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Mellrichstadt
In die Spitalkirche in Mellrichstadt soll wieder Leben einkehren – Wer hilft dabei?
Die kleine Kapelle neben der Kreisgalerie fristet ein Schattendasein. Ein Freundeskreis Spitalkirche soll das ändern und künftig Veranstaltungen organisieren.
Gotteshaus mit bewegter Geschichte: Die Spitalkirche in der oberen Hauptstraße, neben der Kreisgalerie (ehemaliges Spital),  ist die älteste erhaltene Kapelle in Mellrichstadt.
Foto: Simone Stock | Gotteshaus mit bewegter Geschichte: Die Spitalkirche in der oberen Hauptstraße, neben der Kreisgalerie (ehemaliges Spital),  ist die älteste erhaltene Kapelle in Mellrichstadt.
Simone Stock
 |  aktualisiert: 25.04.2022 02:22 Uhr

Die Spitalkirche ist ein historisches Kleinod in Mellrichstadt. Die Julius-Spital-Stiftung, die die Baulast für das kleine Gotteshaus in der oberen Hauptstraße trägt, will dafür sorgen, dass hier wieder Leben einzieht. Dafür soll nun ein Freundeskreis Spitalkirche gegründet werden.

Bereits im Sommer 2021 hatten die Verantwortlichen der Julius-Spital-Stiftung, allen voran Bürgermeister Michael Kraus als Vorsitzender und Kreis-Caritas-Geschäftsführerin Angelika Ochs, die die beiden Mellrichstädter Alten- und Pflegeheime führt, einen Anlauf unternommen, das Kirchlein ins rechte Licht zu setzen. Bei einem Gottesdienst am Sonntag, 1. August, stand das kleine Jubiläum 665 Jahre Spitalkirche im Mittelpunkt. Viele Besucher nutzen im Anschluss die Gelegenheit, die Schätze im Gotteshaus zu besichtigen und tauschten Erinnerungen aus.

Konzerte und Führungen sollen die Kapelle mit Leben füllen

Weitere Angebote sollten folgen, doch schon im Herbst bremste die Corona-Pandemie die Verantwortlichen wieder aus. Angelika Ochs will nun einen neuen Anlauf nehmen, um die kleine Kapelle für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Für die Planung und Durchführung von Orgelkonzerten, Führungen und Andachten möchte sie einen Freundeskreis Spitalkirche gründen, der wieder Leben in die Sebastianuskapelle bringt, wie das Kirchlein auch genannt wird.

Die Spitalkirche in der oberen Hauptstraße in Mellrichstadt ist dem heiligen Sebastian gewidmet und soll in den kommenden Jahren renoviert werden.
Foto: Simone Stock | Die Spitalkirche in der oberen Hauptstraße in Mellrichstadt ist dem heiligen Sebastian gewidmet und soll in den kommenden Jahren renoviert werden.

Nach den Plänen von Angelika Ochs wäre der Freundeskreis zuständig für regelmäßige Öffnungszeiten der Kapelle und die Planung eines Jahresprogramms. Dabei denkt Ochs insbesondere an Konzerte und Lesungen, für die das alte Kirchlein einen schönen Rahmen bieten könnte. Was mögliche Gottesdienste in der Spitalkirche angeht, will Angelika Ochs das Gespräch mit Pfarrer Thomas Menzel suchen.

Wer will im Freundeskreis Spitalkirche mitarbeiten?

Wer sich für das alte Kirchlein, das an die Kreisgalerie grenzt, interessiert und gerne in einem Freundeskreis Spitalkirche mitwirken möchte, ist aufgefordert, sich bis Mitte Mai in der Geschäftsstelle des Caritasverbands für Rhön-Grabfeld unter Tel. (09771) 61160 zu melden. Über den Termin für ein erstes Treffen in Mellrichstadt werden die Interessenten dann informiert.

Bei diesem Treffen geht es darum, dass sich jemand findet, der die Organisation des Freundeskreises und federführend die Programmgestaltung mit den weiteren Helfern übernimmt. Ein solches Treffen könnte laut Angelika Ochs dann Anfang Juni stattfinden.

Spitalkirche Mellrichstadt

Die Spitalkirche an der oberen Hauptstraße ist die älteste erhaltene Kapelle der Stadt. 1356 wurde sie von der Familie von Stein gestiftet. Als die ursprünglich katholische Familie zum evangelischen Glauben konvertierte, wechselte die Kapelle den Besitzer und gehörte fortan der Julius-Spital-Stiftung Mellrichstadt. Im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wurde die Kapelle zerstört und von 1662 bis 1669 wieder aufgebaut. Wegen der unmittelbaren Nachbarschaft zum damaligen Pfründnerspital (heute Kreisgalerie) wurde sie seit 1688 auch als Spitalkirche bezeichnet, wie auf einer Infotafel an der Kapelle zu lesen ist.
Die letzte Renovierung der Kapelle, die dem heiligen Sebastian gewidmet ist, fand von 1979 bis 1981 statt. Zum 665-jährigen Bestehen, das im vergangenen August gefeiert wurde, hat die Julius-Spital-Stiftung das Gotteshaus neu begutachtet und die darin befindlichen Kunstwerke inventarisiert. Unter anderem ist dabei die als verschollen geglaubte Reliquie der Kiliansbüste, die um 1460 gefertigt wurde, wieder aufgetaucht. Für die kommenden Jahre plant die Julius-Spital-Stiftung eine Renovierung der Stiftskirche.
ski
 
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