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Bad Königshofen
Im Herbst die Heizung an, oder lieber frieren und sparen? So machen es sechs Menschen aus dem Grabfeld
Die ersten kalten Herbstnächte sind da, hohe Energiepreise kommen auch auf die Menschen im Grabfeld zu. Warum deshalb sogar der Umzug zur eigenen Mutter im Raum steht.
(Von links oben) Ernst Umhöfer, Julita Kosieradzka, Daphne Hanika-Merz, Maria-Theresia Geller, Matthias Heurung und Akmal Songaryan erzählen, ob sie bei diesen Temperaturen ihre Heizung bereits angeschaltet haben. 
Foto: Regina Vossenkaul | (Von links oben) Ernst Umhöfer, Julita Kosieradzka, Daphne Hanika-Merz, Maria-Theresia Geller, Matthias Heurung und Akmal Songaryan erzählen, ob sie bei diesen Temperaturen ihre Heizung bereits angeschaltet haben. 
Regina Vossenkaul
Regina Vossenkaul
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:56 Uhr

Dicke Pullover und Socken heraussuchen, wenn es jetzt kühler wird? Oder sollte man die Heizung schon anstellen? Die ersten kalten Nächte und die hohen Energiepreise beschäftigen die Menschen in diesen Tagen. Eine Zufallsumfrage zeigt, dass nicht alle Befragten gleichermaßen von den Engpässen betroffen sind. Wir fragten in Bad Königshofen: "Heizen sie schon oder bibbern sie noch?"

Ernst Umhöfer aus Saal: Temperaturschock nach der Rückkehr aus dem Urlaub

Ernst Umhöfer muss sich seinem Urlaub erst noch an die niedrigen Temperaturen gewöhnen. Die Heizung will er bald einschalten. 
Foto: Regina Vossenkaul | Ernst Umhöfer muss sich seinem Urlaub erst noch an die niedrigen Temperaturen gewöhnen. Die Heizung will er bald einschalten. 

Ernst Umhöfer aus Saal kam frisch aus dem Urlaub und erlebte einen Temperaturschock. "Wir sind froh, dass es geregnet hat, aber die niedrigeren Temperaturen sind gewöhnungsbedürftig", sagt er. Die Gas-Heizung hat er bisher noch nicht eingeschaltet, wird es aber in den nächsten Tagen tun, weil es schon sehr frisch ist in der Wohnung und es sich klamm und feucht anfühlt. Beim Heizen will er etwas sparsamer sein und die Zimmertemperatur ein Grad weniger als sonst einstellen.

Julita Kosieradzka aus Bad Königshofen: "Ich will sparen, aber nicht frieren."

Julita Kosieradzka wohnt in Bad Königshofen, ist aber niedrige Temperaturen aus Polen gewohnt, sagt sie. 
Foto: Regina Vossenkaul | Julita Kosieradzka wohnt in Bad Königshofen, ist aber niedrige Temperaturen aus Polen gewohnt, sagt sie. 

Julita Kosieradzka aus Bad Königshofen hat die Heizung noch nicht aufgedreht. "Ich komme aus Polen und bin niedrige Temperaturen gewohnt", sagt sie. Ihre Wohnung, die eine Gasheizung hat, findet sie noch gut temperiert. "Ich will sparen, aber nicht frieren", hat sie sich für den Winter vorgenommen.

Daphne Hanika-Merz aus Bad Königshofen: Wenn es kälter wird, geht es zur Mutter

Daphne Hanika-Merz aus Bad Königshofen heizt mit Gas, ihre Mutter mit Öl. Sollte es kälter werden, will sie zu ihrer Mutter ziehen. 
Foto: Regina Vossenkaul | Daphne Hanika-Merz aus Bad Königshofen heizt mit Gas, ihre Mutter mit Öl. Sollte es kälter werden, will sie zu ihrer Mutter ziehen. 

Daphne Hanika-Merz aus Bad Königshofen hat die Heizung schon aufgedreht – moderat, wie sie versichert. Der Temperaturregler ist auf 19,5 Grad eingestellt. "Wenn es kälter wird, ziehe ich zu meiner Mutter. Ich habe eine Gasheizung, sie hat eine Ölheizung", hat sie sich vorgenommen. Der Winter werde, vom heutigen Stand ausgehend – die Gasspeicher sind fast voll – nicht so schlimm, wie ursprünglich befürchtet. "Wir jammern, wie immer, auf hohem Niveau."

