Wenn sich am Montag, 26. Juni, die Mitglieder des Rhönklub-Zweigvereins Bad Neustadt zu ihrer Hauptversammlung treffen, steht ein Punkt zur Diskussion, der nicht nur Mitglieder des Neustädter Traditionsvereines beschäftigen dürfte. Ab 17 Uhr soll im Restaurant da Rosario auch über die Zukunft des Neustädter Hauses entschieden werden.
Bekanntlich ist das beliebte Rhöner Wanderziel seit dem vergangenen Oktober nicht mehr bewirtschaftet, da der Vertrag mit den bisherigen Pächtern ausgelaufen ist und sich auch kein Nachfolger fand. Hintergrund dafür war der bauliche Zustand des in die Jahre gekommenen Gebäudes. Unter anderem durften aufgrund des mangelnden Brandschutzes ein Großteil der Übernachtungsmöglichkeiten nicht mehr angeboten werden.
Eine umfassende und aufwändige Sanierung des Bauwerks wäre erforderlich. Der Zweigverein sah sich aber nicht in der Lage, diese Sanierung zu stemmen. Selbst wenn es gelungen wäre, die Finanzierung zu klären, bei einem Durchschnittsalter der Mitglieder von weit über 70 Jahren sah man sich nicht in der Lage, die für eine so aufwändige Sanierung anfallenden Organisationsarbeiten zu bewältigen.
Junges Unternehmerpaar mit überzeugendem Konzept
Bei der Hauptversammlung 2021 beschlossen die Teilnehmer, ein Gremium zu bilden, das sich mit der Zukunft des Neustädter Hauses befasst. Und hier kam man schweren Herzens zu der Lösung, das Haus mit seiner einzigartigen Lage zu verkaufen. Falls sich ein Verkauf abzeichne, hatte Vorsitzender Reinhold Halbing damals angekündigt, solle darüber in einer Mitgliederversammlung entschieden werden.
Nun ist es so weit. In einem Bewerbungsverfahren hat ein junges Unternehmerpaar aus dem Raum Bad Neustadt ein Konzept vorgelegt, dass die Rhönklub-Verantwortlichen offensichtlich so überzeugt hat, dass sie es in der Hauptversammlung zur Abstimmung stellen werden.
Die beiden planen, das Haus nach dem Kauf umfassend zu modernisieren, wollen dabei aber nicht nur den Namen "Neustädter Haus", sondern auch den Hüttencharakter erhalten und an die Rhön-Klub-Geschichte des Hauses erinnern. Das Untergeschosse wie auch das ebenfalls massiv gebaute Erdgeschoss sollen umgebaut, das erste und zweite Obergeschoss sowie das Dach des Nebengebäudes müssen abgerissen und neu errichtet werden.
Neustädter Haus soll Raststation mit Hüttenflair bleiben
Die potenziellen Käufer planen, einen Pächter für das Untergeschoss zu finden. Hier sollen, wie bisher auch, Wanderer, Biker oder Besucher des nahen Klettergartens eine attraktive Raststation mit Rhöner Hütten-Flair vorfinden. Im Rest des Gebäudes sollen einerseits Tagungsräumlichkeiten, aber auch Ferienwohnungen oder ein Schlafsaal für Wanderer eingerichtet werden. Die Tagungsräume sollen sowohl vermietet werden, aber es sollen auch Seminare für Teambuilding oder zum Beispiel Yoga angeboten werden.
Von den Behörden habe es erste positive Signale zu dem Vorhaben gegeben, sodass die Investoren in diesem Jahr den Kauf und die Planung angehen wollen. Im nächsten Jahr soll der Bau beginnen und Mitte 2025 soll dann das Neustädter Haus wieder eröffnet werden. Zunächst ist aber erst die Zustimmung der Bad Neustädter Rhönklub-Mitglieder bei der Hauptversammlung am Montag erforderlich.