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Mellrichstadt
"Frühschluss-Aktion" bei Lisi in Mellrichstadt: Beschäftigte kämpfen weiter für Tarifvertrag
Beschäftigte der Firma Lisi Automotive KKP in Mellrichstadt sind dem Aufruf der IG Metall gefolgt und vier Stunden früher ins Wochenende gestartet. Was fordern sie?
'Frühschluss-Aktion' der IG Metall: Knapp die Hälfte der Beschäftigten der Firma Lisi Automotive KKP in Mellrichstadt ging am Freitag früher nach Hause.
Foto: Franziska Sauer | "Frühschluss-Aktion" der IG Metall: Knapp die Hälfte der Beschäftigten der Firma Lisi Automotive KKP in Mellrichstadt ging am Freitag früher nach Hause.
Franziska Sauer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:54 Uhr

Pünktlich um 10 Uhr in der Loh: Bei Lisi Automotive KKP in Mellrichstadt verließen gut die Hälfte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über das Drehkreuz das Betriebsgelände und machten sich,  begleitet von den üblichen Trillerpfeifen und Musik, vier Stunden vor Schichtende auf den Nachhauseweg. Zugegen war auch Reiner Gehring, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Schweinfurt.

"Insgesamt gehen bei unserer Frühschluss-Aktion heute knapp die Hälfte der Arbeitnehmer vier Stunden früher nach Hause", sagte Reiner Gehring. Bereits im August hatten hier rund 130 Beschäftigte des französischen Konzerns die Arbeit niedergelegt. Sie fordern einen Tarifvertrag zu Urlaubs- und Weihnachtsgeld, eine einheitliche Regelung der Zuschläge und Tarifverträge für Auszubildende.

Unterschiedliche Arbeitsbedingungen bei Lisi in Mellrichstadt: "Belegschaft wird gespalten"

Die Werkleitung hat die Forderung nach einem solchen Haustarifvertrag bisher zurückgewiesen. Bei Lisi gilt somit kein Tarifvertrag, die Arbeitsbedingungen seien dementsprechend sehr unterschiedlich. Das bestätigten auch mehrere Beschäftigte auf Nachfrage dieser Redaktion: "Bei uns wird das unterschiedlich gehandhabt. Die Belegschaft wird gespalten."

Die Arbeit sei momentan sehr nervenaufreibend, beklagt ein Mitarbeiter. Man fühle sich "auf Schritt und Tritt beobachtet". Auf die Belegschaft werde Druck ausgeübt, so Reiner Gehring. "Seid mutig, wenn wir zusammenstehen, kann uns nichts passieren", sagte er zu den rund 40 Frühschichtlern. Die Kollegen aus der Nachtschicht hätte es ihnen bereits vorgemacht. "Auch ihr steht heute hier für einen Tarifvertrag. Dafür werden wir kämpfen, bis wir ihn haben." Die Spätschicht sei um 18 Uhr ebenfalls zu der Frühschluss-Aktion aufgerufen.

Reiner Gehring kündigte an: Sollte der Warnstreik keinerlei Wirkung zeigen, es zu keinen Verhandlungen kommen, folge Mitte Oktober eine offene Mitgliederversammlung der IG Metall mit Urabstimmung über den unbefristeten Arbeitskampf. Doch er betonte mehrmals: "Das wollen wir nicht!"

 
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  • Peter Koch
    "Seid mutig, wenn wir zusammenstehen, kann uns nichts passieren"
    Ausser, dass der Konzern das Werk einfach schliesst kann wirklich nichts passieren.
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