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Maria-Theresia Geller aus Eyershausen ist gut für den Winter gerüstet

Maria-Theresia Geller heizt mit dem Kachelofen und hat eine Heizung mit Flüssiggas in der Hinterhand. 
Foto: Regina Vossenkaul | Maria-Theresia Geller heizt mit dem Kachelofen und hat eine Heizung mit Flüssiggas in der Hinterhand. 

Maria-Theresia Geller aus Eyershausen hat ein Holzrecht und ist deshalb für den Winter gut ausgestattet. Sie heizt mit ihrem Kachelofen, im Hintergrund sorgt eine Heizung mit Flüssiggas für die Absicherung. Das Gas konnte sie noch günstig einkaufen. "Mein Haus hat volle Südseite und heizt sich gut auf, sobald die Sonne scheint. Im Bad habe ich zusätzlich einen Infrarotstrahler, den ich aber zurzeit nicht einschalte. Da hätte ich ein schlechtes Gewissen."

Im Blumenladen von Matthias Heurung aus Bad Königshofen hat es höchstens 19 Grad

Matthias Heurung, Inhaber eines Blumengeschäftes, denkt an seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und will dort nicht auf die empfohlenen 12 Grad heruntergehen.
Foto: Regina Vossenkaul | Matthias Heurung, Inhaber eines Blumengeschäftes, denkt an seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und will dort nicht auf die empfohlenen 12 Grad heruntergehen.

Matthias Heurung denkt vor allem an die Zimmerpflanzen in seinem Blumengeschäft in Stöckach, dort läuft die Heizung bereits. Für seinen Laden in Bad Königshofen folgt er der Information durch den Gärtnerverband, der eine Ladentemperatur von höchstens 19 Grad empfiehlt. Auf 12 Grad, wie es für Arbeitsplätze mit Bewegung empfohlen wird, will er nicht gehen. "Die Mitarbeiterinnen stehen überwiegend, da ist die Erkältungsgefahr zu groß."

In seiner vermieteten Wohnung hat er die Nachtabsenkung wieder eingestellt und will ausprobieren, wie weit man die Temperatur herunterfahren kann. Privat schürt er seinen Kachelofen, die Heizkörper sind schon jahrelang nicht mehr in Betrieb. Für das warme Wasser nutzt er die Wärme aus dem Gewächshaus und besitzt eine Solaranlage.

Akmal Songaryan aus Sulzfeld hat die Heizung wegen der Kinder eingeschaltet

Im Haushalt von Akmal Songaryan leben kleine Kinder, abends war es zu kalt. Deshalb hat der Heizung in der vergangenen Woche hochgefahren. 
Foto: Regina Vossenkaul | Im Haushalt von Akmal Songaryan leben kleine Kinder, abends war es zu kalt. Deshalb hat der Heizung in der vergangenen Woche hochgefahren. 

Akmal Songaryan aus Sulzfeld hat sich schon lange Gedanken darüber gemacht, wie man am besten durch den Winter kommt. Zu Hause wurde die Heizung in der vergangenen Woche schon eingeschaltet, vor allem wegen seiner kleinen Kinder. "Abends war es zu kalt", berichtet er. Im Haus mit den Schwiegereltern werde mit Holz und einer Solaranlage geheizt, zur Not dann auch mit Öl.

Mit dem Geschäft, dem Café Heintz, ist er an das Bad Königshöfer Nahwärmenetz angeschlossen. "Ich muss die Gästezimmer beheizen, sonst beschweren sich die Gäste. Eine Abrechnung habe ich noch nicht bekommen, ich bin gespannt, wie sie ausfällt."

 
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    Soll der Staat seine eigenen Bürger unterstützen und nicht die anderen.
    Die Politiker fahren lieber in die Ukraine und bringen den Geldkoffer mit, anstatt die Energiekosten zu senken, duch "Deckelung".
    Jetzt will man auch noch Deserteure aufnehmen, Polen macht das nicht.
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  • dinsingsakul@posteo.de
    @hms Ihr Kommentar bedeutet, dass wenn Sie/wir von Krieg betroffen wären (z.B. russischer Überfall auf Ihren/meinen Ort) andere Staaten Ihnen/unserem Land keine finanzielle Unterstützung gewähren dürften, sondern nur für die eigene Bevölkerung die Wärme in den Wohnungen finanziell sicherstellen sollten? Ich wäre sehr dankbar, wenn im Falle eines kriegerischen Überfalls auf meine Region andere Staaten meinem Land und somit auch mir finanzielle Unterstützung geben würden, zur Not auf Kosten von etwas weniger Temperatur in der Wohnung der eigenen Bevölkerung ... und Sie?
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