor man beim Thema Klimamanager weitere Schritte geht. Bereits in der Oktober-Sitzung des Umweltausschusses waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig, dass man mit der Einstellung eines Energiemanagers im Bauamt schneller zu konkreten Ergebnissen kommt, zum Beispiel in Sachen Energieeinsparungen bei Landkreis-Liegenschaften.
Ersetzt ein Energiemanager die Klimamanagerin?
Dieser Energiemanager beziehungsweise diese Energiemanagerin mit ingenieurwissenschaftlicher Ausbildung könnte auch Kommunen im Landkreis beratend zur Seite stehen. Am 16. Dezember endet die Bewerbungsfrist für diesen Posten. Drei Bewerbungen seien bisher eingegangen, so Habermann. Die Aufgaben rund um das Thema Artenvielfalt sollten dafür auf andere Stellen verteilt werden.
Auch wenn ein zukünftiger Energiemanager einen Teil der Aufgaben eines Klimamanagers erledigt: Die Grünen beharrten mit ihrem Antrag auf die zeitnahe Neuausschreibung eines Klimamanagers, so wie es der seinerzeitige Kreistagsbeschluss vorsieht. Auf die dazugehörige Förderzusage wollten sie wegen der Dringlichkeit der Aufgaben nicht warten. Unterstützung bekamen sie von der SPD, Fraktionssprecher René van Eckert verwies auf den Beschluss zur Einstellung eines Arten- und Klimaschutzmanagers.
Entscheidung auf Standby stellen
Für die Freien Wähler sah Eberhard Streit viele Vorteile mit dem neuen Energie-Manager, der schnell konkrete Ergebnisse im Sinne des Klimaschutzes liefern werde. Darum könne man beim Thema Klimamanagement die Förderzusage abwarten. Bastian Steinbach von der CSU zeigte sich gesprächsbereit, was die parallele Schaffung eines Energiemanager-Postens-wie auch einer Klimanager-Stelle betrifft. Dennoch wollte er wegen der ausstehenden Förderzusage das Klimamanager-Thema vorerst "auf Standby" stellen. Karl Graf Stauffenberg sah ebenfalls keinen akuten Handlungsbedarf, der Energiemanager werde viele praktische Ergebnisse liefern.
Yatin Shah für die Grünen-Fraktion wollte sich nicht mit einem "Standby" zufriedengeben, man müsse umgehend handeln. Eine solche Stelle koste zwar Geld, die vielen Einspar- und Klima-Effekte für den Landkreis würden sich aber bezahlt machen. Mitnichten sei ein Klimaschutzmanager nur "ein Papiertiger", wie im Gremium befürchtet wurde.
Am Ende entschied die Mehrheit von Freien Wählern und CSU, mit einer Neubesetzung des Arten- und Klimaschutzmanagements bis zum dazugehörigen Förderentscheid zu warten. Nur der Freie Wähler Frank Helmerich schlug sich auf die Seite von Grünen und SPD, die jetzt schon die Ausschreibung wollten.
Das selbstgewählte Motto scheinen Landrat, CSU und FW nicht Ernst zu nehmen, wenn selbst auf bereits gefasste Beschlüsse zum Klimaschutz keine Taten folgen…
Grotesk.