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Mellrichstadt
Forderung nach einem Haustarifvertrag: IG Metall ruft zu Warnstreik bei Lisi in Mellrichstadt auf
Weil sich die Firma laut IG Metall weigert, Verhandlungen für einen Haustarifvertrag aufzunehmen, kommt es am Donnerstag zum Streik in Mellrichstadt.
Die IG Metall (Symbolfoto) ruft die Beschäftigten von Lisi in Mellrichstadt am Donnerstag zu einem Warnstreik auf.
Foto: Henning Kaiser | Die IG Metall (Symbolfoto) ruft die Beschäftigten von Lisi in Mellrichstadt am Donnerstag zu einem Warnstreik auf.
Christian Hüther
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:54 Uhr

Die IG Metall ruft die Beschäftigten von Lisi in Mellrichstadt am Donnerstag zu einem Warnstreik auf. Wie es in einer Mitteilung der Gewerkschaft heißt, weigere sich der Arbeitgeber, mit der Gewerkschaft über einen Haustarifvertrag zu verhandeln.

Die IG Metall moniert, dass die Arbeitsbedingungen bei Lisi – das Unternehmen konstruiert, fertigt und vertreibt Befestigungs- und Verbindungselemente für die Automobilindustrie – aufgrund des fehlenden Vertrags sehr unterschiedlich und zum großen Teil nicht rechtssicher vereinbart seien.

Forderungen der IG Metall an Lisi in Mellrichstadt bestehen schon länger

Die Forderungen nach einem Haustarifvertrag sind nicht neu. Bereits vor der Corona-Pandemie habe die Gewerkschaft den Arbeitgeber zu Verhandlungen aufgefordert und ihre Forderungen übermittelt. Dabei gehe es, so die Mitteilung weiter, um einen Tarifvertrag zu Urlaubs- und Weihnachtsgeld, eine einheitliche Regelung der Zuschläge und Tarifverträge für Auszubildende. 

Die Beschäftigten selbst hätten sich in einer Betriebsversammlung zuletzt mit großer Mehrheit für die Einführung eines Haustarifvertrags ausgesprochen. Zu einer Verhandlung mit der Werkleitung kam es jedoch nicht, so die IG Metall. Sie schreibt: Der Werkleiter sehe "keine Option und Notwendigkeit für die Einführung eines Haustarifvertrags". Und: Die Befragung in der Betriebsversammlung habe der Arbeitgebervertreter als manipulativ abgetan.

Lisi in Mellrichstadt: Gewerkschaft kritisiert Haltung des Arbeitgebers

Die Gewerkschaft kritisiert diese Haltung. "Dies einfach zu ignorieren, trägt nicht gerade zur Mitarbeitermotivation bei. Und das in einer Zeit, in der überall Fachkräfte dringend gesucht werden", sagt Reiner Gehring, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Schweinfurt. 

Gehring verweist zudem auf den Code of Conduct von Lisi Automotiv. Dort stehe explizit festgeschrieben, dass Unternehmen die Vereinigungsfreiheit und die wirksame Anerkennung des Rechts auf Tarifverhandlungen wahren sollte.

Der Arbeitgeber, so der Gewerkschafter, habe es deshalb alleine zu verantworten, dass es jetzt zu Streikmaßnahmen komme. Die Auseinandersetzung könnte "ganz schnell" beendet werden, wenn man sich an einen Tisch setze und verhandeln würde. 

Der Kundgebung vor dem Lisi-Werk in Mellrichstadt beginnt am Donnerstag, 24. August, ab 13 Uhr. Am Standort Mellrichstadt arbeiten nach Angaben des Unternehmens rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

 
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