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Bad Neustadt
Imagewechsel für die Pflege: So will der Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt Nachwuchskräfte gewinnen
Futuristischer Messeauftritt und direkte Ansprache: Wie der Rhön-Klinikum Campus in Bad Neustadt heute "Mitakteure" sucht und sie von der Pflege überzeugen will.
Als Kampagnengesicht will Moritz Städler dafür sorgen, neue "Mitakteure" für den Rhön-Klinikum Campus zu gewinnen.
Foto: Christian Hüther | Als Kampagnengesicht will Moritz Städler dafür sorgen, neue "Mitakteure" für den Rhön-Klinikum Campus zu gewinnen.
Christian Hüther
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:31 Uhr

Nicht erst die Corona-Pandemie mit Arbeit am Limit und Stress hat gezeigt, wie angespannt sich die Situation in der Pflege darstellt und wie schwierig es heutzutage ist, junge Menschen und Fachkräfte für diesen Berufszweig zu gewinnen. Der Rhön-Klinikum Campus in Bad Neustadt stellt hier keine Ausnahme dar, will aber nicht in den Reigen des Jammerns einstimmen.

"Jeder lamentiert darüber, wir wollen das Thema anpacken", sagt Christiane Hanshans, am Campus für die Personalentwicklung zuständig. Gelingen soll dies mithilfe einer großangelegten Marketingkampagne.

Der Rhön-Klinikum Campus braucht Mitakteure für die Weiterentwicklung

Die Idee dahinter: Im Gegensatz zu früher aktiv darüber sprechen, was den Campus in Bad Neustadt ausmacht, welche Kernkompetenzen er besitzt. Der Slogan: "Werde Mitakteur". "Wir sind alles Akteure und wir brauchen Mitakteure für die Weiterentwicklung", so Christiane Hanshans.

Dass Medizin im ländlichen Raum nicht ganz so einfach ist, daraus macht die Bad Neustädterin  keinen Hehl. Wenn dem einen oder anderen Interessenten die Urbanität fehlt, kann man das nicht ändern. Man muss aber auf sich aufmerksam machen und mit anderen Dingen punkten.

Jasmin Eschmann, Assistentin der Geschäftsführenden Direktion, spricht in diesem Zusammenhang von Medizin und Pflege auf hohem Niveau, dem Zusammenhalt innerhalb des Campus-Teams oder einer interdisziplinären Zusammenarbeit auf Augenhöhe.

Welche Botschaften Moritz Städtler dem Pflegenachwuchs mitgeben will

Einer, der helfen soll, Aufmerksamkeit bei Nachwuchskräften zu erlangen, ist Moritz Städtler. Der Stationsleiter der Zentralen Notaufnahme ist eines der Gesichter der Kampagne und soll mit seiner Ausstrahlung den Campus nach Außen repräsentieren. "Sie sind doch der vom Plakat", bekam Städtler nicht selten in der vergangenen Zeit von Patienten in der Notaufnahme zu hören. "Viele wundern sich, dass ich auch wirklich arbeite", sagt er mit einem Lächeln.

Wie er arbeitet, davon soll er im Zuge der Kampagne berichten. "Pflege ist nicht nur, dass wir Patienten lagern oder das machen, was der Arzt uns sagt", betont Städtler. Pflege sei vielmehr innovativ, zukunftsweisend, habe mit Technik zu tun und man könne nach der Ausbildung in viele Bereiche eintauchen.

Wie kam es zum neuen Messedesign des Rhön-Klinikum?

Um die Jugendlichen zu erreichen, reichen solche Worte alleine meist nicht mehr aus. Aus diesem Grund will der Rhön-Klinikum Campus auch optisch neue Akzente setzen. Beim Berufsinformationstag der Wirtschaftsjunioren Schweinfurt präsentierte das Unternehmen erstmals sein neues Messedesign– eine auffällig schwarz ummantelte Konstruktion und leuchtende Displayelemente (siehe Foto).

Ein Baustein der neuen Nachwuchsgewinnung ist ein futuristisches Messedesign.
Foto: Fotorechte: Rhön-Klinikum Campus | Ein Baustein der neuen Nachwuchsgewinnung ist ein futuristisches Messedesign.

Den Nachwuchs bezeichnen die Verantwortlichen als "Lifechanger", die Idee ist angelehnt an ein Gemälde des britischen Streetart-Künstlers Banksy. Dieser bedankte sich während der Corona-Krise exemplarisch bei einer Krankenschwester für ihre Arbeit und stellte sie als Superheldin dar.

"Als 'Lifechanger im Krankenhaus der Zukunft' haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen unschätzbaren Anteil an der umfassenden Versorgung unserer Patientinnen und Patienten auf höchstem Niveau", zollt Sandra Henek, Geschäftsführende Direktorin am Rhön-Klinikum Campus, ihren Respekt. "Wir möchten zukunftsweisende Impulse setzen und die Pflegekräfte von morgen motivieren und begeistern, die Zukunft am Campus aktiv mitzugestalten", so Henek weiter.

Genau wie die Medizin müsse man mit der Zeit gehen, unter anderem mit dem futuristischen Messeauftritt oder einer digitalen Kommunikation. "Die Pflege braucht einen Imagewechsel, das alte Bild muss aus dem Kopf", pflichtet Jasmin Eschmann bei.

Die klassischen Stellenanzeigen reichen heutzutage nicht mehr aus 

Die "Generation Z" (junge Menschen, die zwischen den Jahren 1995 und 2010 geboren sind) tickt völlig anders. Aus diesem Grund will man am Bad Neustädter Klinikberg neue Wege der Ansprache im Bereich des Bewerbungsprozesses gehen. Die klassischen (Print-)Stellenanzeigen existieren zwar noch, der Trend geht aber in Richtung eines niederschwelligen Zugangs über Homepages oder den sozialen Netzwerken.

Statt Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnissen genügt meist eine "Schnellbewerbung" mit der Angabe von wenigen Basisdaten wie Name und Telefonnummer. Es folgt ein Rückruf aus der Personalabteilung für die weitere Abklärung.

Kommt es dann zum Gespräch, will man auch bei der weitverbreiteten Meinung, was die Bezahlung im Pflegebereich angeht, einen Positivwechsel schaffen. "Wir sind hier absolut konkurrenzfähig", sagt Jasmin Eschmann und verweist neben den öffentlich einsehbaren Entgelttabellen ("das ist kein Staatsgeheimnis") auf "überdurchschnittliche Zulagen", die der Campus zahle. Außerdem dürfe man die Situation im Krankenhaus nicht mit Pflegeheimen vergleichen, fügt Christiane Hanshans hinzu.

Rhön-Klinikum Campus freut sich über Zwischenerfolg

Die Kampagne am Rhön-Klinikum Campus soll in nächster Zeit weiter ausgebaut werden. Einige potenzielle "Lifechanger" hat man in der Zwischenzeit bereits gefunden. Abseits des regulären Ausbildungsstarts im Herbst konnte zum 1. April eine zusätzliche Klasse mit 19 Schülerinnen und Schüler an der Berufsfachschule für Pflege realisiert werden. 

 
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  • H. S.
    überdurchschnittliche Zulagen ? Wäre mir neu ! Nur mal als Beispiel die Gehaltsunterschiede zwischen Kreisklinik.- und Rhönmitarbeitern und wenn ich jetzt noch das Leopoldina mit rein werfe, dann ist die Differenz zwischen Rhön und Leo sehr groß.
    Oder die Urlaubstage als Berufsanfänger hat man als Kreisklinikmitarbeiter 30 Tage, bei Rhön sind es weniger. 38,5 Std vs. 40 Std Woche
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