
Es stand zu befürchten und ist nun auch so eingetreten: Die Corona-Zahlen in Rhön-Grabfeld erreichten am Donnerstag bislang unerreichte Höhen. So wurden dem Robert Koch-Institut 174 neue Infektionen gemeldet. Auch weil einige der Fälle rückwirkend in die Statistik eingingen, war diese Zahl so hoch wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Damit schoss auch der Sieben-Tage-Inzidenzwert von 398,7 am Vortag erstmals über die Grenze von 500 auf einen ebenfalls bislang nie erreichten Wert von 513,1.
Das bedeutet, dass in den vergangenen sieben Tagen 408 neue Covid-19-Infektionen registriert wurden, was gut 0,5 Prozent der Landkreisbevölkerung entspricht. Mit der hohen Zahl an neuen Meldungen wurde nun auch die Grenze von 5000 Infektionsfällen seit Pandemie-Beginn überschritten. Die 5115 registrierten Infektionen entsprechen jetzt schon 6,43 Prozent der Kreisbevölkerung.
Schwerpunkte in Kindergärten und Schulen
Dabei ist als Ursache der Neuinfektionen kein spezieller Anlass zu erkennen, informierte eine Sprecherin des Landratsamts auf Nachfrage. Das Ausbruchsgeschehen sei diffus. Es seien vor allem wieder Kindergärten und Schulen betroffen. Das bestätigen auch die nach Alter aufgeschlüsselten Fallzahlen. Der höchste Inzidenzwert mit 1038 wurde wiederum bei Kindern zwischen fünf und 14 Jahren registriert. Von dort aus dürfte sich das Infektionsgeschehen in die Familien hinein verbreiten. So wurden in der Altersgruppe von 35 bis 59 Jahren in der vergangenen Woche 151 Covid-Fälle registriert.
Schließlich erreichte am Donnerstag auch die Zahl der aktuellen Infektionen einen neuen Rekordwert. Insgesamt 693 Personen gelten derzeit als Corona-positiv. Die höchste Anzahl von Fällen weist wiederum die Kreisstadt mit 149 auf, gefolgt von Bad Königshofen mit 57. Auf die Bevölkerungszahl bezogen, dürfte in Höchheim der höchste Prozentsatz von Infizierten zu finden sein. Bei etwa 1080 Einwohnern sind hier immerhin 39 Fälle registriert. Weiterhin hoch sind auch die Infektionszahlen in Hohenroth mit 35 und Bischofsheim mit 34. Die wenigsten Werte im Landkreis weisen Willmars mit zwei und Aubstadt mit nur einem Fall auf.
Zwölf freie Intensivbetten am Campus
Die Lage in den Intensivstationen ist weiterhin schwierig, hat sich aber, was die freien Betten betrifft, leicht entspannt. Statt vier am Vortag waren, laut den Angaben des Deutschen Intensivregisters, am Donnerstag nunmehr zwölf Intensivbetten am Rhön-Klinikum Campus nicht belegt. Von den 140 Betten (inklusive Wachstation) waren weiterhin 13 mit Covid-19-Patienten belegt. Acht davon mussten invasiv beatmet werden.
Auch wenn derzeit immer wieder Impfdurchbrüche registriert werden, belegt der wöchentlich vom Landesamt für Gesundheit vorgelegte Vergleich der Inzidenzzahlen von Geimpften und Ungeimpften in Bayern erneut, wie gut die Impfung wirkt. Nach den Zahlen von Donnerstag beläuft sich die Inzidenz bei den Geimpften aktuell auf 109,7. Bei den Ungeimpften beträgt der Wert 1468,9.