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Bad Neustadt
Klimaschutz im Landkreis Rhön-Grabfeld: Warum Landrat Habermann keine Windräder will
5 Fragen an den Landkreis zum Thema Klimaschutz: Wann kommt der Energiemanager und was hat Photovoltaik im Landschaftsschutzgebiet zu suchen?
Eine solche Ansicht wie hier aus der Umgebung von Lichtenfels in Oberfranken soll es in der Rhön nicht geben: Landrat Thomas Habermann spricht sich weiter gegen Windräder in den Höhenlagen der Rhön aus.
Foto: Herbert Ramer | Eine solche Ansicht wie hier aus der Umgebung von Lichtenfels in Oberfranken soll es in der Rhön nicht geben: Landrat Thomas Habermann spricht sich weiter gegen Windräder in den Höhenlagen der Rhön aus.
Gerhard Fischer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 17:49 Uhr

Klimaschutz ist das große Thema der Zeit, auch der Landkreis befasst sich mit seinen Gremien oft mit der Frage nach Klimaneutralität und Klimaschutzmanagement. Diese Redaktion hat einige Fragen an Landrat Thomas Habermann zum Stand der Dinge in Sachen Klimaschutz geschickt.

1. Wann wird der Landkreis klimaneutral?

Klimaneutralität ist ein hochkomplexer Begriff, der als Schlagwort gebraucht wird, aber viel physikalischen Sachverstand braucht. Der Landkreis hat die Förderung eines Klimaschutzkonzeptes beantragt, mit einer Bewilligung wird in der ersten Jahreshälfte 2023 gerechnet. Darin werden die klimapolitischen Ziele aufgelistet, wozu auch die Klimaneutralität gehört.

2. Wann wird der Energiemanager/die Energiemanagerin vorgestellt? Sind schon Bewerbungen eingegangen?

Die nächste Sitzung des Kreisausschusses ist am 23. Januar 2023. Ziel ist es, dabei die neue Person vorzustellen. Bisher sind drei Bewerbungen eingegangen.

3. Bayern braucht mehr Windräder. Kann sich der Landrat mehr Windkraft auch in der oberen Rhön vorstellen? 

Die Hochlagen der Rhön sind Teile des Biosphärenreservats. Im Rahmenkonzept ist ausgeführt, dass das Landschaftsbild der Rhön überregionale Bedeutung hat und es besonders zu schützen ist. Das Landschaftsbild ist von besonders beeinträchtigenden Infrastruktureinrichtungen frei zu halten. Dadurch ist es auch gelungen, die SuedLink-Trasse in Erdkabelbauweise zu realisieren. Eine wichtige Aufgabe im Biosphärenreservat ist auch die Biodiversität.  Der Bau von Windrädern könnte mit diesem Ziel im Widerspruch stehen. Deshalb bleiben die Hochlagen tabu. Außerdem hat der Landkreis schon mehr Windkraftflächen bereitgestellt als es die bayerischen Pläne fordern.    

4. Beispiel Leutershausen: Die Photovoltaik ist in Landschaftsschutzgebieten angekommen. Wie steht der Landrat dazu? 

Die Thematik ist sehr sensibel zu betrachten, da es insbesondere um den Erhalt des Landschaftsbildes geht. Um "Löcher" zu vermeiden, wurden bisher nur Flächen am Rand von Schutzgebieten für solche Ausnahmen herangezogen, außerdem mussten neue Ersatzflächen ausgewiesen werden. Das ist aufwändig, hat sich aber bewährt. Wir erwarten eine weitere Aufweichung, aber keine komplette Öffnung, im Kern werden die Landschaftsschutzgebiete in Rhön-Grabfeld erhalten bleiben. 

