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Mellrichstadt
Keine Einigung über Haustarif: IG Metall ruft am Freitag erneut zu Warnstreiks bei Lisi in Mellrichstadt auf
Nachdem der Arbeitgeber laut IG Metall seinen Beschäftigten weiterhin einen Haustarifvertrag verweigert, reagiert die Gewerkschaft. Drei Schichten streiken.
Am Freitag, 29. September, wird zum zweiten Mal bei Lisi in Mellrichstadt gestreikt, um den Forderungen nach einem Haustarifvertrag Nachdruck zu verleihen (Bild vom ersten Streik am 24. August). 
Foto: Eckhard Heise | Am Freitag, 29. September, wird zum zweiten Mal bei Lisi in Mellrichstadt gestreikt, um den Forderungen nach einem Haustarifvertrag Nachdruck zu verleihen (Bild vom ersten Streik am 24. August). 
Simone Stock
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:52 Uhr

Die IG Metall Schweinfurt ruft die Beschäftigten der Firma Lisi Automotive KKP in Mellrichstadt an diesem Freitag zu Warnstreiks auf. Wie es in einer Mitteilung der Gewerkschaft heißt, weigere sich der Arbeitgeber weiterhin, mit der Gewerkschaft über einen Haustarifvertrag zu verhandeln.

"Trotz aller Bemühungen der IG Metall Schweinfurt, Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeber zu führen hat der Werkleiter, Herr Schweigert, nicht auf die Aufforderung reagiert", teilt die Gewerkschaft mit. Stattdessen habe es eine Antwort aus der Firmenzentrale in Frankreich gegeben. Von dort hieß es, so die IG Metall, dass man hinter der verweigernden Haltung des örtlichen Managements stehe.

Gewerkschaft will Druck auf Unternehmen ausüben

"Genau deshalb gibt es in Deutschland ein Streikrecht. Unsere Mitglieder arbeiten hart und verdienen eine faire Entlohnung und bessere Arbeitsbedingungen. Daher sehen wir uns gezwungen, zu Warnstreiks aufzurufen, um Druck auf das Unternehmen auszuüben", so Reiner Gehring, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Schweinfurt.

Bereits am 24. August hatten rund 130 Beschäftigte bei Lisi ihre Arbeit niedergelegt und gestreikt. Die Beschäftigten selbst hätten sich laut IG Metall in einer Betriebsversammlung zuletzt mit großer Mehrheit für die Einführung eines Haustarifvertrags ausgesprochen. Es war der erste Warnstreik der Unternehmensgeschichte am Standort in Mellrichstadt, wo nach Angaben des Unternehmens rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten.

IG Metall strebt unter anderem einheitliche Regelung der Zuschläge an

Dabei ist die Forderung nicht neu. Wie Reiner Gehring beim ersten Warnstreik vor Ort deutlich machte, war der Wunsch nach einem Haustarifvertrag schon vor der Corona-Pandemie an die Unternehmensführung herangetragen worden. Werkleiter Roger Schweigert hatte gegenüber dieser Redaktion die ablehnende Haltung der Unternehmensführung diesbezüglich wiedergegeben: "So gut wie alle Forderungen finden sich bereits in den Betriebsvereinbarungen wieder."

Bei den Forderungen geht es laut Gewerkschaft um einen Tarifvertrag zu Urlaubs- und Weihnachtsgeld, eine einheitliche Regelung der Zuschläge und Tarifverträge für Auszubildende. Die IG Metall moniert, dass die Arbeitsbedingungen bei Lisi – das Unternehmen konstruiert, fertigt und vertreibt Befestigungs- und Verbindungselemente für die Automobilindustrie – aufgrund des fehlenden Vertrags sehr unterschiedlich und zum großen Teil nicht rechtssicher vereinbart seien.

Alle drei Schichten sind zum Streik aufgerufen

Die Warnstreiks an diesem Freitag werden ohne zentrale Kundgebungen auf allen drei Schichten stattfinden, um die Bedeutung der Forderungen der Gewerkschaft zu unterstreichen, kündigt die IG Metall an. Reiner Gehring betont jedoch, dass die Gewerkschaft weiterhin bereit für Verhandlungen sei, um eine für beide Seiten akzeptable Einigung zu erzielen.

Die Warnstreiks bei Lisi Automotive KKP finden an diesem Freitag um 2, 10 und 18 Uhr vor dem Drehkreuz gegenüber dem  Parkplatz in der Lohstraße statt. Aufgerufen sind die Beschäftigten der 3. Schicht/ Nachtschicht (2 Uhr), die Beschäftigten der 1. Schicht inklusive Angestelltenbereiche und Auszubildende (10 Uhr) und die Beschäftigten der 2. Schicht/Spätschicht (18 Uhr). 

 
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