
Ab Ostersamstag gibt es für sportliche und höhenangstfreie Rhönbesucher eine neue touristische Attraktion: Direkt neben dem Neustädter Haus eröffnet an diesem Tag der Kletter- und Erlebnispark Kreuzberg.
Bevor Hobbykletterer in den Wipfeln der Bäume am Kreuzberg-Südhang ihren Spaß haben dürfen, wurde jetzt in kleinem Kreis die „Erstbesteigung“ gefeiert. Stefanie Kneipp, die mit ihrem Lebensgefährten Thomas Börner den Kletterpark betreibt, nutzte die Gelegenheit, auf den Bau der Anlage zurückzuschauen.
Im vergangenen halben Jahr seien auf der 16 000 Quadratmeter großen Anlage rund 2000 Meter Stahlseil, 2000 Seilklemmen, 3000 Muttern, drei Tonnen Lärchenholz und 200 Gewindespindeln verbaut worden. Daraus habe der gelernte Berufskletterer Börner bislang 54 Plattformen, 60 Kletterelemente und neun Seilrutschen gebaut. Teils in Zehnstundentagen bei „brutalem Wetter“, berichtete Kneipp. Jetzt habe der TÜV die Anlage abgenommen und sie könne in Betrieb gehen.
Der Klettergarten startet jetzt mit sechs der acht geplanten Parcours, informierte Börner. Die beiden fehlenden Kletterrouten befinden sich aber schon im Bau. Entstehen soll demnächst auch ein „Waldkino“ für Mütter oder Väter, die sich nicht trauen, mit ihrem Nachwuchs bis auf zehn Meter Höhe in die Bäume zu steigen. Für die kleineren Gäste soll ein Niedrig-Seilgarten entstehen, und als weitere Attraktion soll im Seilgarten ein Mountainbike-Element eingebaut werden. Das entsprechende Rad hatte Bernhard Wolf schon zur Eröffnung mitgebracht.
Auch andere Firmen aus der Region haben den Bau unterstützt, dankte Kneipp. Besonders hob sie aber das Engagement der beiden „Holzwürmer“ und Freunde des Neustädter Hauses, Günter Maisch und Ludwig Rothaug, hervor. Die beiden – gemeinsam mehr als 160 Jahr alt – haben die Kletterparkhütte mit dem Empfang gebaut.
Angetan von der Anlage in der herrlichen Natur des Bischofsheimer Stadtwalds zeigten sich dann auch der stellvertretende Bürgermeister von Bischofsheim, Egon Sturm, und Pater Augustin, der den Kletterpark segnete und immer unfallfreies Klettern wünschte. Sturm zeigte sich auch angenehm überrascht, wie gut sich die in den Buchenwald einpasse.
Altlandrat Gottfried Miller, „dessen Herz am Neustädter Hauses hängt“, bezeichnete den Kletterpark als weitere touristische Bereicherung für die Kreuzbergregion. Mit dem Flow-Trail, der demnächst ebenfalls offiziell in Betrieb genommen wird, dem Paragliding-Gelände und dem von ihm eingerichteten Seniorenwanderweg am Neustädter Haus entstehe so ein neuer touristischer Schwerpunkt am Südhang des Kreuzbergs. Nachdem der Worte genug gewechselt und die Anlage gesegnet war, stand der Praxistest an. Bischofsheims Tourismusreferent Gerhard Nägler, Egon Sturm und Benedikt Wolf übernahmen die „Erstbesteigung“. Unter Anleitung von Thomas Börner erklommen sie den verschneiten Parcours, kletterten, balancierten oder rutschten jeweils gut gesichert – und waren begeistert. Es macht Spaß und ist durchaus anspruchsvoll, so das Fazit. Entsprechend zuversichtlich zeigten sich alle, dass das neue Angebot gut angenommen wird.
Der Kletter- und Erlebnispark Kreuzberg ist künftig jeweils von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet, letzter Einlass ist 90 Minuten vor Ende der Öffnungszeit. Gruppen oder Schulklassen sollten sich anmelden, Tel. (01 51) 52 54 38 40.
Es wäre schön, wenn hier nicht solche Fehlbezeichnungen ("es steht ja so in der Zeitung") den richtigen Sprachgebrauch verfälschen würden.