5. Wo sieht man als Landratsamt die größten Sparpotenziale?

Die größten Potenziale bestehen da, wo der Landkreis selbst tätig werden kann. Das wäre am Landratsamtsgebäude selbst oder bei den Landkreis-Schulen. Die energetische Sanierung vieler Landkreis-Schulen ist ein Beispiel, aber auch andere Sanierungsmaßnahmen tragen zu einer Reduzierung der Umweltbelastungen bei.   

 
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  • V. S.
    „Hatte sich nicht seinerzeit auch unser Landrat für einen genossenschaftlich genutzten Windpark bei Wülfershausen stark gemacht, bevor er die Windkraftnutzung in der Heimat plötzlich für "unrentabel" hielt und sich um 180 Grad drehte? Genau wie Horst "Drehhofer"! Aber es kam noch besser: Seit dem 1. Januar 2021 ist die Überlandwerk Rhön GmbH nämlich neuer Gesellschafter der Energieallianz Bayern, die sich zum Ziel gesetzt hat, Projekte im Bereich erneuerbare Energien zu realisieren. Jawohl! Und wer ist der Aufsichtsratsvorsitzende der Überlandwerk Rhön GmbH? Wer? Richtig - unser Landrat! Wo er doch die Windkraftnutzung bei uns für so unrentabel hält.

    Ausgerechnet! Die ehemaligen Genossen schäumen vor Wut. Das sei kein "Schlag ins Gesicht", sondern ein "Tritt in die Eier", äußerte ein Betroffener in bestürzender Direktheit.“

    https://www.mainpost.de/regional/rhoengrabfeld/glosse-politikverdrossenheit-art-10579968
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  • R. O.
    wenn der Landrat, Herr Habermann, keine Windräder will, muß er aber auch erklären können, welche Energien er in Zukunft einsetzen will. der Abbau der fosilen Energien geht zu Ende. in Mitteleuropa gibt es zwar sehr viel Wald, aber daran hat Gott sei Dank niemand Interesse, den zu verfeuern. es gibt zwar noch viel Braunkohle (besonders in Polen), aber der Wirkungsgrad in den Kohlekraftwerken in sehr schlecht . die Importenergie muß halt importiert werden, ob aus Russland, Saudi-Arabien etc. Wir bleiben in einer Abhängigkeit. Unabhängiger können wir nur mit alternativer Energie die vor Ort erzeugt wird. in erster Linie Photovoltaik und Windräder.
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  • H. S.
    "Klimaneutralität ist ein hochkomplexer Begriff, der als Schlagwort gebraucht wird, aber viel physikalischen Sachverstand braucht". Wenn man dieses Interview liest, stellt man fest, das genau ihner, Herr Landrat, dieser Sachverstand leider völlig fehlt.
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  • T. R.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • D. B.
    Was für ein bla bla... ich meine nicht die Fragen, sondern die Antworten. @ karhrin84 ich gebe Ihnen, wie oft, recht
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  • K. L.
    So wird der Landkreis nie klimaneutral. Da ändert auch eine weitere Personalie nichts; die Anzahl nichtproduktiver Verwaltungskräfte wird weiter erhöht.
    Wenn Windräder effizient arbeiten sollen, dürfen sie nicht in Tälern versteckt werden, sondern müssen oben auf den Bergen aufgestellt werden.
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  • E. W.
    Das wären nur halbe Sachen. Aus Gründen der Effizienz könnte man die Täler doch auch zuschütten und so mehr Leistung gewinnen.
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  • H. S.
    Man könnte auch Löcher graben, die Windräder da reinbauen und anschließend alles zuschütten. Dann hätte man Windräder, die niemanden stören... /Ironie off
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  • R. O.
    Löcher graben gibts doch schon lange. schauen Sie sich die Braunkohlegebiete in west- un d Ostdeutschland an.
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  • D. K.
    Wenn man Wasser in diese Löcher füllt könnte man Seen daraus machen.

    Kann man zwar nicht richtig nutzen weil die Ufer nachrutschen, sehen aber aus einiger Entfernung ganz schick aus.
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