Einen symbolischen Scheck in Höhe von fast 6,2 Millionen Euro überreichte Bayerns Staatsminister für Gesundheit und Pflege, Klaus Holetschek, für den 23 Millionen teuren Neubau des BRK-Senioren-Wohnparks des Bezirksverbands des BRK in Bad Neustadt. Dessen Vorsitzender Bernd Weiß nahm ihn gemeinsam mit Einrichtungsleiterin Elke Müller und dem Landtagsabgeordneten Steffen Vogel entgegen. Mit ihnen freuten sich Landrat Thomas Habermann, Bad Neustadts Zweiter Bürgermeister Norbert Klein und die stellvertretende Leiterin der Landesstelle für Pflege, Kristina Stauber.
In Zukunft müsse das Thema Pflege anders gedacht werden, so der Staatsminister. Der Freistaat unterstütze gerne finanziell solche Projekte. Dabei sei Praxiserfahrung notwendig. Diese besitze das Bayerische Rote Kreuz. Jetzt müssten die Weichen in der Pflege gestellt werden. Das geschehe zum Beispiel durch das Programm "Pflege SoNah". Es seien weitere finanzielle Mittel notwendig, um die sogenannte personenzentrierte Pflege zu verwirklichen.
98 Pflegeplätze sind in dem Neubau geplant
Klaus Holetscheks besonderer Dank galt den Pflegekräften des BRK-Alten- und Pflegeheims in Bad Neustadt. "Wir müssen die Finanzierungsmöglichkeiten schaffen und nicht vom Sozialgesetzbuch her denken, sondern von dem, was die Menschen brauchen." Der Neubau des BRK-Alten- und Pflegeheimes sei der richtige Schritt in die richtige Richtung. "Ich bin überzeugt, dass es eine tolle Einrichtung wird, die für die Menschen in der Region da ist und etwas Besseres kann es nicht geben."
Zuvor hatte Bernd Weiß als Vorsitzender des BRK-Bezirksverbands Unterfranken die Gäste begrüßt. Die Bescheidübergabe nannte er einen Anlass zur Freude, nicht nur für den Bezirksverband Unterfranken als Träger der Einrichtung, sondern für die gesamte Region. 23 Millionen Euro für den Neubau des BRK-Alten- und Pflegeheimes seien kein "Pappenstiel", aber nach gut vier Jahrzehnten sei ein Neubau notwendig. Nach "drei Anläufen" sei es gelungen, mit Unterstützung von Landrat Thomas Habermann, das innovative Konzept für das Ministerium zu erarbeiten. 98 Pflegeheimplätze und vier Kurzzeitpflegeplätzen solle im neuen BRK-Senioren-Wohnpark entstehen. Wichtig dabei sei der Mehrwert für die Bewohner.
Die Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessern
Landtagsabgeordneter Steffen Vogel verwies auf die kleineren Ortschaften, in denen ältere Menschen auf Hilfe angewiesen seien. Auch dafür stehe das neue Förderprogramm des Ministeriums "Pflege SoNah". Gebäude seien zwar notwendig, viel wichtiger aber seien die Pflegekräfte. "Das ist eine große Herausforderung, der wir uns stellen müssen."
"Heute ist ein Tag, um Dankeschön zu sagen", betonte Landrat Thomas Habermann. Als Kind sei es für ihn immer beklemmend gewesen, in Altenheime zu gehen. Heute sei das anders. "Hier ist Licht und Sonne und man spürt eine wohltuende Atmosphäre." Die Generation der "Babyboomer" komme demnächst ins Rentenalter. "Das ist die Generation, die eventuell einmal in einem attraktiven Alten- und Pflegeheim leben möchte." Keinesfalls dürfe man die Pflege schlecht reden. Die Pflege sei ein Beruf, in dem man die größte Lebensbefriedigung erlebe, wenn man alten Menschen helfen kann. Deshalb sei es wichtig, weiterhin die Arbeitsbedingungen zu verbessern, um junge Menschen für diesen Beruf zu begeistern. Dank galt deshalb den Pflegekräften. Ein Projekt von 23 Millionen Euro sei nicht alleine zu bewältigen. Unterstützung durch den Freistaat Bayern sei deshalb enorm wichtig.
Der Landkreis steht vor großen Herausforderungen
Stellvertretender Bürgermeister Norbert Klein dankte für die Unterstützung im Namen der Stadt Bad Neustadt. Auch er ging auf die Wichtigkeit der Pflegekräfte ein und dankte dem BRK-Bezirksverband für den Neubau in der Kreisstadt. Gerade in Rhön-Grabfeld stehe man, was die Pflege betrifft, aufgrund der Schließung einer Einrichtung vor großen Herausforderungen.
Heimleiterin Elke Müller schloss sich mit einem Dankeschön für die finanzielle Unterstützung, besonders an die Verantwortlichen und den Bezirksverband Unterfranken, an. Sie verwies auf die aushängenden Pläne, die den Neubau zeigen, der auf dem jetzigen Parkplatz gegenüber dem Altbau entsteht. "Eigentlich wollten wir schon lange umgezogen sein, jetzt freuen wir uns darauf, wenn es los geht."